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Myriams letzte Chance

Myriams letzte Chance

Titel: Myriams letzte Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luzie Bosch
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wenn sich das Zimmer um einen drehte. Aber es schien zu wirken.
    â€žAlso, wir essen gleich. Papa hat Pizza bestellt“, sagte ihre Mutter. „Kommst du runter?“
    Myriam nickte, während sie versuchte, ihre Gedanken zu sortieren. Sie hatte den ganzen Nachmittag verschlafen. Und morgen Früh war die Lösegeldübergabe. Jetzt war alles aus.

Kopfschmerzen
    Während sie auf die Pizza warteten, fiel Myriam plötzlich Sue wieder ein. Sie hatte ihr am Morgen versprochen, Sarahs Adresse herauszufinden. Das konnte sie noch schnell erledigen. Dann wäre der Tag zumindest nicht völlig nutzlos gewesen.
    Myriam schaltete ihren Computer an und ging ins Internet. Was Sue wohl von Sarah wollte? Vielleicht konnte sie ihr doch einen Job auf der Sunshine Ranch anbieten. Der Workshop war ja ein Riesenerfolg gewesen.
    â€žSarah Reddich“ tippte Myriam in die Google-Suchmaske ein.
    Der Name war so selten, dass gleich die ersten drei Suchergebnisse passten. Alle drei führten auf die Homepage einer Westernranch in Brunsbüttel in Schleswig-Holstein. Dort tauchte Sarahs Name unter der Liste der ehemaligen Trainer und Workshopleiter auf. Aber es gab keinen Hinweis darauf, wann sie dort gearbeitet hatte und was sie danach gemacht hatte.
    Beim Workshop hatte sie erzählt, dass sie zurzeit auf einer Westernranch in Hamburg arbeitete. Aber davon fand sich im Internet keine Spur. Auch im Telefonbuch von Hamburg war ihr Name nicht verzeichnet.
    â€žSo ein Mist“, murmelte Myriam.
    Vielleicht kannten die Leute von der Westernranch in Brunsbüttel ja Sarahs Adresse. Einen Versuch war es auf jeden Fall wert.
    Myriam rief die Telefonnummer der Ranch auf und wählte sie.
    â€žWesternranch Horseshoe, Schneider“, meldete sich eine Frauenstimme.
    â€žHi. Hier spricht Myriam Frey.“ Sie erklärte ihr Anliegen. „Unsere Ranchbesitzerin hat noch eine Frage an Frau Reddich. Aber wir haben ihre Telefonnummer verloren. Wissen Sie vielleicht, wie wir sie erreichen können?“, fragte sie.
    â€žSarah Reddich?“, fragte die Frau am anderen Ende überrascht. „Die arbeitet schon lange nicht mehr bei uns.“
    â€žIch weiß“, sagte Myriam. „Aber vielleicht wissen Sie, wo sie jetzt wohnt.“
    â€žNee, tut mir leid. Wir haben den Kontakt verloren. Nach der Sache damals.“
    Myriams Herz schlug laut und aufgeregt. Nach der Sache damals. Was sollte das bedeuten?
    â€žWas ist denn damals geschehen?“, fragte sie vorsichtig.
    â€žNichts“, sagte die Frau schnell. „Das sind olle Kamellen. Irgendwann muss es auch mal gut sein.“
    â€žAber vielleicht ist es wichtig.“
    â€žNein. Ich hätte es nicht erwähnen sollen. Aber zu deiner Frage – nein, leider hab ich keine Ahnung, wo Sarah jetzt lebt. Wir haben keinen Kontakt mehr.“
    Die Frau klang, als wolle sie jeden Moment auflegen.
    â€žDieser Vorfall … also, diese Sache, die damals passiert ist“, sagte Myriam hastig, „wurde da vielleicht ein Pferd entführt? Auf unserer Ranch ist nämlich ein teures Westernpferd gestohlen worden …“
    â€žDiebstahl? Nein, das war damals was ganz anderes.“ Die Frau zögerte. „Sarah war tablettensüchtig“, erzählte sie dann. „Das wussten wir allerdings nicht, sonst hätten mein Mann und ich sie niemals für uns arbeiten lassen. Wir haben ihr vollkommen vertraut. Vor drei Jahren haben wir sie mit einer Kindergruppe auf eine Reiterfreizeit geschickt. Sie hat sich vollkommen zugedröhnt und überhaupt nicht mitbekommen, dass zwei zehnjährige Mädchen nachmittags ohne Begleitung ausgeritten sind. Die beiden hatten kaum Reiterfahrung. Eine von ihnen ist gestürzt und hat sich schwer verletzt. Glücklicherweise sind keine Schäden geblieben, aber die Kleine hätte gelähmt sein können. Oder tot.“ Die Frau seufzte. „Wir mussten Sarah entlassen. Die Sache hat sich in der Westernszene natürlich schnell rumgesprochen, Sarah bekam weit und breit keine Anstellung mehr. Ein Jammer, sie war eigentlich eine gute Trainerin.“
    â€žUnd dann?“, fragte Myriam. „Was hat sie dann gemacht?“
    â€žEinen Entzug. Sie war in einer Drogenklinik. Ein paar Monate nach dem Unfall hat sie mich angerufen und mich gebeten, ihr noch eine Chance zu geben. Aber es ging einfach nicht. Unsere Reiter waren sehr aufgebracht, wir hätten unseren halben

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