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Mythor - 071 - Die goldene Riesin

Mythor - 071 - Die goldene Riesin

Titel: Mythor - 071 - Die goldene Riesin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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nur das Prickeln auf der Haut.
    Luxon sah ein, daß er nichts würde ausrichten können. Erst am nächsten Tag, wenn es genügend Sonne gab, konnte man die Spuren genauer prüfen.
    Luxon wandte sich zum Gehen.
    Das Tokapi trug ihn sicher zurück zum Lager. Dort hatte Secubo unterdessen eine hektische Tätigkeit entfaltet, die in einer schmackhaften Suppe gemündet hatte. Luxon aß, bis beim besten Willen nichts mehr in ihn hineinpassen wollte, dann suchte er sein Zelt auf.
    Irgend jemand – vielleicht Secubo – hatte die Zelte so aufbauen lassen, daß Luxon mit drei anderen Ays in einem Raum nächtigen mußte. Das hatte den Vorteil – aus Luxons Sicht –, daß er den Lockungen der reizvollen Königin nicht ausgesetzt war. Er war demjenigen, der das Lager errichtet hatte, für diese gute Ausrede sehr dankbar, aber dafür mußte er die betrübliche Feststellung machen, daß einer seiner Schlafgefährten grauenvoll schnarchte und ein anderer aus Mund und Schuhwerk gleichermaßen grauenvoll roch.
    Nach zwei Stunden hielt es Luxon nicht mehr aus. Er verließ lautlos das Zelt.
    Im Lager war es ruhig. Neben dem Feuer hielt ein Posten Wache. Luxon zögerte, ob er den saumseligen Schläfer mit einem Fußtritt an seine Pflichten erinnern sollte, dann aber ließ er den Mann in Ruhe. Luxon wollte kein Aufsehen erregen.
    Etwas bewegte sich.
    Irgendwo huschte jemand im Dunkeln herum. Luxon drückte sich in den Lichtschatten und griff nach dem Messer.
    Wer trieb sich da nächtens im Lager herum?
    Luxon setzte sich auf die Fährte. Die Person war hinübergeschlichen zum Diromo der Königin.
    Wer mochte die Person sein?
    Einen Augenblick lang dachte Luxon an Berberi. Der Königin ging die Umarmung durch kräftige Männerarme sichtlich ab, aber so leichtfertig war sie nun wieder nicht, daß sie sich mit irgendeinem ihrer Begleiter abgegeben hätte.
    War es denkbar, daß sich ein Meuchelbube aufgemacht hatte, der Königin ans Leben zu wollen? Auch das erschien Luxon ziemlich unwahrscheinlich.
    Luxon versuchte, die Schritte des anderen zu hören. Der Fremde hatte einen ziemlich kräftigen Tritt, der sich gut verfolgen ließ. Obendrein war er sehr aufgeregt, er atmete schnell und geräuschvoll.
    Einen Augenblick lang schob sich der Mond durch das Gewölk.
    Luxon glaubte seinen Augen kaum – es war Secubo, der da durchs Lager schlich.
    War dem Koch das eigene Mahl nicht bekommen? Oder wollte er sich nächtens noch an seinen Vorräten gütlich tun?
    Die Sache wurde immer geheimnisvoller.
    Luxon blieb dem Koch auf den Fersen. Er sah, wie der Koch sich dem Diromo sehr vorsichtig näherte.
    Auf die Königin hatte es der Koch nicht abgesehen, das war klar, als Luxon entdeckte, daß sich Secubo von hinten dem Diromo näherte.
    Das Tier hatte einen sehr leichten Schlaf. Es wurde von Secubos aufgeregtem Schnaufen wach, sah sich um.
    Sofort trat der Koch den Rückzug an. Luxon konnte sehen, wie Secubo mit einem Satz das Weite suchte und sich im Schatten verbarg.
    Einen zweiten Versuch, sich dem Diromo zu nähern, unternahm Secubo nicht. Er entfernte sich vorsichtig.
    Als er an Luxon vorbeiging, der sich tief in den Schatten geduckt hatte, konnte er ihn reden hören.
    »Ein anderes Mal, dann habe ich vielleicht mehr Glück. Es eilt ja nicht, nur gemach, Secubo, du hast Zeit.«
    Luxon grinste in sich hinein. Machte sich der Koch etwa Hoffnung, die Königin beeindrucken zu können?
    Luxon beschloß, diese eher heitere Episode vorläufig für sich zu behalten. Vielleicht ergab sich einmal die Möglichkeit, den Koch etwas näher zu befragen und die Wahrheit aus ihm herauszuholen.
    Luxon überlegte, ob er in sein Zelt zurückkehren sollte. Dann entschloß er sich, im Freien zu nächtigen. Zwar wurde es nachts kalt, aber noch war es nicht so kalt, daß Luxon sich davon hätte abschrecken lassen – ganz besonders nicht, wenn er sich daran erinnerte, mit wem er das Zelt zu teilen hatte.

4.
    Nichts wollte so laufen, wie sich Secubo das vorgestellt hatte. In der Nacht hatte er versuchen wollen, sich in den Besitz seines Steines zu bringen, aber das war danebengegangen, weil Berberis Diromo entsetzlich aufgeregt gewesen war. Nun, vielleicht gab es in den nächsten Tagen die Möglichkeit, das Juwel zurückzuholen. Secubo wußte aber, daß er sich würde beeilen müssen – sehr viel Zeit blieb ihm nicht mehr, sein Eigentum zu retten.
    Entsprechend mißmutig packte der Koch sein Handwerkszeug zusammen und verstaute es auf dem Diatron, das ihm als

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