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Mythor - 071 - Die goldene Riesin

Mythor - 071 - Die goldene Riesin

Titel: Mythor - 071 - Die goldene Riesin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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das Tal mündeten, der Trog mit dem Essen geschleppt worden war – dort sollte es eigentlich Fett zu finden geben.
    Secubo schlich los.
    Er hatte sein Ziel schon beinahe erreicht, als er plötzlich einen unglaublich harten Griff am rechten Knöchel spürte, dann einen Ruck, und einen Augenblick später lag Secubo rücklings auf dem Boden und hatte eine pelzige Hand auf dem Mund.
    »Nix sachn«, krächzte eine Stimme in sein Ohr. »Sonst…«
    Der Druck auf Secubos Gesicht wurde für einen kurzen Augenblick stärker. Der Koch hatte verstanden. Er war einem der Barbaren in die Hände gelaufen.
    »Wohin du gehen?«
    »Fett holen«, antwortete Secubo, als sei dies das natürlichste von der Welt.
    Er hatte das Vergnügen, daß der Barbar erstarrte. Dann wurde der Druck an Secubos Gurgel sehr stark.
    »Spaß chutt, aber jetzt Wahrheit!«
    Der Burschen hatte eine wahrhaft atemberaubende Aussprache. Secubo hatte größte Mühe, die gutturale Sprache des Barbaren überhaupt zu verstehen.
    »Ich will wirklich Fett holen«, sagte Secubo leise. »Wir wollen fliehen.«
    »Wer?«
    »Freunde und ich.«
    »Was Freund? Mann mit Hand?«
    Offenbar war auch dem Barbaren schon der Ärger aufgefallen, den Arruf mit seiner Linken hatte.
    »Richtig.«
    »Holen Fett, machen uns frei – wir kommen mit.«
*
    »Wohin wollen wir uns wenden?«
    Das Vorhaben war geglückt, wenigstens der erste Teil. Arruf war frei, desgleichen Moihog und der schweigsame Ay, dazu hatten sich vier der Lorvaner von »ihren Ketten befreit – es waren die einzigen unter den Barbaren, die sich noch gegen die alles lähmende Beeinflussung durch die Heterinnen hatten widersetzen können.
    »Weiß einer von euch, wo das Diromo von Berberi steht?«
    Secubo lief rot an, und er dankte dem Geschick, daß es zu dunkel war, um ihn entlarven zu können. Er räusperte sich verlegen.
    »Ich habe es sehen können«, sagte Moihog. »Warum fragst du?«
    »Wir müssen Berberi retten – andernfalls kann es uns gleichgültig sein, wer uns wie umbringt. Wenn wir hier eine Tochter von Hadamur zurücklassen, wird er uns eigenhändig die Kehlen durchschneiden.«
    Secubo fand diese Überlegung tröstlich – sie besaß wenigstens nicht den Edelstein, den er nach wie vor im Aufbau des Diromos verborgen wußte.
    »Und wir müssen Dryhon finden«, sagte Arruf leise.
    »Du willst hier…«
    »Dryhon weiß mehr, als er verraten hat. Und ich will wissen, was er weiß, bevor ich ihn bestrafe und ihm sein Pfand nehme. Ich will alles wissen, auch über Fronja und Mythor.«
    »Nun gut, versuchen wir die beiden zu finden«, sagte Moihog. »Ich nehme an, daß man Berberi und Dryhon irgendwo im Höhlenbereich festhält.«
    »Dann suchen wir dort«, entschied Arruf. »Aber zuvor ein Befehl – sollten wir auf die Goldene Riesin treffen, dann wenden wir so wenig Gewalt wie möglich an. Keinesfalls darf sie voreilig angegriffen oder gar getötet werden.«
    Die Lorvaner stießen wütende Knurrlaute aus.
    »Was soll das heißen?« fragte einer. »Sie haben einen Teil unserer Freunde zu Tode arbeiten lassen, unsere Kampfgefährtinnen sind zu Heter übergelaufen. Und nun sollen wir sie schonen?«
    Für einen Lorvaner sprach er erstaunlich gut, stellte Secubo fest. Vermutlich war dieser Bursche der Übersetzer und Verhandlungsführer der Barbaren gewesen.
    »Es bleibt dabei«, entschied Arruf. »Ich habe Gründe für meine Anordnung.«
    »Wenn meint, chutt«, knurrte ein anderer.
    So geräuschlos wie möglich schlichen die Männer durch das nächtliche Dunkel. Nur sehr selten kam der Mond durch. In diesen wenigen Augenblicken erkundeten die Flüchtlinge das Gelände mit den Augen und versuchten sich jede Kleinigkeit einzuprägen.
    Nach kurzer Zeit war einer der Höhleneingänge gefunden. Secubo zögerte einen Augenblick, dann schloß er sich den anderen an.
    In der Höhle war es leidlich hell. Kienfackeln verbreiteten Wärme und Licht.
    Unmittelbar hinter dem Eingang zu dem Höhlensystem gab es eine Stellung. Secubo warf einen Blick hinein und sah das Diromo der Königin.
    »Hierher!« flüsterte Secubo, aber als er sich umwandte, mußte er feststellen, daß die anderen schon weitergegangen waren. Secubo zögerte einen Augenblick lang, dann schlüpfte er in die Stauung.
    Er brauchte nicht viel Zeit, dann hatte er seine kostbare Habe wieder in Händen. Der Edelstein, den er gefunden hatte, war noch dort, wo er ihn versteckt hatte. Secubo barg das Juwel am Körper, dann setzte er den anderen nach.
    Das sagte

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