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Myriams letzte Chance

Myriams letzte Chance

Titel: Myriams letzte Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luzie Bosch
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Myriam erschrocken.
    Ihre Eltern waren von ihren Sitzen aufgesprungen. „Nun reiß dich zusammen, Myriam, und zeig uns, was du draufhast!“, schrie ihr Vater. „Du bist doch kein Hasenfuß!“
    Myriam schwitzte. Camilla schnaubte drohend, wieherte schrill, dann sprang sie auf und begann sich wild aufzubäumen. Sie wollte Myriam loswerden, sie wollte sie abwerfen!
    â€žLass dir nichts gefallen!“, brüllte ihr Vater. „Zeig dem Gaul, was ein guter Reiter ist! Setz dich durch!“
    Myriam beugte sich nach vorn und krallte ihre Hände in die Mähne der Stute. Sie hielt sich mit aller Kraft fest, aber es nützte nichts. Langsam rutschte sie über den Rücken des Pferdes nach hinten, dann glitt sie über die Kruppe und fiel.
    Sie schlug aber nicht auf dem Boden auf. Sie fiel und fiel und dabei hörte sie ihre Mutter weinen.
    â€žDas ist ein Albtraum“, schluchzte jemand. „Das kann doch einfach nicht wahr sein!“
    Myriam setzte sich auf. Ihr Kopf dröhnte. Durch die blauen Zeltwände drang Tageslicht in das Zelt. Der Platz neben Myriam war leer.
    â€žHannah?“ Myriam rieb sich die Schläfen. Wie spät war es, wie lange hatte sie geschlafen? Und wer um alles in der Welt weinte da draußen? Ihre Mutter war es bestimmt nicht, die hatte Myriam am Vortag nämlich wirklich zum Flughafen begleitet. Die ganze verrückte Vorführung war nur ein Traum gewesen.
    â€žWenn Charlie etwas passiert, dann …“ Das Schluchzen wurde lauter.
    â€žOh, come on, April. We’re going to find him any minute.“ Das war Sues Stimme.
    Der Reißverschluss am Zelteingang wurde aufgerissen. Hannah krabbelte herein und tastete nach ihrem Rucksack.
    â€žWas ist denn da draußen los?“, fragte Myriam.
    â€žDu bist wach? Wurde ja auch langsam Zeit.“
    â€žWie viel Uhr ist es?“
    â€žKurz nach sieben. Wir sind alle schon auf.“
    â€žSo früh?“ Myriam schälte sich aus ihrem Schlafsack. „Ist was passiert? Warum hast du mich nicht geweckt?“
    â€žHab ich versucht. Aber du hast geschnarcht wie ein Bär.“ Hannah schob sich ganz nah an Myriam heran. „Weißt du schon das Neueste?“, flüsterte sie aufgeregt.
    Was für eine bescheuerte Frage! Natürlich nicht.
    â€žCharlie ist weg“, erklärte Hannah. „Jemand hat ihn aus dem Stall geklaut.“
    â€žWas?“ In Myriams Kopf wirbelten die Gedanken durcheinander. Der dunkle Stall, die offene Scheune. Der Rückwärtsgalopp. Nein, das war ein Traum gewesen. Und die Riesen, die sie am frühen Morgen vor dem Zelt gehört hatte, hatte sie die auch nur geträumt? „Wann ist es passiert?“, flüsterte sie atemlos.
    â€žKeine Ahnung. April ist früh aufgewacht und wollte nach ihm sehen. Da war seine Box leer.“
    Früh aufgewacht, was für ein Witz!, dachte Myriam. Bestimmt war April gar nicht erst schlafen gegangen.
    â€žVielleicht hat April die Box auch nur nicht richtig zugemacht“, sagte Hannah. „Charlie hat sich befreit und irrt jetzt irgendwo rum. Wir müssen ihn suchen.“
    â€žDas könnte sein“, meinte Myriam. „Ich bin nämlich nachts mal aufs Klo. Da hab ich gesehen, dass die Stalltür offen stand. Ich hab sie zugemacht, aber vielleicht war Charlie da schon weg.“
    â€žVielleicht war aber wirklich ein Dieb auf der Ranch. Er hat Charlie rausgeführt und danach die Tür nicht richtig zugemacht. Könnte auch sein.“
    â€žAber warum sollte einer Charlie klauen?“
    â€žWarum? Fragst du das im Ernst? Charlie ist ein Vermögen wert, hat April doch erzählt. Das reicht ja wohl als Grund.“
    Myriam griff nach ihren Jeans. „Hat Sue die Polizei schon alarmiert?“, fragte sie, während sie sich anzog.

Rührei mit Tränen
    â€žApril und ich sollen auf die Polizeiwache kommen, um Anzeige zu erstatten“, erklärte Sue. „Im Laufe des Tages schicken sie einen Beamten auf die Ranch, damit der die Spuren sichert. Vielleicht kann er aber auch erst morgen. Wir sollen nichts anfassen oder verändern.“
    â€žWieso kommen die denn nicht sofort?“, fragte Myriam entsetzt.
    â€žSie sind unterbesetzt, hat der Typ am Telefon gesagt. Und es gehe ja nur um ein Pferd“, schnaubte Sue. „Nur um ein Pferd. That’s incredible .“
    â€žHast du ihnen nicht erzählt, wie viel Charlie wert

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