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MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

Titel: MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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Knecht!«, zischte sie, die schmalen Pupillen starr auf ihn gerichtet, »und pass auf, was du sagst. Es sei denn, du legst weiter keinen Wert auf dein erbärmliches Leben!«
     
    »Nein, nein, schon gut!«, keuchte der Herzog mit erstickter Stimme. »Das habe ich doch nicht so gemeint. Es tut mir leid!«
     
    »Das will ich hoffen«, entgegnete Sâga finster, bevor sie Dhrago wieder auf die Füße stellte und ihn sogleich anlächelte. »Entschuldige, aber manchmal habe ich mich einfach nicht im Griff.« Sie blickte auf ihre Krallenhand herab, als wäre die kein Teil von ihr, sondern ein seltsamer Fremdkörper, und machte mehrere schnell zupackende Bewegungen damit. »Vielleicht kannst du mir ja einen Rat geben, wie ich mich besser beherrschen kann?«
     
    Bevor der Herzog sich zu einer unbedachten Erwiderung hinreißen lassen konnte, griff Rhogarr zu dem Weinkrug, der auf dem kleinen Tisch neben dem Thron stand, füllte einen goldenen Pokal und reichte ihn Dhrago. »Trink, das hast du dir redlich verdient.« Dann blickte er Sâga fragend an. »Darf ich Euch auch etwas von dem roten Wein eingießen? Ein köstlicher Tropfen aus Medhiterra?«
     
    »Ach!« Mit einer unwirschen Geste wandte die Schwarzmagierin sich ab. »Du weißt doch, dass ich mir nichts daraus mache. Nur Narren und Memmen greifen zu berauschenden Mitteln!«
     
    »Wie Ihr meint«, knurrte Rhogarr verstimmt, füllte seinen eigenen Becher aber dennoch. Nach einem kräftigen Schluck sah er Dhrago fragend an. »Wenn ich deinen Sendboten richtig verstanden habe, habt ihr tatsächlich einen Jungen...?«
     
    »Ihr sagt es, Herr!« Mit glänzenden Augen blickte Dhrago zum Portal, wo zwei seiner Männer bereitstanden, und klatschte laut in die Hände. »Schnell! Bringt diesen Bastard her!«
     
    Nur Augenblicke später traten zwei weitere Krieger in den Saal. Sie waren überaus kräftig und führten einen Jungen mit sich, den sie rechts und links an den Armen gepackt hatten - Arawynn.
     
    Bei seinem Anblick ging ein Leuchten über Sâgas Gesicht. »Ja!«, hauchte sie. »Das ist der Junge, den Odhurs Kessel mir gezeigt hat.«
     
    Obwohl Arawynns Hände auf den Rücken gebunden waren, setzte er sich heftig zur Wehr. Er bäumte sich auf, wand sich wie ein Aal und trat mit den Füßen wild um sich. Die beiden Schergen hatten alle Mühe, ihn zu Dhrago zu schleppen, der seinem Gebieter den Gefangenen mit unverhohlenem Stolz vorstellte.
     
    »Das ist der Bursche, Herr. Er hat sich genauso verhalten, wie Sâga...«, er warf der Schwarzmagierin einen scheuen Seitenblick zu, »... es vorausgesagt hat: Er hat sich als Einziger zur Wehr gesetzt und zwei meiner besten Männer getötet, bevor die Vharuuls ihn überwältigen konnten.«
     
    »Beim nächsten Mal werde ich diesen schwarzen Ungeheuern nicht auf den Leim gehen, verlasst Euch drauf«, schrie Arawynn den Herzog an. »Aber vorher werdet Ihr mein Schwert zu spüren bekommen!«
     
    Dhragos Gesicht verfärbte sich. Er trat vor Arawynn hin und schlug ihm ohne Vorwarnung mit dem Handrücken ins Gesicht. Die beiden Ringe an seinen Fingern hinterließen blutige Spuren auf der Wange des Jungen. »Was erlaubst du dir, du Alwenhund? Du weißt wohl nicht, wen du vor dir hast?«
     
    »Aber natürlich!« Arawynn verzog verächtlich das Gesicht und spuckte ihn an. »Ihr seid Dhrago, dieser feige Verrät -«
     
    Außer sich vor Wut, riss der Herzog das Schwert aus der Scheide und hob es mit einer ruckartigen Bewegung über den Kopf. Die scharfe Klinge zuckte auf Arawynns blanken Hals zu, als sie mit einem Mal mitten in der Bewegung in der Luft festzufrieren schien. Sâga war blitzschnell herbeigesprungen, hatte Dhrago am Arm gepackt und hielt ihn mit übermenschlicher Kraft fest.
     
    »Mach das nicht noch einmal, du Narr!«, schrie sie. »Sonst bist du des Todes.« Laut fauchend verpasste sie Dhrago einen kräftigen Stoß. Der Herzog wurde quer durch den Saal geschleudert und krachte an die gegenüberliegende Wand. Der Aufprall war so heftig, dass man das Knacken seiner Rippen hörte.
     
    Ohne den vor Schmerzen aufschreienden Herzog eines weiteren Blickes zu würdigen, trat Sâga vor Arawynn hin und blickte ihn lächelnd an. »Nimm das diesem Tölpel bitte nicht übel, mein Junge«, sagte sie sanft. »Er weiß es einfach nicht besser.« Während sie mit einem Finger fast zärtlich über Arawynns Gesicht fuhr, starrte sie ihm eindringlich in die Augen - wie eine Schlange, die ein Kaninchen fixiert. »Wie heißt du, mein

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