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Myriams letzte Chance

Myriams letzte Chance

Titel: Myriams letzte Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luzie Bosch
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annähernd so toll gewesen wie Aprils Performance. Aber sie hatte die Übungen, die sie in den letzten Tagen gelernt hatte, allesamt gut absolviert. „Immerhin ist mir der Fächer nicht runtergefallen.“
    Tom lachte.
    â€žSchade, dass ich dich nicht gesehen habe. Aber nachdem wir einmal umgezogen waren, hat Ella mich nicht mehr aus dem Haus gelassen. Damit die anderen unser Kostüm nicht sehen.“ Er verzog das Gesicht.
    Myriam lachte ebenfalls. „Ihr wart toll. Und euer Outfit hat mir auch richtig gut gefallen.“ Tom und Ella hatten sich als Indianer verkleidet. Ella als Squaw mit schwarzer Perücke und in einem sexy Lederminikleid, Tom als Häuptling mit Federschmuck, nackter Brust, Lederhosen und Tomahawk in der Hand. Im Gegensatz zu den anderen beiden Paaren hatten sie zwei unterschiedliche Patterns einstudiert, die sich aufeinander bezogen. Ihre Spins, Stops und Galoppwechsel hatten sich geschickt abgewechselt. Während Tom sich auf seinem Pferd um die eigene Achse gedreht hatte, war Ella um ihn herumgaloppiert. Und bei Toms Sliding Stop hatte Ella Candy in einem Rollback zurückweichen lassen, als habe sie Angst vor ihm.
    â€žIch fand die anderen Vorführungen aber auch super“, sagte Tom, obwohl er natürlich wusste, dass er und Ella um Klassen besser gewesen waren.
    â€žAber man hat gleich gemerkt, dass ihr viel Reining-Erfahrung habt“, widersprach Myriam. „Genau wie April.“
    â€žJa, April war einfach gigantisch“, sagte Tom.
    Dieser Satz versetzte Myriam einen Stich. Aber bevor sie darüber nachdenken konnte, warum sie Toms Bewunderung für April so kränkte, rutschte ihr Brotteig vom Stock. Myriam versuchte ihn noch zu retten, aber er verwandelte sich innerhalb von Sekunden in einen schwarzen Ascheklumpen.
    â€žMist!“, schimpfte Myriam. „Das Brot war fast fertig.“
    Als keine Antwort kam, merkte sie, dass Tom gar nicht mehr neben ihr stand, sondern zu den anderen zurückgegangen war.
    Sie hatten Zelte auf der Wiese hinter der Weide aufgeschlagen, sodass sie nach der Party nicht nach Hause fahren mussten. Wahrscheinlich hätten sie bis zum Morgen weitergefeiert, aber um elf erklärte Sue die Party für beendet. „Ab in die Schlafsäcke!“, sagte sie. „Auch wenn Ferien sind. Morgen müssen die Pferde schließlich wieder auf die Weide gebracht und der Stall ausgemistet werden …“
    â€žHör auf!“, stöhnte Tori. „Wie kannst du jetzt an so etwas denken!“
    Sie legte den Kopf in den Nacken und blickte verträumt in den sternenbedeckten Himmel. „Vielleicht schlaf ich ja hier draußen unter dem freien Sternenzelt.“
    â€žDu spinnst wohl“, meinte Sue. „Alle übernachten im Zelt. Und vorher Zähneputzen nicht vergessen!“
    Myriam stand gähnend auf. „Ich mach den Anfang“, sagte sie. „Ich bin nämlich hundemüde.“
    â€žWarte, ich komm mit.“ Hannah sprang auf und hakte sich bei ihr unter. „Wo ist denn eigentlich April?“
    Myriam sah sich um. „Keine Ahnung.“
    April hatte angekündigt, dass sie bei Myriam und Hannah im Zelt übernachten wollte, obwohl sie in ihrem Bett im Haus hätte schlafen können.
    â€žVielleicht ist sie doch schon reingegangen. Ich würd mich auch lieber in mein gemütliches Bett legen, anstatt auf eine harte Isomatte“, sagte Hannah.
    Nach dem Zähneputzen war April immer noch nicht aufgetaucht. „Ich sag’s doch. Die schläft im Haus“, sagte Hannah. „Amerikaner sind solche Weicheier.“
    â€žDu bist bloß neidisch“, meinte Myriam.
    â€žVielleicht“, gab Hannah zu. „April ist super geritten, findest du nicht auch?“
    â€žEs war irre“, stimmte Myriam zu. „So gut wie sie werde ich in hundert Jahren nicht.“
    â€žSchade, dass Sarah morgen wieder abreist. Es wär toll, wenn sie uns auch in Zukunft unterrichten würde.“
    â€žVielleicht überlegt Sue es sich ja noch und stellt sie ein“, sagte Myriam hoffnungsvoll. „Wenn wir sie ordentlich beknien?“
    â€žSie hat erzählt, dass sie in Hamburg einen Job hat“, sagte Hannah. „Für den Workshop musste sie sich Urlaub nehmen.“
    Myriam gähnte. „Zu schade aber auch.“
    Als Myriam aufwachte, brauchte sie einen Moment, bis sie sich erinnerte, wo sie war. Im Dunkeln angelte sie nach ihrem

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