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Myron Bolitar 03 - Der Insider

Myron Bolitar 03 - Der Insider

Titel: Myron Bolitar 03 - Der Insider Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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unserem Geschäft nicht geht, so dass Sie mehr Zeit für die wichtigen Aufgaben haben.« Er hob die Hand, als wolle er Myron daran hindern, ihn zu unterbrechen, obwohl Myron sich nicht gerührt hatte. »Ich weiß, dass Sie eine Mitarbeiterin haben, Miss Esperanza Diaz. Sie wäre natürlich auch bei uns willkommen. Mit höherem Gehalt. Und soweit ich weiß, schließt sie dieses Jahr ihr Jurastudium ab. Da bieten wir ihr reichlich Aufstiegsmöglichkeiten.« Er gestikulierte mit beiden Händen, bevor er hinzufügte: »Na, was meinen Sie?«
    »Ich fühle mich sehr geschmeichelt...«
    »Nicht nötig«, unterbrach ihn Felder. »Für mich ist das eine vernünftige geschäftliche Entscheidung. Ich erkenne gute Leute, wenn ich sie sehe.« Er beugte sich vor und lächelte aufrichtig. »Soll jemand anders den Laufburschen für Ihre Klienten machen, Myron. Ich möchte Ihnen Zeit für das geben, was Sie am besten können - neue Klienten rekrutieren und Verträge aushandeln.«
    Myron war nicht daran interessiert, sein Unternehmen aufzugeben, aber der Mann wusste, wie man einem ein Angebot schmackhaft machte. »Kann ich etwas Bedenkzeit bekommen?«, erkundigte er sich.
    »Natürlich«, sagte Felder und hob beschwichtigend die Hände. »Ich will Sie nicht unter Druck setzen, Myron. Lassen Sie sich Zeit. Ich erwarte bestimmt nicht, dass Sie sich heute entscheiden.«
    »Das weiß ich zu schätzen«, sagte Myron, »aber eigentlich wollte ich mit Ihnen über eine andere Angelegenheit sprechen. «
    »Bitte.« Er lehnte sich zurück, faltete die Hände im Schoß, lächelte. »Schießen Sie los.«
    »Es geht um Greg Downing.«
    Das Lächeln wich nicht, aber das Licht dahinter flackerte kurz. »Greg Downing?«
    »Ja. Ich hätte da ein paar Fragen.«
    Er lächelte immer noch. »Ihnen ist natürlich klar, dass ich keine Informationen weitergeben kann, die ich als vertraulich betrachte.«
     »Selbstverständlich«, stimmte Myron zu. »Ich wollte nur fragen, ob Sie mir sagen können, wo er ist.«
    Marty Felder wartete einen Moment ab. Das war kein Verkaufsgespräch mehr. Jetzt war es eine Verhandlung. Ein guter Verhandler muss furchtbar viel Geduld haben. Wie ein Verhörspezialist muss er in erster Linie ein guter Zuhörer sein. Er muss seinen Gegenspieler zum Reden bringen. Nach einigen Sekunden fragte Felder: »Warum wollen Sie das wissen?«
    »Ich muss mit ihm reden«, sagte Myron.
    »Darf ich fragen, worum es geht?«
    »Das ist leider vertraulich.«
    Sie sahen einander an, beide mit offener und freundlicher Miene, aber jetzt waren sie zwei Pokerspieler, die ihr Blatt nicht verraten wollten. »Myron«, begann Felder, »Sie müssen meine Position verstehen. Ich gebe solche Informationen nicht gern weiter, wenn ich nicht wenigstens ungefähr weiß, weshalb Sie ihn sprechen wollen.«
    Es war Zeit, ein bisschen was rauszulassen: »Die Dragons haben mich nicht geholt, damit ich ein Comeback versuchen kann«, sagte Myron. »Clip Arnstein hat mir den Auftrag gegeben, Greg zu suchen.«
    Felders Augenbrauen sanken auf Halbmast. »Greg suchen? Aber ich dachte, er hätte sich zurückgezogen, um eine Knöchelverletzung auszuheilen?«
    Myron schüttelte den Kopf. »Das ist die Geschichte, die Clip der Presse aufgetischt hat.«
    »Verstehe.« Felder legte die Hand ans Kinn und nickte bedächtig. »Und Sie versuchen, ihn ausfindig zu machen?«
    »Ja.«
    »Clip hat Ihnen den Auftrag gegeben? Hat er Sie selbst ausgewählt? War das seine eigene Idee?«
    Myron bestätigte das. Der Anflug eines Lächelns glitt über Felders Gesicht, als belustigte ihn ein Insiderwitz. »Clip hat Ihnen sicher gesagt, dass Greg so was schon mal gemacht hat.«
    »Ja«, sagte Myron.
    »Daher sehe ich jetzt keinen Anlass zu großer Beunruhigung«, sagte Felder. »Ich weiß Ihre Hilfe zu schätzen, Myron, aber das ist wirklich nicht nötig.«
    »Wissen Sie, wo er ist?«
    Felder zögerte. »Ich muss Sie noch mal bitten, sich in meine Lage zu versetzen, Myron. Wenn einer Ihrer Klienten untergetaucht bleiben wollte, würden Sie gegen seine Wünsche handeln oder seine Rechte respektieren?«
    Myron argwöhnte einen Bluff. »Kommt darauf an«, sagte er. »Wenn der Klient in erheblichen Schwierigkeiten steckt, würde ich vermutlich alles, was in meiner Macht steht, tun, um ihm zu helfen.«
    »Was für Schwierigkeiten?«, fragte Felder.
    »Spielschulden zum Beispiel. Greg schuldet ein paar sehr unangenehmen Gestalten eine Menge Geld.« Immer noch keine Reaktion von Felder. In diesem Fall

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