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Mythor - 087 - Der Hexenhain

Mythor - 087 - Der Hexenhain

Titel: Mythor - 087 - Der Hexenhain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolf Paul
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die Dämmerzone bei Alcinaer hatten sie sich in meiner Gondel eingenistet und weigerten sich von da an, sie wieder zu verlassen. Damit nicht genug, zeterten sie die ganze Zeit und beschworen mich, doch einen anderen Kurs zu fliegen. Dabei hielt ich mich, so gut es ging, über Land, um den Schwärmen der Luftgeister auszuweichen, die um diese Zeit dieses Gebiet unsicher machen. Als wir dann die Ausläufer der Schattenzone erreichten, war es mit den beiden überhaupt nicht mehr auszuhalten. Schließlich riß mir die Geduld, und ich warf sie über Bord. Ich ließ sie solange um den Ballon flattern, bis sie hoch und heilig versprachen, meine Entscheidungen nie mehr wieder anzuzweifeln und sich allen meinen Befehlen zu beugen. Ich hätte wissen müssen, daß Truten, so ehrlich sie sind, nur leere Versprechen geben können.
    Soweit die Begleitumstände, unter denen ich diese Reise unternahm. Bei meinen früheren Vorstößen zum Rand der Schattenzone, bei denen ich mich immer weiter vorwagte, die aber in der Regel ohne gewissenhafte Vorbereitungen in Angriff genommen wurden, hatte ich schon einige der markanten Orte aufgesucht, die ich in Pikes Aufzeichnungen genannt fand. So war ich auch jenseits der Insel Tau-Tau am sogenannten Gorgan-Tor gewesen, das eine Verbindung zur Welt des Kriegers darstellen soll. Doch wie lange ich auch ausharrte, ich bekam keine Bestätigung für dieses Gerücht, aber auch keinen Gegenbeweis. Meine Magie nützte mir nichts, und es war eines der wenigen Male, daß ich bereute, es in der Hexengilde noch nicht weitergebracht zu haben. Ich hielt allen Gewalten zum Trotz solange aus, bis durch das Chaos der Elemente ein Regenbogenballon angeflogen kam und mich eine Woge starker Magie davontrieb. Es war die Zahdana der Zaubermutter Zahda, die gerade auf Wachflug war und aus den Veränderungen der Schattenzone Aufschlüsse über das Treiben der Dämonen erhoffte. Ich suchte nie wieder nach dem Gorgan-Tor, denn ich glaubte nicht an sein Vorhandensein. Dafür suchte ich im Einflußbereich der Zaubermutter Zuma und über deren Grenze im Gebiet der Zeboa nach jenem sagenhaften B ösen Auge, von dem Caeryll gesagt haben soll, daß es in Gorgan ganze Siedlungen und Landteile verschlingt und mitsamt vieler Hunderter Menschen in unbekannte Bereiche und nach Vanga schleudert. Ich flog damals im Schatten der Schwimmenden Stadt Gondaha, um das Wagnis dieser Reise so gering wie möglich zu halten. Aber ich wurde nur Zeugin der Leiden der Gondaharinnen, als sie zum Spielball der dämonischen Mächte wurden - dieses Böse Auge aber fand ich nicht; ich habe es ins Reich der Phantasie abgeschoben.
    Und nun flog ich zum erstenmal die Schattenzone an, in der Gewißheit, nicht nur einen Spuk zu verfolgen, sondern ein wirkliches Ziel vor Augen zu haben. Ich folgte dem Kurs, den der Mann Caeryll vor nahezu dreieinhalb Großkreisen bei seiner Flucht in die Schattenzone genommen haben soll. Bevor ich diese Reise jedoch in Angriff nahm, habe ich die Chronik von Burg Narein lange studiert und mit meinen eigenen Aufzeichnungen und den Unterlagen verglichen, die Pike mir hinterließ. Danach konnte ich Caerylls Weg nachvollziehen, und ich weiß, daß er Zaems Einflußbereich nie verließ, so sehr ihm deren Amazonen bei der Nachstellung auch zusetzten. Und ich habe bewiesen, daß er bei Alcinaer in die Düsterzone einfuhr und schließlich hinter Quair-Incar von der Schattenzone verschluckt wurde. Es war mir nicht möglich, herauszufinden, auf welchem Weg er die Düsterzone durchquerte, weil er dort keine Spuren hinterlassen hat, die die Zeit überdauerten, doch ist anzunehmen, daß er die schnellste Route wählte, um seinen Verfolgern zu entkommen - und die habe ich vermessen. (Hier folgte ein Zusatz, der erst später eingefügt worden sein mußte. Er lautete: »Wie sich inzwischen gezeigt hat, stimmt der von mir damals errechnete Weg Caerylls durch die Düsterzone. Die Karte beweist es.« Und es folgten wieder Notizen in der Geheimschrift.) Über Quair-Incar kann es aber überhaupt keinen Zweifel mehr geben. Dort nämlich ist Caeryll - wenn auch nicht mit seinem richtigen Namen - noch lebendig, lebendiger als in den Annalen von Burg Narein und in der Schattenbucht, in der ich viel Zeit in Erwartung irgendwelcher Zeichen von ihm vergeudet habe und wo ich doch nur ein Schwert zweifelhafter Herkunft aus dem Schlamm des Meeresgrunds gefischt habe. Quair-Incar ist eine kleine Insel, direkt an der Schattenzone, auf die mich eine

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