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Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz

Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz

Titel: Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Lawrence
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vorgehen werde. Soll ich meine Eltern informieren und die Hochzeit platzen lassen? Oder so tun, als wäre nichts geschehen?
    Bis ich eine Entscheidung getroffen habe, behalte ich die Sache für mich. »Ja, mir geht’s bestens. Wie spät ist es?« Ich lege den Löffel hin, der Appetit auf meine Haferflocken ist mir vergangen. »Ich will nicht zu spät ins Büro kommen.«
    »Halb neun«, ruft eine Stimme aus dem Flur. Davida kommt herein. Ihre Miene ist ernst. Sie hat ihr Haar hochgesteckt und trägt die gewohnte schwarze Uniform und ihre unvermeidlichen Handschuhe. »Aria, kann ich kurz mit dir sprechen?«
    Ehe ich antworten kann, erwidert Kiki: »Nein, kannst du nicht.«
    Ich würde lachen, wenn Kiki nicht so ernst klingen würde. »Was geht dich das an, Kiki?«, frage ich.
    Sie zupft am Saum ihres gestreiften Baumwollkleids. »Als ich reingekommen bin, habe ich deinem Vater versprochen, dich zur Arbeit zu begleiten und dafür zu sorgen, dass du pünktlich dort erscheinst. Und ich werde ihn nicht enttäuschen.« Sie beißt noch einmal von ihrem Apfel ab und zerrt mich in die Eingangshalle. Plötzlich halte ich meine Tasche in der Hand, und ehe ich michs versehe, bin ich zur Tür hinaus.
    »Ich kann nicht ertragen, wie sie dich herumkommandiert«, sagt Kiki und trommelt ungeduldig mit dem Fuß, während wir auf den Fahrstuhl warten. »Du musst sie loswerden.«
    Kikis Abneigung gegen Davida nervt mich heute Morgen mehr als sonst. Es ärgert mich, dass sie ein Gespräch verhindert hat, wo ich doch so viele Fragen an Davida habe. »Wie ich mit meiner Dienerin umgehe, das geht dich überhaupt nichts an.«
    Kiki zuckt zusammen, als hätte ich sie geohrfeigt. Der Fahrstuhl klingelt und die Tür geht auf. »Komm«, sagt sie. »Es gibt da jemanden, der jetzt dringend losmuss.«
    Bei der Arbeit klappt einfach gar nichts. Ich kippe mir aus Versehen Kaffee auf die Bluse und renne zur Toilette, wo ich versuche den Fleck auszuwaschen, ehe er eintrocknet. Jetzt laufe ich mit einer weißen Bluse herum, die einen riesigen nassen Fleck unter meiner rechten Brust hat. Peinlich, peinlich.
    Weil ich mich so sehr über den vergossenen Kaffee aufrege, mache ich etwas mit dem TouchMe auf meinem Schreibtisch falsch – vermutlich habe ich einen verkehrten Menüpunkt auf dem Bildschirm berührt. Der Monitor wird schwarz. Ich muss warten, bis ein Techniker kommt.
    »Keine Sorge«, sagt der junge Mann namens Robert. Er scheint ungefähr in meinem Alter zu sein, vielleicht ein paar Jahre älter. »Wir bringen das im null Komma nichts in Ordnung und Sie können wieder an die Arbeit, Miss Rose.«
    Während ich warte, dass Robert mein System neu startet, summt mein Mobiltelefon. Es ist Thomas. Der fünfte oder sechste Anruf seit Samstagabend. Ich lasse die Mailbox anspringen, denn ich habe nicht die geringste Lust, mit ihm zu reden.
    Thea Monasty. Auf der Einsturzparty war sie so patzig zu mir. Hatte Thomas damals schon etwas mit ihr oder sind sie erst kürzlich zusammengekommen? Das Telefon piept: Er hat eine Nachricht hinterlassen. Unwillig höre ich sie an.
    Beim Klang seiner Stimme werde ich sauer. Aria, ich bin es. Wir müssen reden. Du bedeutest mir sehr viel, und ich möchte nicht, dass du etwas Falsches denkst. Bitte, ruf mich an. Ich vermisse dich.
    Ich spiele die Nachricht noch mal ab. Ich möchte nicht, dass du etwas Falsches denkst. Da gibt es nichts falsch zu denken.
    Nachdem ich die Nachricht gelöscht habe, starre ich das Telefon ungläubig an. Ich habe meinen Verlobten bei einem Seitensprung erwischt. Wäre jetzt nicht ein Zusammenbruch angebracht, müsste ich nicht heulen und kraftlos im Bett herumliegen?
    Seltsamerweise fühle ich mich … erleichtert. Wer ist dieser junge Mann, den ich heiraten soll – habe ich ihn überhaupt je gekannt? Oder war unsere ganze Beziehung ein Schwindel? Allerdings … das Medaillon. Die Briefe. Von wem habe ich die, wenn nicht von ihm?
    »Miss Rose«, sagt eine Stimme und holt mich in die Gegenwart zurück. Robert steht vor mir und lächelt schüchtern.
    »Ja?«
    »Fertig«, sagt er. »Einen schönen Tag noch.«
    Ich blicke ihm nach, als er zum Fahrstuhl geht, den Körperscan über sich ergehen lässt und einsteigt. Die Tür schließt sich hinter ihm und ich denke: Super. Dann mal wieder an die Arbeit.
    Gerade habe ich mich gesetzt, als Patrick Benedict mit der Faust auf meinen Schreibtisch haut. Heute wirken seine braunen Augen dunkler als sonst. Durch die dünne Haut seines knochigen Gesichts

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