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MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18

MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18

Titel: MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss , Annie Burrows , Terri Brisbin
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Carleton über die Bedrohung sprechen. Es musste doch irgendeine einfache Lösung geben, um Peregrine aufzuhalten. Oder einen ihr noch unbekannten Menschen, an den sie sich um Hilfe wenden konnten. Selbst wenn Peregrine am nächsten Tag das Gift bei ihr abgab, würde er nicht gleich erwarten, von Carletons Tod zu hören. In dieser Zeit konnten sie sich vielleicht an jemanden wenden, der die Identität ihres Gatten bestätigte.
    Doch als sie die Wohnzimmertür öffnete, sah sie, dass Carleton tief und fest schlief. Eigentlich hätte sie das nicht überraschen dürfen. Schließlich war es der erste Tag, den er nicht auf dem Krankenlager verbracht hatte, überlegte sie, hob eine Decke vom Boden auf und schüttelte sie aus. Seufzend beugte sie sich über ihn, um ihm einen Kuss auf die Stirn zu hauchen, während sie die Decke sanft um seinen schlanken Körper feststeckte. Und wenn Peregrine seinen Willen bekam, war es auch sein letzter Kuss gewesen.
    Nachdem sie Asche auf das Feuer gehäuft hatte, setzte sie sich in den Lehnstuhl und schaute ihrem Mann beim Schlafen zu. Er war so attraktiv, selbst dann noch, wenn er von Not und Krankheit gezeichnet war, dass sie kaum glauben konnte, dass er sich so rasch in sie verliebt hatte. Das war mal wieder typisch für ihr Leben: Wenn ihr etwas Gutes widerfuhr, dann nur in dem Bewusstsein, dass es ihr bald wieder genommen werden würde.
    Sie brachte es nicht über sich, die Treppe hinauf in ihr einsames Bett zu gehen und sich von dem Gatten zu trennen, der ihr nur noch wenige Stunden gehören würde. Also nahm sie eine Decke und kuschelte sich in den Lehnstuhl, den Kopf auf der Armlehne. Es war ihr egal, dass es unbequem war. Sie wollte keinen Augenblick der knappen Zeit vergeuden, die ihnen noch verblieb.
    Wenn sie Peregrine doch nur überreden könnte, sie in Ruhe zu lassen! Ihretwegen konnte er Lambourne Hall und den dummen Titel gerne behalten, solange ihre kleine Familie nur in Sicherheit war. Sie war überzeugt, sie und Carleton und Harry könnten hier, in diesem kleinen Cottage, glücklich miteinander leben. Nach allem, was Carleton durchgemacht hatte, war es schließlich der reine Luxus! Und Peregrine konnte sich doch nicht wirklich einen Mord aufs Gewissen laden wollen, oder?
    Sie zog sich die Decke bis an die Ohren, als ein Windstoß an den Fenstern rüttelte. Die plötzliche Kälte erinnerte sie daran, dass derartige Gedanken albern waren. Sie mochte ja zufrieden sein, hier zu leben, doch Carleton hatte den ganzen Tag davon gesprochen, wie wunderbar Lambourne Hall doch war. Auch wenn er momentan vielleicht so wirkte, als hätte er die Niederlage akzeptiert, lag das sicher nur daran, dass er vom Fieber so ausgezehrt war. Sobald er sich erholt hatte, würde die glühende Leidenschaft für sein früheres Zuhause und seine Stellung wieder aufflackern, bis sie alles verzehrte, was ihr im Weg stand.
    Unbehaglich rutschte sie hin und her. In gewisser Weise wusste sie, dass sie ihn nicht aufhalten wollte. Denn Carleton war der Viscount, und Squire Jeffers mochte sagen, was er wollte, Peregrine hatte es nicht verdient, diese Stellung innezuhaben.
    Carleton regte sich im Schlaf, warf einen Arm über den Kopf. Nell seufzte. Peregrine würde sie niemals in Ruhe lassen. Es war völlig zwecklos, ihn um Gnade anzuflehen. Solange Carleton am Leben war, war er eine Bedrohung für alles, was Peregrine lieb und teuer war.
    Erst als der Morgen heraufdämmerte, kam ihr eine Idee. Im Halbschlaf war sie die Ereignisse der vergangenen Tage immer wieder durchgegangen, hatte jede Situation wie ein kostbares Juwel unter die Lupe genommen, als sie eine Inspiration hatte. Sie setzte sich kerzengerade auf, und die Decke rutschte unbeachtet zu Boden. Sie würde Peregrine anflehen , sie weiterhin in dem Cottage wohnen zu lassen. Und dann …
    Ihr Herz raste. Sie sprang auf und rannte wenig später die Treppe hinauf, um Harry wachzurütteln. Dieses eine Mal war sie froh, dass er gerne mal etwas anstellte. So würde er sich in die Rolle, die sie ihm an diesem Tag zugedacht hatte, im Handumdrehen hineinfinden.
    Zu ihrem immensen Stolz begriff er rasch, was sie vorhatte. Während er sich anzog, spielten sie es mehrfach durch, nur um auf der sicheren Seite zu sein. Wenn es schiefging, wäre es jedenfalls nicht Harrys Schuld.
    Der Vormittag zog sich endlos hin. Carleton zögerte, das Sofa zu verlassen, und erklärte Harry apathisch, er habe sich am Vortag zu sehr verausgabt. Doch als er ihrem Blick begegnete,

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