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MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

Titel: MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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Geräusch gehört!«
     
    »Welches Geräu-?«, hob Niko an, als der Laut ein zweites Mal ertönte. Er erkannte ihn sofort: Es war der Klang beschlagener Pferdehufe!
     
    »Raus hier, schnell!«, schrien Niko und Kieran wie aus einem Mund und stürzten durch die Tür nach draußen, wo sie zu ihrem Entsetzen eine lange Reihe schwarzer Reiter erblickten, deren Schilde ein roter Greif zierte. Die Berittenen hatten sich in einiger Entfernung zur Hütte aufgebaut und ihnen den Rückweg vollständig abgeschnitten.
     
    Wie angewurzelt blieben Niko und Kieran stehen, und auch Ayani, die eben aus der Hütte kam, erstarrte.
     
    Es gab keinen Zweifel: Sie waren in die Falle gegangen!
     
    Da kam ein weiterer Reiter aus dem Wald hervor, in dem sich die marschmärkischen Krieger offensichtlich verborgen gehalten hatten. Sein Umhang und seine überhebliche Miene deuteten darauf hin, dass er der Anführer der Horde war. Wie zur Bestätigung hob er den Arm und rief ein lautes Kommando, das das Tosen des Wasserfalls übertönte: »Alle Mann - vorrücken!«
     
    Die Reiter setzten sich in Bewegung. Schritt für Schritt kamen sie auf ihren schnaubenden Rossen näher. Kieran zog sein Schwert, und auch Niko und Ayani taten es ihm gleich, auch wenn sie ihre Waffen eher unschlüssig in den Händen wogen.
     
    »Oh, nein!«, rief Ayani plötzlich aus und deutete auf die Reiter. »Seht nur!«
     
    Da erkannte es auch Niko: Ein gutes Dutzend Krieger, die mit Bogen und Pfeilen bewaffnet waren, brachte die Waffen soeben in Anschlag.
     
    Wie sollten sie den weit reichenden Geschossen nur entkommen?
     
    Niko blickte sich verzweifelt nach einem Fluchtweg um, als es ihm plötzlich einfiel: »Ins Wasser, schnell!«, schrie er seine Begleiter an. »Das ist unsere einzige Chance!« Damit packte er Ayani an der Hand und wollte loshetzen.
     
    Kieran dagegen blieb wie angewurzelt stehen und starrte den Anführer der Reiter fassungslos an. »Der Mann mit der Narbe«, stammelte er. »Er ist es.« Er machte eine Bewegung, als wolle er sich augenblicklich auf ihn stürzen.
     
    »Bist du von Sinnen?«, schrie Niko ihn an. »Das wäre Selbstmord! Komm jetzt!«
     
    Da endlich kam Leben in Kieran. Er wirbelte herum und rannte auf das Flussufer zu. Niko folgte ihm mit Ayani an der Hand. Sie stürmten dahin, als wären die Dämonen der Hölle hinter ihnen her.
     
    »Feuer!«, befahl Herzog Dhrago. Nur einen Wimpernschlag später verdunkelte ein Hagel aus Pfeilen den Himmel und die Geschosse zischten hinter den Gefährten her. Zum Glück traf nicht einer sein Ziel. Während die Reiter im wilden Galopp auf den Fluss zusprengten, spannten die Schützen ihre Bogen ein zweites Mal und feuerten ein weiteres Pfeilgeschwader auf die Flüchtenden ab.
     
    Noch bevor die Geschosse heran waren, erreichten die Gefährten das Ufer und warfen sich mit weiten Kopfsprüngen ins reißende Wasser des Reinenflusses. Schon nach wenigen Schwimmzügen mussten sie jedoch zu ihrem Entsetzen erkennen, dass sie der einen Gefahr entronnen waren, nur um dafür in eine vielleicht noch größere zu geraten: In Sekundenschnelle erfasste sie die mächtige Strömung und trieb sie erbarmungslos auf den Donnerfall zu.
     
    »Hilf mir, Niko! Hilfe!«, schrie Ayani.
     
    Obwohl Niko mit allen Kräften dagegen ankämpfte, konnte er dem tödlichen Sog der Wassermassen ebenso wenig entrinnen wie Ayani und Kieran. Das Wasser riss ihn in die Tiefe und warf ihn wieder empor, es umschloss mit kalter Gewalt seinen Körper, seine Ohren und Augen und raubte ihm fast die Besinnung. Fast - denn mit gestochen scharfem Bewusstsein spürte Niko plötzlich einen schrecklichen Moment der Schwerelosigkeit, fast des Stillstands. Dann stürzten sie einer nach dem anderen wie hilflose Strohpuppen über die Felskante und wurden von den donnernden Wassern in die Tiefe gezogen.
     
    Herzog Dhrago hatte ihren aussichtslosen Kampf vom Ufer aus beobachtet. Als Niko und seine Gefährten seinen Blicken entschwanden, huschte ein Lächeln über sein Narbengesicht. Dann hob er den Arm und schrie einen Befehl: »Los! Reitet sofort zum Fuße des Wasserfalls!«
     
    Die schwarzen Krieger gehorchten aufs Wort. In dem weiten Becken, in dem sich die brodelnden und schäumenden Wasser des Donnerfalls sammelten, bevor sie ihre Reise zum Nordmeer antraten, war jedoch nicht die geringste Spur von den drei Gefährten zu entdecken.
     
    »Das hätte mich auch gewundert!«, bemerkte einer der Unterführer. »Noch keiner hat den

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