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Myriams letzte Chance

Myriams letzte Chance

Titel: Myriams letzte Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luzie Bosch
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vielleicht tatsächlich um.“
    â€žNa hör mal, du willst ihr doch nicht einfach so die Kohle in den Rachen werfen! Wenn du nicht zur Polizei gehst, dann tu ich es. Ich werde auf keinen Fall tatenlos dabei zusehen, wie diese Frau das Geld einsackt und damit abhaut.“
    â€žDas will ich auch nicht. O my god  … ich bin total durcheinander. Wir müssen uns treffen und über die Sache reden. Hast du Zeit?“
    â€žKlar.“ Ihre Eltern würden ausrasten, aber darauf konnte sie keine Rücksicht nehmen. „Wo treffen wir uns?“
    â€žKannst du zur Ranch kommen?“
    â€žBin schon auf dem Weg. Sag Sue Bescheid. Sie sollte bei dem Gespräch auch dabei sein.“
    Myriam legte auf. Wenn sie jetzt am Esszimmer vorbeiging, würden ihr ihre Eltern eine Szene machen. Dafür hatte sie keine Zeit.
    Sie öffnete das Fenster und beugte sich nach draußen. Über den Sims konnte sie auf das Garagendach klettern. Die rechte Seite der Garage war vom Haus aus nicht zu sehen. Wenn sie sich an den Efeuranken nach unten hangelte, dann konnte sie vielleicht entkommen, ohne dass ihre Eltern etwas davon mitbekamen. Vorausgesetzt, sie brach sich beim Runtersteigen nicht den Hals.
    Eine Sekunde später stand sie auf dem Dach. Sie legte sich auf den Bauch und schob ihre Beine über den Rand ins Leere. Gruselig! Einen Moment lang tasteten und suchten ihre Füße, dann fanden sie Halt in den dicken Ranken. Vorsichtig verlagerte Myriam ihr Gewicht auf die Beine. Die Ranken knarrten beängstigend. Aber sie hielten. Myriam kletterte einen Meter nach unten, dann stieß sie sich ab und sprang zu Boden. Geschafft.
    Myriam hatte die Hälfte der Strecke zur Ranch zurückgelegt, als ihr Handy klingelte. Sie sprang vom Rad und kramte es aus der Tasche. Hoffentlich waren das nicht ihre Eltern! Ein Blick aufs Display. Sue ruft an.
    â€žHi, Myriam. Stör ich? Ich wollte nur kurz Bescheid geben, dass ich Tom deine Handynummer gegeben hab. Hoffentlich ist das okay.“
    Tom! Sie hatten vereinbart, dass Myriam sich nach dem Treffen mit Ella bei ihm melden wollte. Das hatte sie vollkommen vergessen.
    â€žEr war vorhin zum Reitunterricht auf der Ranch. Er hat es wirklich super gemacht! Und danach hat er mich gefragt, ob er deine Nummer haben könnte.“
    â€žDas ist schon in Ordnung. Aber warum rufst du dafür extra an? Wir sehen uns doch gleich.“
    â€žWie meinst du das? Ich bin mit Stefan in der Stadt. Wir wollten gerade was essen gehen.“
    Sue war gar nicht zu Hause. Wieso hatte April das eben nicht erwähnt?
    â€žWas gibt’s denn?“, fragte Sue.
    â€žOch, nichts Wichtiges. Kann ich dir später erzählen.“ Nichts Wichtiges. Das war ja wohl die Untertreibung des Jahrhunderts.
    â€žAre you sure?“
    â€žGanz bestimmt. Grüß Stefan, und guten Appetit!“
    Myriam steckte das Handy zurück in die Tasche und stieg wieder aufs Fahrrad. Aber nach ein paar Metern begann es erneut zu klingeln. Das war bestimmt Tom. Diesmal nahm sie das Gespräch an, ohne aufs Display zu blicken.
    â€žMyriam!“ Ihr Vater. So ein Mist! „Wo steckst du denn?“
    â€žIch … musste noch mal weg.“
    â€žWie bitte? Du schleichst dich einfach aus dem Haus, ohne uns Bescheid zu geben? Was sind denn das für Sitten!“
    â€žEs ist total wichtig. Ich bin in einer Stunde wieder da, versprochen.“
    â€žSo geht das nicht. Ich will sofort wissen, wo du bist und was du vorhast!“
    â€žIch kann es dir nicht sagen“, sagte sie. „Es geht nicht. Ich … äh … muss auflegen.“
    Er begann zu protestieren, aber sie unterbrach das Gespräch.
    Puh. Das würde ordentlich Ärger geben, wenn sie wieder nach Hause kam. Aber damit konnte sie sich jetzt unmöglich auseinandersetzen. Sie beschloss, das Handy auszuschalten. Sonst rief ihr Vater gleich wieder an. Aber bevor sie den Ausschaltknopf drücken konnte, fing es erneut an zu klingeln.
    Diesmal war es Tom.
    â€žAlles okay bei dir?“, fragte er. „Warum hast du dich nicht gemeldet?“
    â€žIch hab’s vergessen. Es war einfach zu viel los.“ Sie erzählte ihm atemlos von ihrem Gespräch mit Ella, von Ellas neuem Freund und den Erkenntnissen über Sarah. „Nun bin ich auf dem Weg zu April, um sie zu überzeugen, dass sie das Lösegeld nicht zahlen darf.“
    â€žIch dachte, ihr Vater weigert sich,

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