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MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

Titel: MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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wie selbstverständlich fort, »können wir die marschmärkischen Eroberer niemals aus Helmenkroon vertreiben und müssen weiterhin in Knechtschaft leben.«
     
    »Und ich werde niemals erfahren, wer mein Vater ist«, ergänzte Niko. »Sind das nicht Gründe genug, um ein solches Wagnis einzugehen? Du würdest doch das Gleiche tun, wenn es um deinen Vater oder um deine Familie ginge, habe ich nicht recht, Kieran?«
     
     
    Nachdenklich starrte Rhogarr von Khelm auf die Sichel des Feuermondes, der am nächtlichen Himmel über der Burg stand. Wie viele Tage dauerte es eigentlich noch, bis er seine Bahn vollendete und die Nacht anbrach, in der sich sein Schicksal endgültig entscheiden würde, wie Sâga behauptet hatte?
     
    Dreiundzwanzig?
     
    Zweiundzwanzig?
     
    Oder vielleicht noch weniger?
     
    Der Herrscher kniff das rechte Auge zusammen - wie immer, wenn er angestrengt nachdachte -, aber da fiel es ihm schon wieder ein: Natürlich, er hatte doch erst am Nachmittag mit dem Henker gesprochen und dem befohlen, mit den Vorbereitungen für die geplante Hinrichtung am Fest des Dunklen Mondes zu beginnen. Und das wurde genau an dem Tag gefeiert, an dem der Feuermond seine Bahn vollendete - in etwas mehr als drei Wochen also!
     
    Mit einem unwirschen Knurren drehte Rhogarr sich um und gesellte sich zu Herzog Dhrago, der mit seinen Männern erst vor einer halben Stunde vom Donnerfelsen zurückgekommen war. Er saß am Tisch und schlang sein verspätetes Nachtmahl so hastig in sich hinein, als habe er mehrere Tage nichts zu essen bekommen. Während Rhogarr seinen Pokal erneut füllte, blickte er den Herzog fragend an: »Du konntest also nicht herausfinden, warum Sâga diesen Seher umgebracht hat?«
     
    »Wein, Werr!«, antwortete Dhrago mit vollem Mund und schluckte dann hastig die letzten Bissen hinunter. »Sie hat nur erwähnt, dass es sich um eine persönliche Sache zwischen Brani und ihr handelte, die uns absolut nichts angeht.«
     
    »Aus diesem Weib soll einer schlau werden!« Rhogarr nahm einen kräftigen Schluck und setzte sich auf den Stuhl gegenüber dem Herzog. »Hat der Seher diesen drei Bastarden denn verraten, wie Sinkkâlion zu finden ist?«
     
    »Auch das weiß ich nicht mit Sicherheit, Herr«, erwiderte Dhrago. »Ich vermute allerdings, dass er nicht dazu gekommen ist.«
     
    »Und warum?«
     
    »Weil die Alwen sonst bestimmt nicht bei Sonnenaufgang zu seiner Hütte geritten wären. Wenn Brani ihnen bereits mitgeteilt hatte, wo sie das Königsschwert finden, wären sie wohl kaum zu ihm zurückgekehrt, nicht wahr?«
     
    »Das klingt durchaus einsichtig«, antwortete der Herrscher und nahm einen weiteren Schluck Wein. »Aber vielleicht wollten sie noch etwas anderes von ihm wissen?«
     
    Ratlos zuckte der Herzog mit den Schultern, säbelte sich dann ein großes Stück Fleisch ab und stopfte es sich in den Mund.
     
    Rhogarr erhob sich und wanderte mit dem Weinpokal in der Hand im Thronsaal auf und ab. »Ich verstehe nicht, dass Sâga das alles so kaltlässt. Es kann ihr doch nicht gleichgültig sein, ob diese Bastarde wissen, wo sich das Schwert befindet oder nicht!«
     
    Der Herzog hob Messer und Gabel. »Wie wagt...« Er brach ab und kaute hastig. »Sie sagt«, setzte er dann von Neuem an, »dass das im Augenblick nicht so wichtig ist. Ganz egal was Brani ausgeplaudert hat - sie ist auf alles vorbereitet.«
     
    Rhogarr runzelte die Stirn. »Und was soll das wieder heißen?«
     
    Erneut zuckte das Besteck in Dhragos Händen nach oben. »Ich weiß es nicht, Herr!«
     
    »Das Weib treibt mich noch in den Wahnsinn!« Mit einem einzigen Schluck leerte der Herrscher den Trinkbecher und griff zum Krug, um nachzuschenken. Doch nur noch ein paar spärliche Tropfen kamen daraus hervor.
     
    Der Herzog sprang eilfertig auf. »Ich rufe den Mundschenk, damit er uns neuen bringt.«
     
    »Lass gut sein!«, beschied ihn der Herrscher. »Das war der letzte Krug. Zum Glück ist die neue Lieferung bereits für morgen früh avisiert.« Damit ließ Rhogarr sich schwerfällig auf den Thronsessel fallen, stützte den Kopf auf die Hand und starrte vor sich hin. »Ich hoffe nur, dass Sâga ihr Versprechen hält und mich noch heute Nacht aufsucht, um mir das alles mal ein wenig näher zu erläutern.«
     
    »Das wird sie bestimmt, Herr«, antworte Dhrago mit leichtem Spott in der Stimme. »Schließlich behauptet Ihr doch immer, dass sie stets zu ihrem Wort steht.«
     
    Rhogarr ging gar nicht darauf ein. »Und trotzdem

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