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Mythor - 036 - Die Inseln der Verfemten

Mythor - 036 - Die Inseln der Verfemten

Titel: Mythor - 036 - Die Inseln der Verfemten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Terrid
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dachte.
    Das Singen der Trinker hatte dem listigen Kaschkas deutlich zu verstehen gegeben, dass eine Falle auf ihn wartete. Die Folgerungen daraus waren entsetzlich. Jetzt waren die Coromanen müde, enttäuscht, unlustig. Genau der richtige Zeitpunkt, einen Angriff zu führen, der mit verheerender Wucht alles vor sich niederwarf.
    Und selbstverständlich durfte dieser Angriff nicht an einem Ort beginnen, wo logischerweise ein Angriff zu beginnen hatte.
    »Zurück ins Lager!« rief Mythor laut.
    Die Coromanen schraken auf, winkten ab.
    »Leise!« zischte Kalahar neben Mythor. »Willst du sie warnen?«
    »Warnen? Hoffe, dass wir sie noch frühzeitig zu sehen bekommen. Los, Männer, nehmt die Waffen auf. Wir kehren ins Lager zurück… und zwar im Eilmarsch.«
    »Was soll der Unfug!« ereiferte sich Kalahar. »Erst lässt du uns hier die ganze Nacht stehen, und dann scheuchst du uns ohne ersichtlichen Grund zurück? Was hat das zu bedeuten?«
    »Ich glaube, ich weiß, was die Cirymer vorhaben«, stieß Mythor hervor. »Und wenn ihr nicht auf der Stelle zurückrennt, gibt es eine Katastrophe.«
    Kalahar zögerte einen Augenblick, dann nickte er.
    Mythor rannte bereits los. Er vermutete, er hoffte sogar, dass die Cirymer wider alle Regeln das Lager der Coromanen von vorn berennen würden. Von dort brauchten sie den geringsten Widerstand zu erwarten, denn nur wenige der Coromanen waren im Lager geblieben.
    Mythor rannte mit weiten, gleichmäßigen Sätzen. Er hatte Alton gezogen, der Helm saß fest auf dem Kopf.
    Er erreichte das Lager, und im gleichen Augenblick, in dem er das erste Zelt erreichte, flog auf der gegenüberliegenden Seite die erste Fackel in eines der Zelte. Wenige Augenblicke danach loderten die Flammen zum Himmel empor. Der Kampf hat begonnen.
    Die Barbaren stürmten mit lautem Gebrüll auf das Lager der Coromanen los. Die ersten verdutzten Räuber, die schlaftrunken aufsahen, waren niedergemacht, ehe sie noch recht wussten, wie ihnen geschah. Einige Beherzte griffen zu den Waffen und wehrten sich ihrer Haut.
    Mythor rannte dem Haufen der Barbaren entgegen. Ein Cirymer stellte sich ihm in den Weg und prallte wie von einer Riesenfaust getroffen zurück, als Altons Schärfe ihm das Schwert eine Handbreit oberhalb des Heftes glatt durchschnitt.
    Weiter drängte Mythor. Er war bald mitten im Gewühl, teilte Hiebe nach rechts und links aus und schuf sich so eine breite Bahn, mitten hinein in die Angriffswelle der Cirymer.
    Kaschkas schien alles aufgeboten zu haben, was er an Männern besaß. Der ganze Haufen war über die Coromanen hergefallen. Nach wenigen Augenblicken brannte der größte Teil der Zelte, war das Lager der Coromanen überrannt, die wenigen Kämpfer geschlagen.
    Dann aber erschienen die Coromanen auf dem Schlachtfeld. Viel zu früh nach Kaschkas’ Planung, gerade noch rechtzeitig für Mythor.
    Der Kometensohn focht sich durch. Er wollte Kaschkas erreichen, der ziemlich weit von ihm entfernt auf einem Hügel stand, von dort auf das lodernde Lager herabsah und seine Leute mit wildem Gebrüll anfeuerte. Er war Mythors Ziel. Fiel er, fielen die Cirymer.
    Mythor ließ Alton kreisen. Wer nicht schon zurückschrak vor dem klagenden Gesang des Gläsernen Schwertes, der fiel seiner furchtbaren Schärfe zum Opfer.
    Dennoch versuchten immer wieder todesmutige Cirymer, Mythor zu Fall zu bringen. Schlingen kamen herangeflogen, entrollten sich und senkten sich tückisch auf den Kopf herab. Wehe dem Coromanen, der das lautlose Verhängnis nicht kommen sah. Rasch zugezogen, riss die Schlinge den Unglücklichen zu Boden, und was der würgende Griff des Seiles an Leben noch ließ, wurde unbarmherzig ausgelöscht durch eine Keule oder ein rasch zustoßendes Messer.
    Mythor sah eine solche Schlinge auf sich zufliegen und zerhieb sie in der Luft. Dabei wurde seine Seite frei, einer rannte heran, den Speer erhoben, die Spitze auf Mythors Achsel zielend.
    Er machte einen Satz zur Seite. Ein schneller Hieb mit Alton, nicht sicher gezielt, aber mit Kraft geführt. Der Speer verfehlte die Achsel, ging ins Leere, der Heranstürmende spießte sich selbst auf Mythors Schwert.
    Ein Schritt war gewonnen, und schon stand der nächste Feind und holte zum Hieb auf Mythors Haupt aus. Eine Finte, eine halbe Drehung, Alton ließ den Angriff scheitern.
    Mühselig war der Kampf im Morgengrauen. Waffenklirren und Schreie waren zu hören, Anfeuerungsrufe. Schwer legte sich der Qualm des riesigen Brandes auf die Brust, die Hitze

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