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MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18

MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18

Titel: MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss , Annie Burrows , Terri Brisbin
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Hoffnung, einen weiteren Namen zu hören. Falls es Lord und Lady Mac Lerie auffiel, ließen sie es sich nicht anmerken. Und dann endlich sprach er es aus.
    „Miss Fairchild.“
    Sie nickte, ohne sich noch einmal umzusehen, und beschleunigte ihre Schritte. Eigentlich wusste sie gar nicht, warum es ihr so wichtig war, dass Iain ihren Namen sagte. Es war ja nicht so, als hätte sie nach ihm Ausschau gehalten oder damit gerechnet, dass er zur Weihnachtsfeier auftauchte. Sie hatte sich auch bei niemandem erkundigt, ob er vielleicht erwartet wurde.
    Das hatte sie nicht getan. Doch nachdem diese Möglichkeit in einer flüchtigen Bemerkung, die ihre Schwester Anna an Lady Mac Lerie gerichtet hatte, zufällig angesprochen worden war, hatte Julia an nichts anderes mehr denken können. Endlich würde sie sehen können, wie es ihm seit seinem Unfall ergangen war.
    Die Briefe, die sie ihm geschrieben hatte, waren ungeöffnet zurückgekommen, sie hatte nur durch ihre Schwester oder Lady Mac Lerie von seinem Gesundheitszustand erfahren, und deren Berichte waren unbestimmt und manchmal beunruhigend gewesen. Julia war sich immer sicher gewesen, dass sie ihr das Schlimmste vorenthielten, und seine Erscheinung bestätigte sie nur in dieser Annahme.
    Während sie den langen Flur hinuntergingen und dann die Treppe zum Roten Salon im ersten Stock hinaufgingen, wo der Tanz an diesem Abend stattfinden sollte, wurde ihr bewusst, dass Clarinda und ihr Ehemann miteinander flüsterten, indes nicht das Wort an sie richteten. Was ganz gut war, denn sie hätte nichts zu sagen gewusst.
    Und das machte ihr ebenfalls Sorgen – normalerweise hatte sie immer etwas zu sagen. Ob tröstlich, bissig oder witzig, je nach Situation verfügte sie stets über die richtigen Worte. Bis jetzt. So sehr sie sich auch einzureden versuchte, dass es für ihre innere Anspannung keinen Grund gab, spürte Julia doch, dass Iains Anwesenheit mehr zu bedeuten hatte als die Erneuerung einer alten Bekanntschaft. Sie würde schon noch herausbekommen, was es mit diesem merkwürdigen Gefühl in der Magengrube auf sich hatte, das sein Anblick bei ihr weckte!
    Sie betraten den Salon, just als die Musiker ihre Instrumente anstimmten. Der jüngere Sohn von Lord und Lady Sutcliffe begrüßte Julia. Er hatte sich gleich nach dem Dinner einen Tanz reserviert, und so reichte er ihr die Hand und führte sie auf die Tanzfläche.
    Bald wirbelten alle im Takt der Musik, und Julia gab sich dem Tanz und der festlichen Stimmung dieses Abends hin – ohne zu bemerken, dass Iain sie von der Tür aus beobachtete.
    Es lag doch nicht in meiner Absicht, dass du dich unwohl fühlst.
    Sie hatte diese Worte aus schlichter Rücksicht geäußert, doch der Schmerz, Julia wiederzusehen, zerriss ihm beinahe das Herz. Unwohl beschrieb nicht einmal annähernd, welche Demütigung es für ihn bedeutete, dass er seit ihrem letzten Treffen an Männlichkeit eingebüßt hatte.
    Iain hatte gehofft, seine Ankunft würde in dem törichten, lärmenden Spiel untergehen, doch dann hatte sie zu ihm herübergesehen und jenen frechen Kommentar geäußert, den eigentlich niemand hätte mitbekommen sollen, und seinen Blick aufgefangen. Während der ganzen folgenden Unterhaltung hatte er gebetet, dass ihn sein Bein nicht im Stich lassen würde und er die finstere Miene, die er der Welt normalerweise zeigte, zu einem salonfähigeren Ausdruck glätten konnte.
    Mehr als alles wünschte er sich, seinem Onkel und seiner Tante, die ihn während der letzten vier Jahre der Hölle treu unterstützt hatten, keine Schande zu bereiten. Ohne die beiden wäre er immer noch eingeschlossen in eine Welt aus Dunkelheit und unerbittlicher Qual, abgeschnitten vom normalen Leben, ja nicht einmal in der Lage, sich auf den Beinen zu halten, oder, schlimmer noch – tot. Unermüdlich hatten sie nach neuen medizinischen Behandlungsmöglichkeiten gesucht und einfach nicht zugelassen, dass er sich im Bett zusammenrollte und aufgab, obwohl es für ihn in diesem Moment der einfachste Weg gewesen wäre. Damit hatten sie sich nicht nur seine Liebe verdient, sondern auch seine Dankbarkeit und seinen Respekt.
    Und sein absolutes Ehrenwort, dass er sich ihnen zuliebe immer bemühen würde, sein Bestes zu geben.
    Als er an diesem Abend eingetroffen war und sich eigentlich nur noch mehrere Gläser Brandy gewünscht hatte, jedes mit einer Prise Laudanum, damit er nach der anstrengenden Reise Ruhe fand, hatte ihm die Einladung von Onkel und Tante keine andere

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