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Mythor - 071 - Die goldene Riesin

Mythor - 071 - Die goldene Riesin

Titel: Mythor - 071 - Die goldene Riesin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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Lasttier diente. Auf diesem Ausflug mußte er fast jede Arbeit selbst machen, und das verdroß Secubo. Er ließ sich auch durch die Lobsprüche seiner Begleiter nicht aus dieser Stimmung reißen. Einzig das Lob der Königin konnte Secubos offensichtlichen Mißmut durchbrechen und ihn ein freundliches Gesicht machen lassen.
    Der Trupp war zeitig aufgestanden und ritt nun tiefer in die Unrua-Berge hinein.
    Geheuer war Secubo die Sache nicht. Wenn Magie im Spiel war, wurde es für Secubo meistens sehr unbehaglich, und auch der Anblick des Magiers Moihog in seiner unverkennbaren rotgelben Kleidung konnte Secubo seine Furcht nicht nehmen.
    Irgendwo in dieser Felseinöde trieben sich die Heterinnen herum, und genaugenommen hatte Secubo nicht die geringste Lust, sich mit solch übel beleumundeten Frauenspersonen einzulassen.
    Er warf einen Blick auf das Diromo mit dem Zeltaufbau der Königin. Secubo stieß einen leisen Seufzer aus – sein Reichtum schwebte ihm unablässig buchstäblich vor Augen, aber er kam nicht heran.
    »Was bekümmert dich?«
    Secubo erschrak. Er hatte gar nicht bemerkt, daß Moihog neben ihm aufgetaucht war.
    Irgendwie sah Moihog gar nicht so aus, wie sich Secubo einen Magier vorgestellt hatte. Moihog war rundlich und klein, er sah einem feisten Schankwirt ähnlicher als einem guten Magier.
    »Nichts«, wehrte Secubo ab. »Gar nichts.«
    »Aha«, machte Moihog. »Und warum seufztest du gerade?«
    »Habe ich geseufzt?«
    »Warum beantwortest du meine Frage nicht?«
    »Muß ich das?«
    Das Spielchen begann Secubo zu fesseln. Indem er jede Frage mit einer Gegenfrage beantwortete, kam die Unterhaltung keinen Schritt weiter.
    »Wenn du dir nicht helfen lassen willst, auch gut«, sagte Moihog freundlich. Sein hageres Gesicht verzog sich zu einem Lächeln. »Du wirst schon merken, was du davon hast.«
    Moihog trieb sein Tokapi an und entfernte sich von Secubo. Er ließ einen sehr nachdenklichen und besorgten Secubo zurück.
    Hatte der Magier etwas gemerkt? Es war Secubo zumute gewesen, als habe ihn in der letzten Nacht jemand beobachtet, aber er hatte das für Einbildung gehalten. War Moihog wach gewesen? Hatte er etwas von Secubos Versuch bemerkt, sich in den Besitz des Edelsteins zu setzen? Wollte er beteiligt werden? Die Fragen überschlugen sich in Secubos Hirn.
    Hintereinander ritten die Teilnehmer des Ausflugs durch das Land. Die Bodenverhältnisse ließen nichts anderes zu. Secubo hielt sich vorsichtshalber in der Mitte.
    Das Land gefiel ihm nicht. Es gab keine Wildtiere, jedenfalls hatte er noch keine gesehen. Es gab keine Kräuter, keine Nüsse, keine Eier – wozu war Land gut, wenn darauf nichts zu finden war, was man essen konnte?
    Es gab einen Halt. Secubo drängelte sein Tokapi nach vorn – die Neugierde siegte über die Furcht.
    »Hier müssen Menschen gewesen sein«, stellte Berberi fest. »Spuren eines Feuers.«
    »Die Barbaren haben hier gehaust«, warf Secubo ein.
    Arruf drehte sich zu ihm herum. »Wie kommst du auf den Gedanken?«
    Secubo lächelte überlegen. »Siehst du den Knochen dort? Es ist das Schulterblatt von einem Gabelspringer, ich kenne dieses Tier. Und über dem Feuer hängt ein Geruch nach Bilsenwurz. Merkt ihr es?«
    Die anderen sogen die Luft durch die Nase, schüttelten die Köpfe.
    »Dann müßt ihr mir halt glauben«, versetzte Secubo. »Ich jedenfalls kann es deutlich riechen.«
    »Was hat das mit den Barbaren zu tun?«
    Secubo war ein wenig beleidigt. Das war doch wohl offenkundig, daß nur Barbaren so geschmacklos sein würden, Gabelspringerbraten mit Bilsenwurz zuzubereiten – ein erschreckender Gedanke.
    Über Arrufs Gesicht flog die Andeutung eines Lächelns, als Secubo seine Erklärung beendet hatte.
    »Ich bedanke mich für den Hinweis«, sagte er amüsiert. »Ich hätte nie gedacht, daß du Spuren lesen kannst.«
    »Pah«, machte Secubo, der sich recht geschmeichelt fühlte.
    »Setzen wir ihnen nach oder suchen wir weiter nach den Heterinnen?«
    Arrufs Frage wurde zuerst von der Königin beantwortet. »Ich vermute, daß die Barbaren versuchen wollen, die Heterinnen zu überfallen. In ihrer Beutegier schrecken diese Kerle bekanntlich vor nichts zurück. Wenn wir also den Spuren der Barbaren folgen, werden wir, so vermute ich, zwangsläufig auch auf die Heterinnen treffen.«
    »Das hört sich vernünftig an«, sagte Arruf.
    Secubo hielt den Atem an. Was erlaubte sich dieser Kerl der Königin gegenüber? Sein Satz schloß immerhin die Möglichkeit ein, daß die

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