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MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

Titel: MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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auch, euch wiederzusehen.« Dann atmete Maruna wie erleichtert aus, ihr Kopf rollte kraftlos zur Seite und alles Leben wich mit ihrem letzten Atem aus ihrem Körper.
     
    Hemmungslos weinend warf sich Ayani über die Tote und zog ihren Kopf an ihre Brust. »Mutter!«, schluchzte sie immer wieder. »Mutter... Mutter...«
     
    Auch Nikos Herz krampfte sich zusammen. Obwohl Maruna erst vor Stunden in sein Leben getreten war, konnte er nachvollziehen, was ihr Tod für Ayani bedeutete, dass er ein entsetzlicher und kaum wiedergutzumachender Verlust war. Was das Mädchen zu verwinden hatte, war fast zu viel, als dass es ein einziges Wesen tragen konnte: Mayan, der Vater, verschleppt von den marschmärkischen Kriegern - niemand wusste, ob er noch lebte; Maruna, die liebevolle Mutter, verloren... Und dann die Ungewissheit über ihre eigene Herkunft - und auch da nur neue Spuren von Tod, war doch Merani ebenfalls kurz nach ihrer Geburt ums Leben gekommen. Eine Woge aus purem Schmerz überwältigte Niko, und er konnte nicht anders, als sich abzuwenden.
     
    Kieran und seine Männer hatten einen Kreis um sie herum gebildet, die Kopfbedeckungen abgenommen und die Häupter gesenkt, um der Toten schweigend und reglos zu gedenken. Alles war ruhig, nicht ein Laut war mehr zu hören. Die Pferde machten nicht das geringste Geräusch, die Vögel waren verstummt, und selbst die Blätter an den Bäumen schienen stillzustehen, als würde die gesamte Natur Marunas Tod betrauern.
     
    Mit einem Mal klang der Ruf eines Falken durch die andächtige Stille - so laut, dass Niko es so vorkam, als wolle der Vogel ihn zur Eile mahnen. Als er jedoch den Blick zum Himmel richtete, konnte er den Vogel nirgends entdecken.
     
    War der Ruf womöglich tief aus seinem Inneren gekommen?
     
    Im nächsten Moment schon sah Niko, dass Kieran seinen Männern zunickte. Während die Rebellen ihre Hüte, Mützen und Tücher wieder aufsetzten, ging der junge Anführer - er zählte bestimmt nicht viel mehr als zwanzig Sommer - auf Ayani zu, legte ihr behutsam die Hand auf die Schulter und wartete geduldig ab, bis sie sich umdrehte und ihn mit tränenfeuchtem Gesicht anblickte.
     
    »Ich weiß, was du empfindest«, sagte Kieran sanft. »Ich habe Ähnliches durchgemacht wie du. Und dennoch...« Während Ayani ihn mit regloser Miene anstarrte, hob er wie zum Bedauern die Schultern. »Wir sind hier nicht sicher vor Rhogarrs Horden und sollten schnellstens in den Schutz des Dämonenwaldes zurückkehren. Aber vorher müssen wir deine Mutter und die anderen dem Feuer übergeben, so wie es Brauch ist bei uns Alwen. Damit der Wind ihren Geist in jene Regionen trägt, in denen ihre verstorbenen Mütter und Väter schon längst auf sie warten.« Kieran streckte ihr die Hand entgegen und in diesem Moment wirkte der große, blonde Anführer der Rebellen überraschend scheu. »Jetzt komm, Ayani. Meine Männer müssen schnellstens mit den nötigen Vorbereitungen beginnen.«
     
    Ayani nickte. »Nur noch einen Moment«, sagte sie leise, wandte sich wieder der Toten zu und schloss ihr die Augenlider.
     
    Dann fasste sie in die Tasche ihres Kleides, zog einen kleinen, herzförmigen Gegenstand daraus hervor und drückte ihn Maruna in die leblosen Hände. »Hier, Mutter«, hauchte sie mit tränenerstickter Stimme. »Ich brauche das steinerne Herz nicht mehr. Möge es dich auf deinem weiteren Weg beschützen und dich sicher in die Welt jenseits des Windes geleiten.« Ayani küsste Maruna sanft und langsam auf die Stirn. Dann erhob sie sich und ging zitternd auf Niko zu.
     
    Nikos Stimme klang rau. »Es tut mir leid, Ayani«, sagte er und suchte vergeblich nach weiteren Worten.
     
    Ayani nickte. »Danke. Vielen Dank.«
     
    Niko breitete die Arme aus, zog sie an seine Brust und strich ihr zärtlich übers Haar. »Weine nur, Ayani«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Es wird dir guttun.«
     
    Während Kieran und seine Männer Reisig und trockenes Holz zusammentrugen, um einen Scheiterhaufen zu errichten, hielt Niko Ayani ganz fest, um ihren Schmerz mit ihr zu teilen.
     
    Erst nachdem die Tränen des Mädchens versiegt und ihre Wangen wieder getrocknet waren, fand Niko seine Sprache zurück. »Dieser Stein, den du Maruna in die Hände gedrückt hast - was hat es damit auf sich?«, fragte er.
     
    »Es ist ein kleiner Brocken aus dem Schicksalsstein, dem eine Laune der Natur die Form eines Herzens verliehen hat. Maruna hat ihn mir erst jüngst geschenkt.« Bei der Erinnerung flog ein

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