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Mythor - 071 - Die goldene Riesin

Mythor - 071 - Die goldene Riesin

Titel: Mythor - 071 - Die goldene Riesin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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Zwiebeln kleinschneiden müssen, niemals zuvor derart gnadenlos und unerbittlich gearbeitet wie in den nächsten Stunden. Obwohl er nach kurzer Zeit bereits das Gefühl hatte, seine Arme müßten abfallen vor Müdigkeit, ließ ihn allein der Anblick des Heter-Stabes zu neuer Kraft kommen. Stunde um Stunde hämmerte er mit den Bronzegeräten auf den harten Fels ein, ohne dabei nennenswert voranzukommen. Neben ihm schuftete Anruf mit der gleichen wütenden Besessenheit, auch er ohne viel Erfolg. Der einzige, der sich nennenswert in den Fels vorarbeiten konnte, war Moihog – vielleicht nahm er magische Kräfte zu Hilfe.
    Es dämmerte bereits sehr stark, als die Heterinnen endlich ein Zeichen gaben, das das Ende des Arbeitstags ankündigte.
    Völlig erschöpft fiel Secubo zur Seite. Seine Hände waren zerschunden, seine Beine weich wie frische Sülze, seine Arme fielen schlaff an der Körperseite herab, als gehörten sie gar nicht mehr zu ihm.
    »Noch ein Tag in dieser Art, und ich werde sterben«, ächzte er.
    Die vier Männer an der gleichen Kette hockten sich auf den Boden, der mit Felssplittern übersät war.
    Ein Sklave wuchtete einen großen Kübel heran, der ein übelriechendes Etwas enthielt, das Secubo in seiner Küche nicht einmal für den Abwasch verwendet hatte, das ihn aber unter den obwaltenden Umständen köstlicher dünkte, als alles, was er jemals zu sich genommen hatte.
    Die dunkle Brühe, in der ein paar Fettstücke und grobfaseriges Fleisch schwammen, wurde den Sklaven in hölzernen Näpfen vorgesetzt. Eßgeräte gab es nicht.
    »Hmmm«, machte Secubo nach dem ersten Probeschluck. »Es fehlt an Salz.«
    Er stand auf und winkte zu der Heterin hinüber, die die Essensausgabe überwachte.
    Die Frau kam näher. »Was willst du?«
    Secubo, so müde und erschöpft, daß er nicht mehr recht wußte, was er von sich gab, sagte einfach: »Der Suppe fehlt Salz – ich hätte gerne etwas Salz dazu.«
    Die Heterin erstarrte. »Was sagst du?«
    Secubo wiederholte seine Bitte – und er bekam sein Salz. Einer der Sklaven bekam den Auftrag, einen Napf zu holen, der mit grobkörnigem Steinsalz gefüllt war.
    Zufrieden hockte sich Secubo neben die Gefährten, die ihn ansahen, als trauten sie ihren Augen nicht.
    »Was wollt ihr?« fragte Secubo. »Es fehlte tatsächlich Salz, auf mein Wort!«

6.
    Secubo schlief sehr schlecht in dieser Nacht. Er war allerlei Ungemach gewohnt, aber auf dem unebenen Steinboden zu nächtigen, war eine Qual. Die Sklaven durften sich des Nachts in den Höhlungen bergen, die ihre unseligen Vorgänger beim Erschaffen von Statuen aus dem Fels gemeißelt hatten. Dort pfiff der Wind nicht mit der schneidenden Kälte. Es war sogar an jeden ein Bund fauligen Strohs ausgegeben worden, das als Schutz gegen die grimmige Kälte aber wenig half. Secubo spürte jedenfalls, daß seine Glieder vor Erschöpfung und Kälte zugleich starrer und starrer wurden. Am nächsten Tag würde er dafür vermutlich den Heterstab zu spüren bekommen.
    Nach Secubos Schätzung war es mitten in der Nacht, als er von einem Geräusch aus dem ohnehin nur sehr flachen Schlaf gerissen wurde – es war ihm nicht einmal unangenehm, denn er hatte einen sehr beängstigenden Traum gehabt.
    Secubo hörte Stimmen. Er wandte behutsam den Kopf, um festzustellen, wer da mit wem sprach.
    »Du solltest dich diesmal nicht dagegen wehren«, sagte eine Männerstimme. »Wer weiß, wozu es taugt.«
    »Ich hasse diesen Kerl und die Gewalt, die er über mich hat.«
    Das war, Secubo war seiner Sache sicher, die Stimme von Arruf. Sie klang haßerfüllt und bebend vor Zorn.
    Secubo drehte sich sehr langsam herum. Er wollte so tun, als schliefe er noch, dabei aber genau beobachten, was in seiner Nähe vorging. Es waren der Magier Moihog und Arruf, die sich unterhielten. Arrufs Linke war damit beschäftigt, nach Werkzeug zu greifen.
    »Laß ihn gewähren«, sagte Moihog beschwörend. »Vielleicht weiß Dryhon etwas, das uns nutzen kann – und ihm dazu.«
    »Ich glaube dem Kerl kein Wort«, knurrte Arruf.
    »Überlaß die Sache mir«, erklärte Moihog. »Ich werde genau beobachten, was Dryhon tut.«
    Dryhon, das war doch der Magier des Hochzeitszugs, den die Barbaren erschlagen hatten, fiel Secubo ein. Offenbar lebte der hagere Mann noch, der Secubo auf den ersten Blick gründlich zuwider gewesen war.
    Jetzt konnte Secubo alles übersehen. Arruf lehnte an der Wand und zeichnete mit der Linken Figuren auf den Fels. Er berührte den Stein kaum mit dem

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