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MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

Titel: MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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Maik mit seinem Verschwinden zu tun? Vielleicht war Niko ihnen bei ihrer Schatzsuche rein zufällig über den Weg gelaufen. Bei seinem Anblick hatten sie sich sofort daran erinnert, dass er sie beim Betreten des Antiquariats beobachtet hatte. Henk und Maik waren ja gewiss keine Intelligenzbestien, aber selbst Hohlköpfe ihres Kalibers hatten bestimmt sofort geschnallt, welche Gefahr Niko für sie darstellte: Sobald er seine Beobachtung der Polizei meldete, waren sie doch geliefert und landeten umgehend auf der Fahndungsliste. Deswegen hatten sie ihn kurzerhand entführt und hielten ihn nun womöglich am gleichen Ort gefangen wie den armen Herrn Schreiber.
     
    Klar: Das alles war nur eine Theorie, lag aber immerhin im Bereich des Möglichen. Deshalb musste Jessie sich endlich Klarheit verschaffen, was wirklich Sache war. Und da das bestimmt nicht einfach war, musste sie unbedingt Zeit gewinnen und gleichzeitig Nikos Mutter von übereilten Aktionen abhalten. Zum Glück dauerte es nicht lange, bis ihr ein brauchbarer Einfall kam. Trotz der Anspannung, unter der sie stand, flog ein kleines Lächeln über ihre Lippen. Der Plan war gut! Sehr gut sogar.
     
    Er würde ihr mit Sicherheit Zeit verschaffen, zumindest bis zum nächsten Tag. Aber vielleicht reichte das ja schon?
     
     
    Riekes erste Frage galt natürlich ihrem Sohn. »Hast du Niko gefunden?«, fragte sie sofort nach dem Öffnen der Haustür. »Jetzt erzähl schon, Jessie, los!«
     
    »Ich hab doch gesagt, dass Sie sich keine Sorgen machen sollen, Frau Niklas«, antwortete Jessie, um eine feste Stimme und ein harmloses Lächeln bemüht.
     
    »Und? Wo war Niko denn? Und warum hast du ihn nicht mitgebracht?«
     
    »Äh... ganz einfach, weil...«, hob Jessie an und fühlte sich mit einem Mal aber gar nicht wohl in der Haut. Klar, sie befand sich in einer Notlage, die ihrer Meinung nach kleinere Schwindeleien durchaus rechtfertigte. Aber so richtig dick und dreist wollte sie Rieke auch nicht anlügen. Deshalb überlegte sie sich jedes Wort ganz genau. »Also, wie ich mir schon gedacht habe, war Niko in unserer Hütte am Nebelmoor.« Da er zumindest vorgehabt hatte, dorthin zu kommen, war das nicht mal gelogen. Zumindest nicht richtig. »Da gibt es allerhand zu entdecken und deshalb hat er unsere Verabredung einfach verschwitzt.« Nun, so ganz falsch war diese Behauptung jedenfalls nicht. »Deshalb fände ich es toll, wenn wir den Rest des Tages zusammen verbringen und Niko auch bei mir übernachten würde.« Auch das stimmte. Jedenfalls hätte Jessie sich nichts sehnlicher gewünscht.
     
    »Aha.« Rieke blickte sie verwundert an. »Und warum kommt er dann nicht selbst, um mich um Erlaubnis zu fragen?«
     
    »Ehrlich gesagt, Frau Niklas...« Jessie legte den Kopf schief und lächelte sie verlegen an. »Das war ganz alleine meine Idee. Weil ich nämlich aus Erfahrung weiß, dass Mütter ihren Kindern gegenüber eher ›Nein‹ sagen als gegenüber ihren Freunden.«
     
    »So, so«, erwiderte Rieke schmunzelnd. »Das weißt du also?«
     
    »Genau, Frau Niklas.« Jessie fühlte, dass sie auf der Siegerstraße war. »Das hab ich doch oft genug erlebt.«
     
    »Raffiniert bist du ja, das muss man dir lassen. Aber Niko soll bloß nicht vergessen, sich um die Pferde zu kümmern. Das Füttern ist ganz alleine seine Aufgabe, verstanden?«
     
    »Ja, klar, Frau Niklas. Ich helfe ihm doch dabei.«
     
    »Okay.« Plötzlich wurde Rieke ganz ernst. »Braucht Niko denn keine Sachen? Einen Schlafanzug und eine Zahnbürste oder so?«
     
    »Nein, nein.« Jessie winkte rasch ab. »Er kann den Pyjama von meinem Bruder haben.« Als sie Riekes skeptischen Blick bemerkte, fügte sie eilig hinzu: »Oder Sie geben mir einfach was für ihn mit, wenn Ihnen das lieber ist.«
     
    »Das fände ich schon besser«, sagte Rieke und wollte schon ins Haus zurückkehren, um Nikos Sachen zu packen, als Jessie das Wichtigste gerade noch rechtzeitig einfiel.
     
    »Noch eins, Frau Niklas«, sagte sie und hoffte inständig, dass Rieke ihr die Lüge nicht ansah. »Niko hat gesagt, dass ich das Buch mitbringen soll.«
     
    »Das Buch? Welches Buch denn?«
     
    »Das Buch mit... ähm... mit diesem Zeichen vorne drauf!«
     
    »Ach so.« Ein Glück! Rieke schien tatsächlich zu wissen, was sie meinte. »Kein Problem, Jessie. Ich packe es zu seinen Sachen mit dazu.«
     
    I n dieser Nacht fand Niko kaum Schlaf. Schwere Gedanken bedrängten ihn, während er sich unruhig auf dem Lager in Marunas Hütte

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