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MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

Titel: MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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so sicher war.
     
    Nicht genug, dass sein Buch und die Welt, in der es spielte, ebenfalls »Mysteria« hießen, war das »Mysteria« ihres Vaters ebenfalls durch verschiedene Pforten mit unserer Menschenwelt verbunden, durch die die Eingeweihten von der einen Welt in die andere gelangen konnten. Jedenfalls hatte Thomas ihr das auf Nachfrage bestätigt. Die Parallelen zum Buch von Karin Seikel waren damit schon so verblüffend groß, dass Jessie ihm lieber gar nicht erzählte, was sie sonst noch alles wusste.
     
    Weil sie ihren Vater nicht in Depressionen stürzen wollte!
     
    Und weil sie gleichzeitig hoffte, dass sich sein Problem von ganz alleine erledigen würde.
     
    Am Morgen hatte Jessie nämlich zu ihrer Verblüffung entdeckt, dass die Lücken im Text noch größer geworden waren. So fehlte zum Beispiel der Satz, mit dem König Nelwyn seine irdische Geliebte aus Mysteria verabschiedete. Auch andere Stellen waren verschwunden, als hätte jemand sie auf geheimnisvolle Weise über Nacht gelöscht. Wenn das so weiterging, würde die alte Geschichte wahrscheinlich vollständig verschwunden sein, bis Thomas mit seinem Buch fertig war. Dann war kein Vergleich mehr möglich und seine Geschichte würde die verschwundene Welt des alten Buches einfach ersetzen können.
     
    Der Gedanke ließ Jessie endlich mal wieder lächeln. Zumal ihr gleich darauf noch etwas einfiel, womit sie ihren Vater beruhigen konnte.
     
     
     
     
     
    K ieran sollte recht behalten. Die Strömung des Reinenflusses trieb das Floß so rasch dahin, dass sie das Rebellenlager im Dämonenwald bei Einbruch der Dunkelheit erreichten. Unterwegs hatte Kieran alles erzählt, was er über die Schwarzmagierin wusste - aus eigenem Erleben und vom Hörensagen. Er kannte sogar ihr Versteck: eine finstere Höhle in den Höllenbergen, wie der kleine Gebirgszug wegen seiner feuerspeienden Gipfel genannt wurde, die im Abstand von vielen Sommern immer mal wieder glühendes Gestein und riesige Wolken von Rauch und Asche ausspuckten. Das Gebiet war deshalb auch unbewohnt, obwohl es gar nicht weit von Helmenkroon entfernt war; im schnellen Trab konnte man es von dort aus in knapp zwei Stunden erreichen.
     
    Niko war wie elektrisiert, als er das hörte. »Dann sollten wir uns in dieser Höhle mal umsehen, findest du nicht auch?«, fragte er Ayani. »Wenn du die Botschaft der Runen richtig verstanden hast, werden wir die Kette mit Sicherheit dort finden.«
     
    »Das glaube ich auch«, bekräftigte das Mädchen. »Am besten wir nehmen uns die Höhle noch heute Nacht vor. Je schneller wir die Kette finden, umso eher können wir mit der Suche nach Sinkkâlion beginnen.«
     
    »Vergesst es!«, warf Kieran mit gequälter Miene ein. »Das ist aussichtslos. Noch niemals hat jemand Sâgas Höhle lebend wieder verlassen, wenn er sie ohne ihre Erlaubnis betreten hat. Alle Eindringlinge sind darin umgekommen - jedenfalls behauptet man das.«
     
    »Tatsächlich? Behauptet man das?« Niko bemühte sich um eine feste Stimme, was ihm allerdings nicht so recht gelang.
     
    Auch Ayani schien nachdenklich geworden zu sein. Dennoch blieb sie genau wie Niko bei ihrem Entschluss und ließ sich ihr Vorhaben weder von Kieran noch von seinen Männern ausreden.
     
    Als Kieran sah, dass er die beiden nicht umstimmen konnte, machte er einen letzten Versuch. »Hört zu - wir haben so viel Arbeit in die Planung unseres Überfalls gesteckt, dass wir den unmöglich ausfallen lassen können. Deshalb bitte ich euch, mit dem Besuch in Sâgas Höhle noch bis morgen Nacht zu warten. Dann können wir euch begleiten und euch wenigstens beistehen, falls die Schwarzmagierin euch überraschen sollte.«
     
    Niko dachte kurz nach und schüttelte dann den Kopf. »Vielen Dank für das Angebot, aber wir dürfen nicht länger zögern. Nicht nur Maruna hat mich eindringlich zur Eile gemahnt, sondern auch die Elfe am See - und dafür muss es einen Grund geben.« Er wandte sich Ayani zu. »Glaubst du nicht auch?«
     
    »Ganz bestimmt sogar.« Sie sah Kieran fast beschwörend an. »Verstehst du das denn nicht, Kieran?«
     
    »Ach!« Wütend warf der junge Mann den Zweig auf den Boden, auf dem er die ganze Zeit herumgekaut hatte. »Ich kann nur nicht verstehen, wie man so stur und unvernünftig sein kann, in den sicheren Tod zu gehen!«
     
    »Weil wir keine andere Wahl haben«, erklärte Niko ganz ruhig. »Ohne die Kette können wir das Schwert nicht finden...«
     
    »... und ohne das Schwert«, fuhr Ayani

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