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MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

Titel: MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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Kieran aus der Haut fahren. Doch dann entspannte er sich, und es war, als ob in seinem Lächeln seine ganze Anspannung von ihm abfiel.
     
    Am Ufer ließ Niko sich erschöpft ins Gras sinken und blickte die Freunde, die es ihm gleichtaten, fragend an. »Und jetzt? Wie kommen wir jetzt wieder in den Dämonenwald zurück - ohne Pferde?« Herzog Dhragos Truppe hatte sich die Reittiere natürlich geschnappt, wie Niko noch vor der Flucht ins Wasser bemerkt hatte. »Bis zum Abend schaffen wir das doch nie - und damit kannst du deinen Überfall auf den Weintransport vergessen.«
     
    »Aber wieso denn?« Kieran winkte ab. »Wo ist das Problem? Es gibt doch genügend Holz hier!«
     
    »Ja, und? Was sollen wir denn mit Holz?«
     
    »Ganz einfach!« Kieran grinste wie ein kleiner Junge, der einen gelungenen Scherz gemacht hatte. »Wir bauen ein Floß - und die Strömung des Reinenflusses wird uns darauf schneller zum Dämonenwald tragen als das schnellste Pferd.« Er verpasste Niko einen freundschaftlichen Rippenstoß. »Schade, dass du kein Waldmensch bist wie ich. Sonst wärst du von ganz alleine darauf gekommen.«
     
    Niko verdrehte die Augen, ließ sich den Spott aber widerspruchslos gefallen. »Also gut«, sagte er dann und erhob sich. »Packen wir es an - auch wenn ich mir von unserem Ausflug zum Donnerfelsen eigentlich mehr versprochen hatte.«
     
    »Du hast recht.« Auch Kieran sprang auf die Beine. »Wenn ich nur wüsste, wie Rhogarrs Männer davon Wind bekommen haben? Sie haben Brani mit Sicherheit umgebracht, und wir werden deshalb nie erfahren, wo sich die Kette aus dem Alwenhort befindet.«
     
    »Und wieso nicht?«, meldete sich Ayani zu Wort.
     
    Überrascht drehten die beiden sich um und blickten das Mädchen verwundert an. »Was willst du damit sagen?«, fragte Niko, als es ihm auch schon einfiel - natürlich! »Sag bloß, du hast die Botschaft der Runen entschlüsselt?«
     
    »Ich glaube schon.« Ayani nickte zwar, schien aber dennoch nicht ganz überzeugt zu sein. »Obwohl - merkwürdigerweise bestand sie nur aus einem einzigen Wort. Das ist äußerst ungewöhnlich.«
     
    »Und warum?«
     
    »Orakelbotschaften sind meistens vieldeutig«, erklärte das Mädchen nachdenklich. »Denk nur an den Spruch des Sehers für dich: ›Auf dem gleichen Weg, auf dem der Falke sein Glück fand, werden auch die zwei, die zu einem werden, das Schwert finden‹. Ein einziges Wort dagegen lässt viel weniger Deutungen zu.«
     
    »Wenn du meinst«, erwiderte Niko. Darüber hatte er sich noch überhaupt keine Gedanken gemacht. »Und welches Wort hast du aus den Runen gelesen?«
     
    »Wenn ich mich nicht ganz täusche«, erklärte Ayani zögernd, »dann lautete es...«
     
    »Ja, wie denn?«, drängte Niko ungeduldig. »Jetzt sag schon!«
     
    »Äh... Sâga.«
     
    Bevor Niko etwas erwidern konnte, trat Kieran vor Ayani hin und starrte sie an wie einen Geist.
     
    »Sâga?«, hauchte er mit fassungslosem Blick. »Hast du wirklich ›Sâga‹ gesagt?«
     
    »Ja«, antwortete Ayani verwundert. »Sag bloß, du weißt, was das bedeutet?«
     
    »Und ob ich das weiß!« Kieran verzog das Gesicht. »Und glaubt mir, ich wünschte, ich wüsste es nicht!«
     
     
     
     
     
    O bwohl Jessie alles absuchte, konnte sie das alte Buch nirgendwo finden. Nach dem Gespräch mit ihrem Vater war sie natürlich postwendend in ihr Zimmer gestürzt, um es zu holen und ihm zu zeigen. Aber dann musste sie zu ihrem Entsetzen feststellen, dass ihr Geheimversteck, ein kleiner Hohlraum hinter der Schublade ihres Schreibtisches, so leer war wie ihr Taschengeldkonto am Monatsende. Ihr Bruder Maik beteuerte natürlich vehement seine Unschuld und schwor hoch und heilig, das Buch nicht angerührt zu haben. »Welches Buch meinst du eigentlich?«, fragte er vielmehr mit doofem Ochsenfroschgrinsen.
     
    Jessie glaubte ihm natürlich kein Wort. Sie kannte Maik viel zu gut und war deshalb felsenfest davon überzeugt, dass niemand anderer als er das Buch geklaut hatte. Sie wusste es einfach, denn außer Maik und seinem sauberen Vater interessierte sich doch kein Schwein für die alte Schwarte! Aber leider konnte sie das nicht beweisen, und so blieb ihr nichts anderes übrig, als Maik eine lange Nase zu drehen und sich mit Wut im Bauch zu verziehen.
     
    Und trotzdem: Sie würde sich das Buch garantiert wieder zurückholen! Damit Thomas es lesen konnte und endlich wieder Ruhe fand. Zumindest hoffte Jessie das, auch wenn sie sich inzwischen gar nicht mehr

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