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Myrddin

Myrddin

Titel: Myrddin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Saunders
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Mensch war, obwohl sich Myrddin, dem Anstand folgend, ihnen gemäß zu verhalten versuchte. Trotzdem war die Unterhaltung mit ihnen für ihn manchmal ausgesprochen schwierig. Und er mußte sich darauf einstellen. Die kluge Art der Gesprächsführung und das Schweigen, das oft entstand, gefielen ihm. Sie nötigten sich niemals, Dinge zu sagen, die sie nicht aussprechen wollten.
    Die Vanyar hatten eine unermeßliche Ruhe in sich, daß Gebirge zerfallen konnten, ohne daß sie eingriffen. Sie übernahmen keine fremde Verantwortung und unterstellten sich niemals persönliche Mängel. Und wenn diese Gebirge zerfielen, so wendeten sie noch nicht einmal ihren Blick aus den Sternen oder von der See. Das machte ihre Art aus und das war der Reichtum ihrer Weisheit, falls es Weisheit war.
    „Wir sehen, daß es dir gut geht, Myrddin“, sagte Elwe.
    „O ja, es geht mir wieder gut. Nicht zuletzt, weil ihr gekommen seid“, erwiderte Myrddin.
    „Das ist schön, Myrddin. Und wir sind gekommen, damit dir Heil widerfährt“, meinte Halvdan ernst.
    „So habt ihr ein erhabenes Ziel.“
    „Das haben wir … und wir haben es erfüllt, meine ich“, sagte Caspar.
    Das habt ihr bis hierher, da ihr mich aus dem Wasser gezogen habt.“
    „Und nicht nur das, Myrddin …“, meinte Caspar und erzählte die ganze Geschichte, als sie begonnen hatten, ihn zu suchen, ihn dann fanden, daß ein großes Schiff seine HAMAMELIS versenkte und sie ihn trotz des Windes wiederfanden. Caspar berichtete von Halvdans Einsatz und von dem schwierigen Unterfangen, die Schwimmer an Myrddin zu befestigen. Wie von Schwänen gezogen sei er auf die Insel zugetrieben, meinte die Elfe in lyrischen Bildern, die er ausschmückte und die dennoch die Dramatik der Situation erfaßten, in der der Mensch sich befunden hatte.
    Myrddin verschlug die Phantasie der Elfe die Sprache, und er wagte nicht, auch nur an seinen Eschenstab mit dem Kristall zu denken, der mit keinem Wort von Caspar erwähnt worden war. Was wäre es für eine Beleidigung der Vanyar, hätte Myrddin ein solches Geschenk irgendwo achtlos in der Welt verloren, ahnte er auch nur die Kraft, die in diesem Stein steckte.
    Caspar erzählte von Myrddins eigenartiger Gesichtsfarbe, die sie gesehen hatten. Alle erzählten, wie sie durch das Fenster gelauscht hatten und daß sie nun auf eine neue Aufgabe warteten, die Myrddin ihnen zuteilen sollte, falls es Aufgaben für sie gäbe. Andernfalls wollten sie Kent und Virgo rufen und nach Tirion zurückkehren.
    „Dann hat euch der Große Rat geschickt“, stellte Myrddin fest.
    „Ja“, bestätigte Elwe ihm und schwieg.
    „Ich muß euch allen danken, für das, was ihr für mich getan habt“, sagte Myrddin. „Und ich würde gerne Kent und Virgo kennenlernen, die gleich euch meinen besonderen Dank empfangen sollen.“
    „Wohl gesprochen, Myrddin, und Heil dir. Aber es wird dauern, bis sie kommen können“, erklärte Halvdan, der ihm berichtete, daß sie mit Hörn und den Wölfen reisten, die ihnen die Route von Myrddin verraten hatten. Und Myrddin strahlte. Elfen bei Hörn …! Sie würden ihm Glück bringen. Und die Elfen sollten mit ihm und den Wölfen reisen, bis sie in Britannien wären. Zusammen würden sie eine überlegene Gesellschaft sein. Die Vanyar sollten bleiben, dachte er hocherfreut. Doch wie konnte er sie in die Pflicht nehmen?
    „Dann wollen wir sie bei ihrer Fahrt nicht stören. Lassen wir sie in Ruhe zusammen reisen … und wir, wir werden von hier fortgehen, sobald es meine Beine erlauben“, sagte Myrddin entschlossen.
    „Deine Beine lagen lange Zeit im Wasser“, meinte Elwe.
    „Und das Wasser war lausig kalt für meine Knochen“, erklärte Myrddin den Blondelfen.
    „Das haben wir nicht wissen können. Aber wir können dir etwas holen, wenn du eine Medizin kennst, die dir Linderung und Genesung verschafft“, erbot Caspar seine Hilfe.
    „Das wird nicht mehr nötig sein, da ein schwaches, prickelndes Gefühl in meine Beine zurückgekehrt ist, das sie bald wieder zuverlässig laufen lassen wird.“
    „So meinst du, daß wir zusammen reisen sollen“, erwog Halvdan für sich. „Und dann werden wir gemeinsam nach Britannien reisen, Myrddin, wie du das Ziel deiner Fahrt nennst.“
    Myrddin freute sich über das Angebot der Begleitung und schaute auf Palluck und Tralee.
    Palluck hatte den Kopf auf seine Arme gelegt und atmete tief. Tralees Kopf lag auf dem Tisch und ihre rechte Hand ruhte auf dem Unterarm Pallucks.
    Myrddin erzählte den

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