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MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

Titel: MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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»Hör zsu«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Ich habe keine Ahnung, wo mein Geld hingekommen isst...«
     
    Die Mädchen presste sofort die Lippen zusammen.
     
    »Vorhin war mein Beutel noch halb voll. Und jetzst ssind nur noch ein paar lumpige Münzsen drin - hier!« Wie zum Beweis holte Grymm drei Kupfertaler daraus hervor.
     
    »Das wundert mich gar nicht«, entgegnete die dunkelhaarige Schönheit ungerührt. »Ihr habt ja auch ordentlich gezecht.«
     
    »Und trotzsdem!« Der Hauptmann schüttelte den Kopf. »Ich versstehe dass einfach nicht! Ess isst wie verhexst.«
     
    »Was?« Das Mädchen blickte ihn ungläubig an. »Ihr wollt doch nicht behaupten, dass man Euch das Geld aus dem Beutel gezaubert hat?«
     
    Grymm hob ratlos die Hände. »Hasst du vielleicht eine andere Erklärung?«, lallte er.
     
    Während die Schankmagd gelangweilt abwinkte und die Augen verdrehte, trat Grymm einen Schritt näher. »Hör zsu. Kann ich nicht beim nächssten Mal bezsahlen?«
     
    »Ausgeschlossen!«, entgegnete sie prompt. »Mein Herr gewährt niemandem Kredit, nicht einmal unserem Herrscher!« Fast mitfühlend sah sie ihn an. »Es tut mir leid, aber ich kann nichts für Euch tun.« Mit einem Mal wurden ihre Augen schmal und sie biss sich nachdenklich auf die Unterlippe. »Es sei denn...«
     
    Ein Hoffnungsschimmer huschte über das Gesicht des Hauptmanns. »Ja?«
     
    »Habt Ihr nichts anderes von Wert, das ich in Zahlung nehmen könnte?«, fragte die Magd. »Schmuck zum Beispiel: einen Ring, einen Armreif oder eine Kette vielleicht?«
     
    »Eine Kette?« Grymm dachte kurz nach, dann ging ein Lächeln über sein aufgedunsenes Gesicht. Er schien plötzlich wieder nüchtern zu sein. »Warum nicht? Ich glaube, wir beide könnten handelseinig werden!« Wieder beugte er sich vor und flüsterte ihr ins Ohr: »Hör zu: Ich gehe rüber in den Pferdestall. Du wartest ein paar Augenblicke - und dann kommst du mir nach. Aber pass auf, dass dir niemand folgt!«
     
     
    Das trübe Licht der funzeligen Öllampe, die von einem der Deckenbalken hing, war kaum in der Lage, die Dunkelheit des Stalles zu erhellen. Die Konturen der Streitrosse zeichneten sich wie undeutliche Schemen im schummerigen Zwielicht ab. Ein beißender Geruch nach Leder und Pferdeleibern, nach Stroh und Dung hing in der Luft. Das Stampfen der Hufe und das Mahlen der Zähne, die das Futter aus den Raufen rupften, waren zu hören.
     
    Langsam setzte die Magd einen Fuß vor den anderen und tappte zögernd den finsteren Gang entlang auf die einzige Lichtquelle zu, bis ihre Augen sich endlich an die Dunkelheit gewöhnten und sie den Hauptmann erkannte.
     
    Grymm machte sich an einem der Sättel zu schaffen, die an der Stirnwand hingen. Er öffnete gerade die Satteltasche, zog einen schmutzigen Stofffetzen daraus hervor, drehte sich zu ihr um und winkte sie heran. »Hier«, sagte er und schlug das Tuch auseinander. »Was sagst du dazu?«
     
    Trotz des schummerigen Lichts konnte das Mädchen das Schmuckstück in seiner Hand erkennen: Es war eine einfache Halskette mit einem Anhänger.
     
    »Und?«, fragte der Hauptmann begierig. »Ist sie nicht schön?«
     
    »Ich weiß nicht so recht«, sagte sie zögernd. »Es ist so dunkel hier, dass ich nichts richtig erkennen kann.«
     
    Grymm blickte sich kurz um, nahm dann rasch die Lampe vom Haken und drehte den Docht höher. Im Licht der heller werdenden Flamme leuchtete der Anhänger strahlend hell auf. Die Gravur war jetzt deutlich zu erkennen.
     
    »Oh«, rief das Mädchen aus. »Das Zeichen unerschrockenen Mutes!«
     
    »Du sagst es. Genauso nennen es diese Alwenhunde!«
     
    Sie warf dem Hauptmann einen forschenden Blick zu. »Wie seid Ihr an das kostbare Stück gekommen?«
     
    »Das tut doch nichts zur Sache!«, entgegnete Grymm unwirsch. »Sag mir lieber, was du dafür zahlen willst.«
     
    Anstelle einer Antwort streckte die Schöne ihm die linke Hand entgegen. »Darf ich mal?«
     
    »Aber natürlich.« Lächelnd reichte Grymm ihr die Kette.
     
    Das Mädchen besah sie sich von allen Seiten und wiegte sie dann abschätzend in der Hand. »Ich fasse es nicht«, hauchte sie ungläubig. »Sie besteht tatsächlich aus purem Gold.« Dann aber schüttelte sie den Kopf und reichte das Schmuckstück mit einem Ausdruck des Bedauerns zurück. »Es tut mir leid, Herr Hauptmann. Aber meine Ersparnisse reichen nicht aus, um sie Euch angemessen zu bezahlen.«
     
    Grymm verzog das Gesicht. »Wie viel hast du

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