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Myriams letzte Chance

Myriams letzte Chance

Titel: Myriams letzte Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luzie Bosch
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Charlie“, sagte Tom. „Was habt ihr denn bisher rausgekriegt?“
    â€žNicht viel.“ Sie erzählte ihm von Merle und dem Päckchen, das sie im Schrebergarten gefunden hatten.
    â€žDas ist ja ein richtiger Krimi“, meinte Tom beeindruckt.
    â€žAber weitergebracht hat uns das auch nicht“, sagte Myriam. „Außer dass wir jetzt wissen, dass Merle echt arm dran ist. Stell dir das mal vor: Dein eigener Vater beklaut dich, um Geld für seine Sucht zu haben. Schrecklich!“
    â€žDas ist wirklich der Hammer“, stimmte Tom ihr zu. „Kein Wunder, dass Merle so abgedreht ist.“
    â€žHoffentlich fängt sie vor lauter Frust nicht selbst an zu saufen.“ Myriam dachte an das Bier, das Merle Montagnacht auf der Parkbank getrunken hatte, und schauderte. „Mein Vater nervt mich auch manchmal mit seinem Ehrgeiz, aber das ist kein Vergleich zu dem, was Merle mitmacht.“
    â€žDein Vater nervt dich mit seinem Ehrgeiz?“, fragte Tom verwundert. „Ist er etwa noch ehrgeiziger als du?“
    Ich bin doch gar nicht so ehrgeizig, wollte Myriam gerade erwidern, aber im letzten Moment schluckte sie die Antwort hinunter. Tom kannte sie nur von ihrer Zeit auf der Kingsize Ranch, als sie wie eine Verbissene für dieses bescheuerte Turnier trainiert hatte.
    â€žWas ist?“, fragte Tom, als sie nichts sagte. „Hab ich dich beleidigt oder was?“
    â€žNee. Es ist nur … ich hab mich verändert in letzter Zeit. Auch wenn es vielleicht nicht so offensichtlich ist.“
    Jetzt war es Tom, der schwieg. Vielleicht fand er ihre Antwort bescheuert. Vielleicht überlegte er krampfhaft, wie er am schnellsten wieder zur Ranch zurückkommen konnte, um April zu treffen. Myriam wollte gerade vorschlagen, dass sie umdrehen sollten, als er nachdenklich den Kopf schüttelte.
    â€žIch find das alles total irre.“
    â€žWas?“
    â€žDass ich jetzt mit dir durch den Wald reite. Und vor ein paar Wochen fand ich dich so …“
    â€žâ€¦ blöd?“, schlug Myriam vor.
    â€žNee, Quatsch! Also, ich fand dich schon irgendwie verrückt, aber auch cool. Ich hab dir oft beim Training zugesehen, hast du das nicht bemerkt?“
    â€žDu hast mir zugesehen? Echt?“ Nein, davon hatte sie nicht das Mindeste mitbekommen. Sie war vollkommen auf das Turnier fixiert gewesen.
    â€žIch fand es gut, dass du dich von niemandem hast beirren lassen. Du hast einfach dein Ding durchgezogen.“
    â€žDas war ja das Schlimme. Ich war besessen damals. Hab nicht mehr nach links und rechts gesehen und nur noch trainiert. Verrückt, wirklich. Aber das ist jetzt vorbei. Ich hab mir geschworen, nie wieder ein Turnier zu reiten.“
    â€žSiehst du? Du machst es schon wieder!“
    â€žWas?“
    â€žDu triffst eine Entscheidung und dann ziehst du die Sache durch. Egal, was die anderen dazu sagen. Das gefällt mir.“ Er grinste. „Ella war damals eifersüchtig auf dich, weißt du das?“
    â€žAuf mich?“, fragte Myriam entgeistert. „Das ist doch Blödsinn!“
    Eine Sekunde lang freute sie sich darüber, dass sie Ella eifersüchtig gemacht hatte. Dann wurde sie plötzlich wütend. Warum erzählte ihr Tom das überhaupt? Was wollte er von ihr, wenn er in Wirklichkeit auf April stand?
    â€žMachst du das eigentlich immer so?“, fragte sie ärgerlich.
    â€žWas?“
    â€žNa, du tust so, als ob du … auf mich abfährst. Aber in Wahrheit interessierst du dich …“ … nur für April, wollte Myriam sagen . Aber sie brachte die Worte nicht über die Lippen.
    â€žFür wen?“, fragte er irritiert. Das Grinsen war aus seinem Gesicht verschwunden.
    â€žNichts. Ist egal.“ Myriam blickte auf ihre Armbanduhr. Halb elf. „Ich hab noch eine Verabredung. Wir reiten besser mal zurück.“
    Das stimmte nicht, sie hatte überhaupt nichts vor. Sie wollte nur weg.
    â€žWas, schon?“ Er klang enttäuscht. Warum bloß? Myriam wurde einfach nicht schlau aus diesem Typ.
    â€žTut mir leid.“
    â€žAlso gut.“ Jetzt begann er wieder zu grinsen. Wenn er nur nicht so unverschämt gut ausgesehen hätte! „Aber bevor wir zurückreiten, machen wir noch ein kleines Wettrennen“, schlug er vor. „Mal sehen, wer zuerst dort unten an der Brücke ist. Einverstanden?“
    â€žKlar! Auf die Plätze, fertig,

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