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Myron Bolitar 03 - Der Insider

Myron Bolitar 03 - Der Insider

Titel: Myron Bolitar 03 - Der Insider Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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ich gelogen habe. Er hat sie umgebracht.«
     »Das kannst du nicht wissen.«
    »Was?«
    »Er kann genauso über die Leiche gestolpert sein wie du.«
    »Ist das dein Ernst?« Ihr Ton war jetzt scharf. »Natürlich hat Greg sie umgebracht. Das Blut auf dem Boden war noch ganz frisch. Für ihn stand alles auf dem Spiel. Er hatte ein Motiv und die Gelegenheit.«
    »Genau wie du«, sagte Myron.
    »Was für ein Motiv?«
    »Du wolltest ihm einen Mord anhängen. Du wolltest deine Kinder behalten.«
    »Das ist ein Witz.«
    »Hast du irgendwelche Beweise dafür, dass deine Geschichte stimmt?«, fragte Myron.
    »Was soll ich haben?«
    »Beweise. Ich glaube, die Polizei kauft dir deine Geschichte nicht ab.«
    »Kaufst du sie mir ab?«, fragte sie.
    »Ich würde gern Beweise sehen.«
    »Was für Beweise?«, fauchte sie. »Wo soll ich die herhaben? Ich hab schließlich keine Fotos gemacht.«
    »Irgendwelche Fakten, die deine Geschichte belegen?«
    »Warum hätte ich sie umbringen sollen, Myron? Was für ein Motiv hätte ich denn gehabt? Ich brauchte sie lebend. Sie war die beste Chance, die ich hatte, um meine Kinder behalten zu können.«
    »Aber jetzt nehmen wir mal für einen Moment an, dass die Frau wirklich was gegen Greg in der Hand hatte«, sagte Myron. »Was Konkretes. Einen Brief, den er geschrieben hat oder ein Video ...«, er beobachtete ihre Reaktion, »... oder so.«
    »Na gut«, sagte sie und nickte. »Weiter.«
    »Und nehmen wir weiter an, dass sie dich reingelegt und das Belastungsmaterial an Greg verkauft hätte. Du hast zugegeben, dass Greg vor dir da war. Vielleicht hat er ihr so viel gezahlt, dass eure Abmachung für sie hinfällig war. Dann kommst du zu ihr in die Wohnung, stellst fest, was sie getan hat, merkst, dass deine einzige Chance, die Kinder zu behalten, verschwunden ist. Also bringst du sie um und hängst es dem Mann an, der anscheinend am meisten von ihrem Tod profitiert: Greg.«
    Emily schüttelte den Kopf. »Blödsinn.«
    »Du hast Greg genug gehasst«, fuhr Myron fort. »Er hat dich beschissen, da hast du's ihm heimgezahlt.«
    »Ich hab sie nicht umgebracht.«
    Myron sah noch einmal nach den Rotkehlchen, aber sie waren verschwunden. Der Garten wirkte jetzt kahl, jeder Ausdruck von Leben war gewichen. Er wartete ein paar Sekunden, bevor er sich ihr wieder zuwandte. »Ich weiß von dem Video mit dir und Klopfer.«
    Ein kurzer, wütender Blitz zuckte durch Emilys Augen. Ihre Finger umklammerten die Kaffeetasse. Myron hatte fast Angst, sie würde sie nach ihm werfen. »Wie zum Henker ... ?« Dann entspannte sich ihr Griff plötzlich. Sie wich zurück, zuckte die Achseln und blieb zusammengesunken sitzen. »Ist ja auch egal.«
    »Das muss dich doch wahnsinnig gemacht haben«, sagte er.
    Sie schüttelte den Kopf. Ein leises Geräusch, eine Art Kichern entfuhr ihrem Mund. »Du begreifst es einfach nicht, was?«
    »Was begreife ich nicht?«
    »Ich wollte keine Rache. Das einzig Wichtige an dem Video war, dass ich dadurch meine Kinder hätte verlieren können.«
    »Doch, das begreif ich schon«, hielt Myron dagegen. »Du hättest alles getan, um deine Kinder zu behalten.«
    »Ich hab sie nicht umgebracht.«
    Myron schaltete in einen anderen Gang. »Erzähl mir von dir und Klopfer«, sagte er.
     Emily schnaubte höhnisch. »Für so einen hab ich dich nicht gehalten, Myron.«
    »Bin ich auch nicht.«
    Sie ergriff ihre Kaffeetasse und trank einen großen Schluck. »Hast du dir das ganze Video von vorn bis hinten angeguckt?«, fragte sie in einem Tonfall, der irgendwo zwischen kokett und zornig lag. »Hast du ein paar Mal auf die Zeitlupentaste gedrückt, Myron? Auch zwischendurch zurückgespult und dir die Stellen immer wieder angeguckt? Die Hose runtergelassen?«
    »Nein auf alle Fragen.«
    »Wie viel hast du gesehen?«
    »Grade genug, um zu wissen, was passiert ist.«
    »Dann hast du aufgehört?«
    »Dann hab ich aufgehört.«
    Sie starrte ihn über die Kaffeetasse an. »Weißt du was? Ich glaube dir sogar. Du bist so ein Musterknabe.«
    »Emily, ich versuche zu helfen.«
    »Wem, mir oder Greg?«
    »Bei der Suche nach der Wahrheit. Ich nehme an, das willst du auch.«
    Sie zuckte unverbindlich die Achseln.
    »Also wann seid ihr, du und Klopfer ...?« Er machte vage Kennenlern-Gesten.
    Sie lachte über sein Unbehagen. »Es war das erste Mal«, antwortete sie. »In jeder Hinsicht.«
    »Ich will mir kein Urteil ...«
    »Ist mir scheißegal, ob du das machst oder nicht. Du willst wissen, was los war, ja? Es

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