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MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18

MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18

Titel: MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss , Annie Burrows , Terri Brisbin
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hilf Mama beim Abspülen, dann können die Herren in Ruhe miteinander plaudern.“ Sie nahm die Schüsseln und lächelte dabei so hart, dass sie glaubte, ihr müsse das Gesicht zerspringen.
    Aber Amy rührte sich nicht. Sie starrte Daniel aus ihren großen blauen Augen an und fragte, nicht länger das Du benutzend, tragisch: „Haben Sie schon ein kleines Mädchen, Mr. Bruin?“
    Er strich ihr mit seiner großen Hand sanft über die Locken. Seine Stimme war tief und heiser und ein wenig belegt, als er antwortete. „Ich weiß nicht, Prinzessin. Habe ich ein kleines Mädchen, Sergeant? Oder überhaupt Kinder?“
    Der Sergeant zog an seinem sauber gebundenen Krawattentuch. Er räusperte sich. „Ähm … noch nicht, Sir. Obwohl … ähm, Ihre Mutter hat … ähm, gewisse Erwartungen, dass Sie demnächst Großmutter … ähm. Sie redet oft davon.“
    O Gott, seine Frau erwartet offenbar ein Kind. Ellie schloss die Augen und spülte die Schüsseln laut klappernd und sehr geschäftig mit Wasser aus. „Oh! Dann erwarten Sie ein freudiges Ereignis! Wie herrlich! Kein Wunder, dass Ihre Frau Sie an Ihrer Seite haben möchte, Mr. Ambrose. In diesem … delikaten Zustand sind wir Frauen oft sehr empfindsam. Was für eine Freude für Ihre Mutter. Es muss herrlich sein, Großmutter zu werden. Ein Kind hat immer eine ganz besondere Beziehung zu seiner Großmama. Also, wenn es eine Großmutter hat, natürlich. Amy hat ihre Großmütter nicht mehr kennenlernen dürfen, sie sind beide vor ihrer Geburt gestorben.“
    Alberne plappernde Ellie. Sie zwang sich, tief durchzuatmen, und fügte munter hinzu: „Was für ein erstaunliches Glück, dass Sergeant Tomkins Sie an diesem abgelegenen Ort gefunden hat. Wie haben Sie ihn denn überhaupt gefunden, Sergeant? Erzählen Sie uns doch die ganze Geschichte.“
    Tomkins betrachtete sie nachdenklich und meinte dann, an Daniel gewandt: „Sie wollten nach Newcastle fahren, um ein paar neue Kleidungsstücke zu ordern, weil Sie sich in denen, die Sie aus dem Krieg mitgebracht haben, nirgendwo mehr sehen lassen konnten, hat zumindest Ihre Mutter gesagt. Im ganzen Haus war nichts zu finden, was Ihnen gepasst hätte, weil Ihr verstorbener Bruder kleiner war als Sie, Sir.“
    Das erklärt die abgetragenen Kleider, dachte Ellie traurig, während sie apathisch am Geschirr herumwischte. Sie waren mit ihm im Krieg gewesen.
    „Sie wollten ein paar Wochen dortbleiben, um Ihre Laune …“ Der Sergeant hielt inne und räusperte sich. „Sie haben sich in Rothbury ein wenig rastlos gefühlt, Sir. Daher haben Sie mich nach Newcastle vorausgeschickt, damit ich für Sie eine Unterkunft besorge und ein paar Verabredungen treffe. Als Sie dann nicht gekommen sind, bin ich unruhig geworden – weil Sie doch ein Mann sind, der sein Wort hält.“
    O ja, er hält sein Wort, dachte Ellie bedauernd, während sie an jene kurzen, wunderbaren Momente dachte, die sie in seinen Armen verbracht hatte. Und wie er sie weggeschickt hatte. Weil er sein Ehrenwort halten wollte.
    „Als ich dann Nachricht bekommen hab, dass man Ihr Pferd gefunden hätte, von Ihnen aber jede Spur fehlte, habe ich angefangen, nach Ihnen zu suchen. In jedem Dorf zwischen hier und der Stadt hab ich mich erkundigt, hab in jedem Graben und in jedem Wäldchen nachgesehen. Und dann hab ich auf einem Markt ein Paar Stiefel entdeckt, Sir, und mir gedacht, die Stiefel kennst du doch.“
    Eine Pause trat ein, und dann fuhr der Sergeant ein wenig heiser fort: „Ich muss sagen, als ich die Stiefel gesehen habe, ist mir ganz anders geworden, Captain, weil ich dachte, Ihre Stiefel würden Sie nur hergeben, wenn Sie tot wären.“
    Er liebt Daniel auch, dachte Ellie traurig. Und hat um ihn getrauert, als er glaubte, er sei tot.
    „Und da bin ich in die Kirche, um nachzufragen, ob der Pfarrer in letzter Zeit wen begraben hätte. Und er hat mir gesagt, Sie wären noch am Leben und bei einer örtlichen Witwe untergebracht …“ Er sah zu Ellie und dann wieder zu Daniel. „Ich hab Ihre Stiefel dabei. Und frische Kleidung, Sir, in der Tasche da.“
    Nach dieser Erzählung herrschte verlegenes Schweigen.
    „Ah, na schön“, sagte Daniel schließlich. „Das war sehr klug von Ihnen, Sergeant.“
    Ellie zwang sich, es zu sagen. Um es hinter sich zu bringen. „Also, Mr. Daniel Ambrose, dann ziehen Sie am besten Ihre Stiefel und Ihre frischen Sachen an. Wenn Sie Glück haben, hält das milde Wetter an, dann können Sie heute Abend noch bei Ihrer Frau sein.“ Sie

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