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Mythor - 067 - Krieg der Hexen

Mythor - 067 - Krieg der Hexen

Titel: Mythor - 067 - Krieg der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolf Paul
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Klinge auf Widerstand traf und das Bild durchtrennte.
    Ein langer Riß entstand, von dem sich weitere, blitzartig verästelte Risse ausbreiteten. Die Hecke zerfiel in unzählige Bruchstücke, die nun wie geheimnisvolle Runen anmuteten. Der Riß klaffte weiter auf , die Ränderrollten sich ein und verfärbten sich schwärzlich und zerfielen zu Asche. Es sah so aus, als leckten unsichtbare Flammen danach, gleichzeitig hatte Mythor den Eindruck, als werde die Runenrolle mit dem Bildnis der Hecke zusammengerollt… Sie waren frei.
    Keine zehn Schritte von ihnen entfernt befanden sich Scida und Lankohr. Sie machten seltsame Verrenkungen, so als versuchten sie, durch die Luft zu schwimmen.
    Mythor wollte zu ihnen eilen, prallte jedoch gegen ein unsichtbares Hindernis und wurde zurückgeschleudert. Er ahnte sogleich, daß nun Lankohr und Scida ihrerseits in einer magischen Blase gefangen waren.
    »Kann ich euch irgendwie helfen?« rief Mythor und schlug gleichzeitig mit dem Gläsernen Schwert auf das unsichtbare Hindernis ein. Die Klinge prallte jedoch mit einem dumpfen Laut davon ab.
    »Halte dich da heraus«, erklang Lankohrs Stimme. Der kaum vier Fuß große Aase mit der hellgrünen Haut vollführte nun mit den Armen eine Reihe von Bewegungen und zeichnete damit anscheinend ein Muster in die Luft.
    Etwas zerriß mit lautem Knall, ein Sog zerrte für einen Moment an Mythor. Scida verlor auf einmal den Halt und taumelte gegen Mythor. Er fing sie auf, doch anstatt sich zu bedanken, stieß sie ihn von sich.
    Lankohr wechselte mit einigen Sprüngen den Standort.
    »Wir werden noch öfter in solche magische Blasen geraten«, sagte er und klopfte sich ab, als müßte er sein Knappengewand säubern. »Scida und ich waren in einen trügerischen Sumpf geraten. Zum Glück fand ich bald den Schlüssel für diesen Zauber und konnte ihn unschädlich machen. Wichtigstes Gebot ist, wenn man in die Scheinwelt einer magischen Blase gerät, daß man sie als Trug erkennt. Danach kann man sich auch daraus befreien. Aber ich warne euch, nicht alle Trugbilder sind so leicht unschädlich zu machen. Und nicht alle Gefahren, denen wir begegnen werden, sind Schein.«
    »Du malst ein ziemlich tristes Bild unserer Lage, Aase«, sagte Scida. »Kannst du uns nicht mehr Hoffnung machen?«
    »Ich wollte, ich könnte es«, meinte Lankohr zerknirscht. »Aber ich bin nicht so gut in Weißer Magie bewandert, als daß ich mich mit den Kampfhexen der Zaem messen könnte. Immerhin besitzt Mythor mit Alton ein Schwert, das magische Kraft besitzt. Vinas Ring könnte uns auch noch von Nutzen sein, wenn Mythor die ihm innewohnenden Kräfte zu beherrschen lernt.«
    »Du kannst ihn haben«, bot Mythor dem Aasen an, doch der streckte abwehrend die Hände von sich.
    »Ich nehme den Ring einer Hexe gewiß nicht an mich«, versicherte er. »Wer weiß, vielleicht hatte Vina etwas gegen Aasen meines Schlages und einen Abwehrzauber in ihm verankert, so daß mich der Blitz trifft, wenn ich ihn berühre. Wir werden schon zurechtkommen. Wir müssen nur darauf achten, daß wir zusammenbleiben und nicht in verschiedene Zauberblasen geraten. Sie stehen hier sehr dicht, denn das magische Netz der Zaem-Hexe wird immer engmaschiger.«
    »In welche Richtung sollen wir uns nun wenden?« wollte Mythor wissen.
    »Das dürfte egal sein«, antwortete Lankohr. »Egal, wohin wir gehen, wir werden ganz bestimmt im Kreis laufen, solange wir nicht wissen, nach welchem Muster das Zaubernetz gewoben ist.«
    »Wo ist denn Gerrek?« erkundigte sich Scida plötzlich.
    Mythor wirbelte herum, aber von dem Beuteldrachen war nichts zu sehen.
    Plötzlich erklangen durch eine Nebelwand Kampfgeräusche, denen ein Schmerzensschrei folgte.
    »Das war Gerrek«, stellte Mythor fest. »Wir müssen ihm helfen.«
    »Mit dem Beuteldrachen hat man nichts als Schwierigkeiten«, sagte Lankohr seufzend.
    Scida nickte beipflichtend. Aber sie hatte ihre beiden Schwerter gezogen und folgte Mythor in die Richtung, aus der der Schrei gekommen war.
*
    »He, dieses Scheusal lebt! Das ist gar kein Gespenst. Na, wenn schon, wir nehmen es mit. Könnte ja sein, daß sich eine von Vones Hexen in diese Gestalt verwandelt hat. Dann können wir sie bestimmt gegen einen ordentlichen Zauber austauschen.«
    Mythor gebot seinen Begleitern mit erhobener Hand Schweigen und schob sich lautlos durch den Nebel, der immer dichter wurde und sich schwer auf die Atemwege legte. Lankohr zupfte ihn am Gürtel, und als Mythor sich nach ihm

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