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Mythor - 071 - Die goldene Riesin

Mythor - 071 - Die goldene Riesin

Titel: Mythor - 071 - Die goldene Riesin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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Königin etwas Unvernünftiges äußern könnte. Nicht, daß Secubo Berberi für den Born aller Weisheit gehalten hätte, dafür war sie auch noch viel zu jung mit ihren siebzehn Jahren, aber es gehörte sich einfach nicht, solche Gedanken mit soviel Freimut zu äußern. Secubo nahm sich vor, ein ernstes Wort mit diesem Arruf zu reden. Nur weil ihm die Königin nicht auf die frechen Finger geklopft hatte, hatte er nicht das Recht, sich auch anderweitig schlecht zu benehmen.
    »Suchen wir also die Spuren der Barbaren«, sagte Moihog. Wenn er diesem Unterfangen dieserart seinen Segen gab, sollte es den anderen recht sein.
    Die Gruppe setzte den Ritt fort.
    Die Spuren waren nur sehr schlecht zu erkennen. Offenbar hatten sich die Barbaren sogar bemüht, sie zu verwischen. Dennoch schaffte es Arruf, die Fährte immer wieder zu finden.
    »Dort drüben!«
    Die Köpfe fuhren herum.
    »Was gibt es?« fragte Arruf erregt.
    »Ich habe eine Bergziege gesehen«, meldete sich Secubo. »Vielleicht sind es sogar mehrere – sollten wir nicht…?«
    »Er kennt nur seine Pfannen«, ließ sich einer der Reiter vernehmen.
    »Frischfleisch kann nicht schaden«, sagte Arruf. »Einer von euch kann Secubo begleiten. Versucht, ob ihr etwas erjagen könnt, und folgt dann unseren Spuren.«
    So war der Vorschlag natürlich nicht gemeint gewesen – Secubo hatte überhaupt keine Lust, sich von den anderen zu entfernen.
    Einer der Tokapireiter übernahm Secubos Lasttier, ein anderer schickte sich an, die Jagd aufzunehmen.
    Ob Secubo wollte oder nicht, er mußte mitmachen.
    Schon nach kurzer Zeit war die Gruppe außer Sichtweite. Der Ay-Krieger, der den Bogen schußfertig in der Hand hielt, war ein überaus maulfauler Geselle, aber er verstand etwas vom Jagen. Nach kurzer Zeit hatte er die Bergziegen erspäht.
    Die beiden Jäger banden ihre Reittiere fest, dann pirschten sie sich näher an die erhoffte Beute heran. Auch in Secubo erwachte jetzt das Jagdfieber.
    »Dort, dieses Tier!« flüsterte er dem Jäger ins Ohr. »Es hat das beste Fleisch.«
    Der Bogen wurde gespannt, der Pfeil jagte davon und traf. Bevor die kleine Herde noch reagieren konnte, war auch schon das nächste Tier zur Strecke gebracht.
    »Sehr gut!« lobte Secubo. »Ganz hervorragend.«
    Der Ay grunzte nur zufrieden.
    Während die Ziegenherde davonstob, gingen Secubo und sein Begleiter zur Beute hinüber. Secubo liebte solche Arbeiten überhaupt nicht, aber er tat dennoch, was unvermeidlich war. In kurzer Zeit hatte er die beiden Ziegen aus der Decke geschlagen und ausgeweidet. Das Fleisch in transportable Stücke zu zerlegen, war für einen Mann mit Secubos Erfahrung eine Leichtigkeit.
    »Fertig!« sagte er schließlich. »Und nun wollen wir uns beeilen – wir dürfen das Fleisch nicht zu lange liegen lassen.«
    In den ersten Stunden nach dem Jagen war das Fleisch erlegter Tiere noch warm und geschmeidig, dann konnte man es sofort zubereiten und verzehren. Ließ man das Fleisch aber liegen, trat die Muskelstarre ein, und dann benötigte der Braten eine lange Reifezeit, bis man ihn wieder kunstvoll zubereiten konnte.
    Die Braten wurden auf die Tiere gepackt, dann machten sich die beiden auf den Rückweg.
    Die Stelle, an der sie den Haupttrupp verlassen hatten, war rasch gefunden. Die Tokapis hatten recht deutliche Spuren hinterlassen, zudem hatten die Reiter mit ihren Waffen dafür gesorgt, daß es genügend Hinweise für Secubo und seinen Begleiter gab.
    Secubo trieb sein Tier an. Obwohl er zur Waffenkunst seines Begleiters volles Vertrauen hatte, zog er die Sicherheit der größeren Gruppe doch bei weitem vor.
    »Die anderen müssen ein beachtliches Tempo vorgelegt haben«, murmelte Secubo, nachdem einige Stunden vergangen waren, ohne daß er einen der Freunde gesehen hätte. »Haben wir die Fährte verloren?«
    »Glaube ich nicht«, antwortete Secubos Begleiter, und das war die erschöpfendste Auskunft, die er bislang über die Lippen gebracht hatte.
    Der Ay deutete auf den Boden. »Dort!«
    Secubo blickte auf den Boden. Er sagte nichts. Erst bei näherer Betrachtung entdeckte er den feinen Gesteinsstaub. Ein Huf hatte dort mit furchtbarem Druck einen kleinen Stein zu Pulver zermahlen – also war dort jemand geritten, und zwar vor kurzer Zeit erst, wie die Tatsache zeigte, daß die Spur nicht längst verweht war.
    »Dorthin!«
    Secubo ritt voran. Hinter dem Felsvorsprung, auf den sein Begleiter gedeutet hatte, wartete eine Überraschung auf den Koch.
    Er entdeckte eine

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