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Myron Bolitar 03 - Der Insider

Myron Bolitar 03 - Der Insider

Titel: Myron Bolitar 03 - Der Insider Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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etwas zu erkennen. Myron kraulte den Hund am Ohr. Der Schwanz steigerte seine Geschwindigkeit geringfügig. Myron lächelte Benny traurig an. Benny rückte näher, als verstünde er, wie Myron sich fühlte, und teilte sein Gefühl. Emily kam mit zwei Gläsern Limonade zurück.
     »Hier«, sagte sie. Sie reichte ihm ein Glas und setzte sich.
    »Danke.« Myron nahm einen Schluck.
    »So, was steht als Nächstes auf deinem Plan, Myron?«
    »Als Nächstes?«
    »Noch ein Comeback?«
    »Das verstehe ich nicht.«
    Emily lächelte ihm wieder zu. »Erst ersetzt du Greg auf dem Spielfeld«, sagte sie. »Vielleicht hast du ja vor, ihn als Nächstes auch im Schlafzimmer zu ersetzen.«
    Myron verschluckte sich beinahe an seiner Limonade, es gelang ihm aber, das Geräusch zu unterdrücken. Sie wollte ihn schockieren. Typisch Emily. »Das ist nicht komisch«, sagte er.
    »Ich mach doch nur Spaß«, sagte sie.
    »Schon klar.«
    Sie legte die Ellbogen auf die Rücklehne der Couch und stützte ihren Kopf auf die Hand. »Wie ich sehe, bist du mit Jessica Culver zusammen«, sagte sie.
    »Ja.«
    »Ich mag ihre Bücher.«
    »Das sag ich ihr.«
    »Aber wir kennen beide die Wahrheit.«
    »Die da wäre?«
    Sie beugte sich vor und nippte langsam an ihrem Glas. »Der Sex mit ihr ist nicht so gut wie er mit mir war.«
    Auch wieder typisch Emily. »Bist du dir sicher?«, fragte er.
    »Ganz sicher«, erwiderte sie. »Ich bin nicht unbescheiden. Mrs Culver ist bestimmt sehr versiert. Aber mit mir war es neu. Es war eine Entdeckung. Es war unglaublich scharf. Diese Ekstase kann man nicht wieder zurückholen. Es ist einfach unmöglich. Es wäre wie eine Zeitreise.«
    »Ich ziehe keine Vergleiche«, sagte Myron.
    Mit einem Lächeln und zur Seite geneigtem Kopf sagte sie: »Quatsch.«
     »Du würdest nicht wollen, dass ich einen Vergleich ziehe.«
    Sie lächelte unbeirrt weiter. »Also komm, Myron. Du wirst mir doch nicht mit diesem spirituellen Scheiß kommen? Erzähl mir nicht, dass es besser ist, weil ihr eine tiefe Beziehung habt und der Sex deshalb besser ist und über das rein Körperliche hinausgeht? Das würde absolut nicht zu dir passen.«
    Myron antwortete nicht. Er wusste nicht, was er sagen sollte, und das Thema behagte ihm gar nicht. »Was hast du vorhin gemeint?«, fragte er, um abzulenken. »Als du gesagt hast, dass du mir nicht hilfst?«
    »Genau das, was ich gesagt habe.«
    »Wobei hilfst du mir nicht?«
    Wieder dieses Lächeln. »Du weißt doch, dass ich nicht dumm bin, Myron?«
    »Ja«, sagte er.
    »Meinst du wirklich, dass ich euch diese Comeback-Geschichte abgenommen habe? Oder dass, dass Greg ...«, sie malte Anführungszeichen in der Luft, »... sich wegen einer Knöchelverletzung zurückgezogen hat? Dein Besuch bestätigt nur meinen Verdacht.«
    »Welchen Verdacht?«
    »Greg ist verschwunden. Und du sollst ihn finden.«
    »Wie kommst du darauf, dass Greg verschwunden sein könnte?«
    »Bitte, Myron, lass die Spielereien. Das bist du mir wirklich schuldig.«
    Er nickte langsam. »Weißt du, wo er ist?«
    »Nein. Aber ich hoffe, der Schweinehund ist tot und verrottet in einem Loch.«
    »Komm, jetzt red nicht lange um den heißen Brei herum«, sagte Myron. »Erzähl mir, wie du dich wirklich fühlst.«
    Das Lächeln war diesmal trauriger. Myron fühlte einen schmerzhaften Stich.
     Greg und Emily hatten sich ineinander verliebt. Sie hatten geheiratet. Sie hatten zwei Kinder. Woran war all das gescheitert? War es erst vor kurzem kaputt gegangen ... oder lag der Grund dafür in der Vergangenheit, war die Liebe von Anfang an mit einem Makel behaftet gewesen? Myrons Kehle wurde trocken.
    »Wann hast du Greg zum letzten Mal gesehen?«, fragte er.
    »Vor einem Monat«, sagte sie.
    »Wo?«
    »Beim Scheidungsrichter.«
    »Redet ihr miteinander?«
    »Das war eben mein Ernst. Dass er tot sein und verrotten soll.«
    »Das heißt dann wohl nein.«
    Emily nickte.
    »Wenn er sich verstecken wollte, hast du irgendeine Vorstellung, wo das sein könnte?«
    »Ne.«
    »Kein Sommerhaus? Kein Ort, an den er sich immer gern zurückgezogen hat?«
    »Ne.«
    »Weißt du, ob Greg eine Freundin hatte?«
    »Ne. Aber die Arme würde mir leid tun.«
    »Sagt dir der Name Carla was?«
    Sie zögerte. Ihr Zeigefinger trommelte auf ihrem Knie, eine alte Geste, die ihm so vertraut war, dass es fast schmerzte, sie zu sehen. »Hat da nicht eine Carla an der Duke mit mir auf dem Flur gewohnt?«, fragte sie. »Ja, Carla Anderson. Im zweiten Unijahr, oder? War ein

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