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Mythor - 067 - Krieg der Hexen

Mythor - 067 - Krieg der Hexen

Titel: Mythor - 067 - Krieg der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolf Paul
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Ausweg gesucht, aber kein Mittel gefunden, um der Tochter des Kometen zu helfen. Sie ist verloren, und mit ihr unsere Welt, wenn wir ihr nicht Einhalt gebieten. Also stehe ich vor der Wahl, entweder Vanga oder Fronja zu opfern. Unser aller Leben oder das einer einzigen Frau! Ich habe gewissenhaft gewogen und geprüft und mich letztlich für Fronjas Tod entschieden.«
    Wieder ließ Zaem ihre Worte auf ihre Hexen einwirken. Vone war zutiefst erschüttert, für sie stürzte eine ganze Welt zusammen, an deren oberster Spitze Fronja gestanden hatte. Fronja töten – hieß das nicht zugleich, das Fundament zu zerstören, auf dem Vanga stand?
    »Was sollen wir tun?« fragte Cele bange. »Meine Mutter, wirst du von uns verlangen, daß wir uns in tödlicher Absicht gegen Fronja wenden sollen?«
    »Das kann ich von euch nicht verlangen«, sagte Zaem einsichtsvoll. »Ich werde mit meiner Amazone Burra zum Hexenstern ziehen und selbst tun, was getan werden muß. Diese Bürde muß ich allein tragen. Aber von euch erwarte ich Unterstützung. Der Krieg, der nach Gaidels Tod verloren schien, muß weitergeführt werden.«
    »Wir sollen weiter gegen Ambe kämpfen?« fragte Vone hoffnungsvoll, denn sie hatte sich mit dieser Niederlage nicht abfinden können.
    »Mit verstärkter Kraft und in verschärfter Form!« sagte die Zaubermutter bestätigend. »Ihr sollt mich auf diese Weise unterstützen, indem ihr die Aufmerksamkeit auf euch lenkt, so daß ich ungestört auf mein Ziel zusteuern kann und den benötigten Vorsprung erhalte, um mein Vorhaben auszuführen. Dabei ist strengste Geheimhaltung nötig. Wenn Ambe davon erführe, dann würde Fronja vorzeitig gewarnt werden. Ihr wißt ja, daß Ambe, diese versponnene Träumerin, ein geradezu widernatürliches Verhältnis zur Tochter des Kometen hat – nicht zu Unrecht gilt sie als die von Fronja Geküßte.«
    »Wir werden schweigen und kämpfen«, versprach Niez. Und Cele fügte hinzu: »Wir werden schweigend kämpfen.« – »Und mit verstärktem Zauber«, bekräftigte Vone und fragte im selben Atemzug: »Aber mit welcher Begründung?«
    »Ihr seid nur mir Rechenschaft schuldig«, erklärte Zaem barsch. »Aber ich kann euch einen stichhaltigen Grund nennen, der allgemein Anerkennung finden wird. Auf Gavanque, und zwar in meinem Einflußbereich, treibt eine vierköpfige Bande ihr Unwesen. Diese vier haben schon großen Schaden angerichtet, und das vermutlich sogar in Zahdas Auftrag. Das kann ich mir nicht bieten lassen. Darum verlange ich von euch, daß ihr sie einfängt und mir ausliefert. Dies soll, nach außen hin, eure Triebfeder für die Fortführung des Krieges sein. So nichtig dies angesichts der von Fronja ausgehenden Gefahr erscheint, so liegt mir auch ehrlich etwas daran, daß ihr dieser vier Gesellen habhaft werdet. Ich werde euch ihre Beschreibung geben und Bilder von ihnen zeigen. Und nun kämpft!«
    Zaems Bild verblaßte im Kristall und wurde von einem anderen abgelöst. Es zeigte eine alternde Amazone, einen unscheinbaren Aasen, ein seltsames, aufrecht gehendes Tier, einem flügellosen Drachen ähnlich, aber eher das Zerrbild eines solchen – und einen Mann, der bewaffnet und gerüstet war wie eine Frau von adeliger Abstammung. Ein Mann! Zaem ließ ihre Hexen wissen, daß es sich um einen Helden aus dem Dämmerland handelte, dessen Name Honga war. Die anderen hießen, in der Reihenfolge ihrer Vorstellung, Scida, Lankohr und Gerrek.
    »Es wird uns ein leichtes sein, diese erbärmlichen Gestalten einzufangen«, sagte Vone.
    »Gemach, gemach!« mahnte Niez. »Wenn wir sagen, daß ihretwegen der Krieg der Hexen fortgeführt wird, dann sollten wir uns mit ihrer Gefangennahme Zeit lassen. Es ist schließlich Zaems Wille, daß der Krieg über eine längere Zeitspanne fortdauern soll. Und jetzt, Schwestern, wollen wir Ambe fordern.«
    Vone rief ihre Kampfhexe Gurba zu sich und hieß sie, mit ihren Mitstreiterinnen einen starken Zauber zu erschaffen, der Ambes Liebesranken austilgen sollte. Ihrer Amazone Weskina trug sie auf, ihre Kriegerinnen auszuschicken, damit sie Jagd auf die vier Eindringlinge machten. Vone teilte Niez’ Bedenken nicht, daß die Gefangennahme der vier zu einem neuerlichen Abbruch des Hexenkriegs führen müßte. Es brauchte schließlich niemand davon zu erfahren…
    Und so kam es, daß die Hexen der Vone, Niez und Cele wieder mit verstärktem Einsatz darangingen, gemeinsam ein Zaubermuster zu weben. Sie nestelten und knüpften und häkelten und strickten das

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