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Myron Bolitar 03 - Der Insider

Myron Bolitar 03 - Der Insider

Titel: Myron Bolitar 03 - Der Insider Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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ich haben das geheim gehalten. Wir wollten, dass das FBI weiter nach vier Personen sucht, nicht nach zweien. Wir haben gedacht, es hilft uns, unentdeckt zu bleiben. Jetzt ist also nur noch einer von uns übrig.«
    Er sah so erschöpft aus wie ein Überlebender einer Schiffskatastrophe, der sich nicht so sicher war, ob die Toten nicht mehr Glück gehabt hatten. Er schlurfte wieder zu Myron und schloss die Handschellen auf. »Gehen Sie«, sagte er.
    Myron stand auf und rieb sich die Handgelenke. »Danke«, sagte er.
    Cole nickte nur.
    »Ich verrat niemandem, wo Sie sind.«
    »Ja«, sagte Cole, »ich weiß.«
    35
    Myron sprintete zum Auto und wählte Clips Nummer. Clips Sekretärin meldete sich und teilte ihm mit, dass Mr Arnstein im Moment nicht im Hause sei. Er bat sie, ihn zu Calvin Johnson durchzustellen. Nach ein paar Sekunden in der Warteschleife wurde er durchgestellt.
    »Hey, Myron«, sagte Calvin, »was gibt's?«
    »Wo ist Clip?«
    »Der müsste in ein paar Stunden zurück sein. Spätestens zum Spiel.«
    »Und wo ist er jetzt?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Finden Sie's raus«, sagte Myron. »Und dann rufen Sie mich zurück.«
    »Was ist denn los?«, fragte Calvin.
    »Stellen Sie einfach fest, wo er ist.«
    Myron legte auf. Er öffnete das Wagenfenster und atmete ein paar Mal tief durch. Es war kurz nach sechs. Seine Teamkameraden waren vermutlich schon in der Arena und wärmten sich auf. Er fuhr den Riverside Drive entlang und überquerte dann die George Washington Bridge. Er wählte Leon Whites Nummer. Eine Frau ging dran.
    »Hallo?«
    Myron verstellte seine Stimme. »Spreche ich mit Mrs Fiona White?«, fragte er.
    »Ja.«
    »Wären Sie an einem Abonnement der Zeitschrift Popular Mechanics interessiert? Wir bieten im Moment ein Sonderangebot an, das allerdings nur kurze Zeit verfügbar ist.«
    »Nein danke.« Sie legte auf.
    Schlussfolgerung: Fiona White, Sepbabe und Verheißung nächtlicher Ekstase, war zu Hause. Es war Zeit, dort mal vorbeizuschauen.
    Er nahm die Route 4 und bog an der Kindermack Road ab. Fünf Minuten später war er da. Das Haus aus orange-getönten Ziegeln mit rautenförmigen Fenstern war einem alten Ranchgebäude nachempfunden. Dieser Seminouveau-Stil war 1977 ungefähr zwei Monate lang extrem angesagt gewesen und fast so zeitlos wie ein Polyester-Freizeitanzug aus den Siebzigern. Myron parkte in der Einfahrt. Auf beiden Seiten des zementierten Pfades standen niedrige Metallzäune, durch die sich Plastikefeuwand. Schick.
    Er klingelte. Fiona White öffnete die Tür. Sie trug eine offene grüne Bluse mit Blumenmuster über einem weißen Aerobic-Shirt. Das blondierte Haar war in einem zerfallenden Knoten gebündelt, der sich langsam löste, so dass ihr ein paar Strähnen über Augen und Ohren fielen. Sie sah Myron an und runzelte die Stirn. »Ja?«
    »Hallo Fiona. Ich bin Myron Bolitar. Wir haben uns neulich bei TC kennen gelernt.«
    Das Stirnrunzeln verschwand nicht. »Leon ist nicht da.«
    »Ich wollte mit Ihnen sprechen.«
     Fiona seufzte und verschränkte die Arme unter dem üppigen Busen. »Worüber?«
    »Kann ich reinkommen?«
    »Nein. Ich habe zu tun.«
    »Ich glaube, es wäre besser, wenn wir uns unter vier Augen unterhalten können.«
    »Wir sind unter vier Augen«, sagte sie unnachgiebig. »Was wollen Sie?«
    Myron zuckte die Achseln, zauberte sein charmantestes Lächeln hervor und sah ein, dass ihn auch das nicht weiterbrachte. »Ich wollte wissen, was zwischen Ihnen und Greg Downing war.«
    Fiona Whites Arme fielen herab. Plötzlich sah sie entsetzt aus. »Was?«
    »Ich kenne Ihre E-Mail an ihn, Sepbabe. Sie wollten sich letzten Samstag treffen, zu ...«, Myron zeichnete mit den Fingern Anführungszeichen in die Luft, »... einer Nacht voller unvorstellbarer Ekstase. Erinnern Sie sich?«
    Fiona White wollte die Tür schließen. Myron stellte den Fuß davor.
    »Ich habe Ihnen nichts zu sagen«, sagte sie.
    »Ich will Sie nicht verraten.«
    Sie versuchte, seinen Fuß mit der Tür wegzudrücken. »Verschwinden Sie.«
    »Ich will nur Greg Downing finden.«
    »Ich weiß nicht, wo er ist.«
    »Hatten Sie eine Affäre?«
    »Nein. Jetzt gehen Sie.«
    »Ich habe die E-Mail gesehen, Fiona.«
    »Denken Sie, was Sie wollen. Ich rede nicht mit Ihnen.«
    »Na gut«, sagte Myron, trat einen Schritt zurück und hob die Hände. »Dann rede ich eben mit Leon.«
    Sie wurde rot. »Tun Sie, was Sie wollen«, sagte sie. »Ich hab keine Affäre mit ihm gehabt. Ich hab ihn letzten Samstag nicht

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