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Mythor - 095 - Die Zaubermütter

Mythor - 095 - Die Zaubermütter

Titel: Mythor - 095 - Die Zaubermütter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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wenn wir versagen«, fuhr Scida drängend fort. »Zaems große Zeit bricht an, alles wird ihr botmäßig sein, und es werden Zeiten kommen, in denen das Schwert schrankenlos waltet. Wir werden Vanga nicht wiedererkennen, wenn Zaems Macht nicht gebändigt und gezügelt wird durch die Tochter des Kometen. Und daß Mythor dem Tod verfallen ist, wenn Zaem ihn zu fassen bekommt, brauche ich dir wohl nicht zu sagen.«
    »Ich gebe dir Recht, Scida«, sagte der Aase. »Wir müssen Mythor suchen. Kommt!«
    »Ich habe mein Wort gegeben, erst nach einem Tag einen Fluchtversuch zu wagen. Mein Wort gilt.«
    Lankohr sah sie an und nickte.
    »Es ist vielleicht besser so«, murmelte er. »Ihr beide dürftet auf Vanga schon recht bekannt sein, vor allem Gerrek.«
    Der Beuteldrache stieß ein Hüsteln aus.
    Lankohr sah Mescal zweifelnd an.
    Seine Gedanken waren ihm gleichsam vom Gesicht abzulesen. Er traute Mescal nicht genug Kraft und Nervenstärke zu, ein so gefahrvolles Wagnis wahrhaft unternehmen zu wollen.
    »Bitte!«
    Es war Mescal ernst mit seinem Ansinnen. Von Zweifeln an sich selbst innerlich zerrissen, wollte er wenigstens einmal in seinem Leben einen Versuch wagen, so zu sein, wie er es sich wünschte.
    »Es sei«, sagte Lankohr nach einigem Zögern. »Du kannst mich begleiten!«
    Mescal lächelte ihn dankbar an. Vielleicht lag es daran, daß die Hexen und Amazonen von Vanga die Aasen für geschlechtslos erachteten - sie hatten dann auch mit dem seltsamen Mischwesen Mescal weniger Probleme als die Männer und Frauen Vangas, die nie recht wußten, was sie von Mescal halten sollten.
    Auch an Scidas Blick ließ sich ablesen, daß sie Mescal nicht sonderlich gewogen war - und Mescal spürte das sehr deutlich. Er war für derlei Dinge hochempfindlich, nahm jede Schmach, jede Kränkung auf. Lange vorbei waren die Zeiten, in denen er mit hochfahrenden Worten Spott und Hohn zurückgewiesen hatte.
    »Spute dich«, sagte Lankohr. »Die Zeit drängt!«
    Mescal suchte nur für kurze Zeit seine Zimmer auf. Er zog sich um, wählte sich eine Waffe und suchte dann nach Lankohr.
    Die beiden verabschiedeten sich von Scida und Gerrek und machten sich auf den Weg.
    Lankohr schien sich recht gut auszukennen, er legte ein hohes Tempo vor, dem Mescal nur mit Mühe zu folgen vermochte.
    »Zahda wird uns sicherlich dankbar sein, wenn wir diesen Mythor gefunden haben«, sagte Mescal.
    »Möglich«, antwortete Lankohr knapp. Seine tiefe Stimme bildete einen seltsamen Gegensatz zur knabenhaften Zierlichkeit seines Leibes.
    »Werden wir Zahda am Hexensternzentrum treffen? Ich brenne darauf, sie wiederzusehen.«
    »Auch das ist möglich«, versetzte Lankohr.
    Mescal plapperte munter drauflos - und das hauptsächlich, um die Angst zu übertönen, die tief in seinem Innern an ihm fraß und nagte.
    »Du weißt sicherlich viel mehr als ich«, sagte Mescal. »Du trägst ein Geheimnis mit dir herum, nicht wahr?«
    Lankohr antwortete nicht.
    Stunde um Stunde marschierten die beiden der Lichtinsel entgegen. Es war Zeit zum Schlafen, als sie einen Ort erreichten, der dazu Gelegenheit bot.
    Einer der uralten Frostpaläste auf Zahdas Zacke war von Amazonen bewohnt, die Zahda vorsorglich in unmittelbarer Nähe des Hexensterns zusammengezogen hatte. Niemand wußte, auch Mescal oder Lankohr nicht, wie viele der ihr lehnspflichtigen Amazonen Zahda versammelt hatte, aber es waren vermutlich nicht genug, um die Truppen Zaems zurückzuwerfen oder gar zu schlagen.
    Immerhin fanden die beiden Marschierer ein Nachtquartier. Man wies ihnen einen Raum, gab ihnen zu essen.
    Mescal fühlte sich gar nicht wohl.
    Er sah die begehrlichen Blicke der Amazonen auf sich gerichtet. Die Kriegerinnen sahen in ihm, entsprechend dem Äußeren, nur den Mann, und wie Frauen nun einmal waren, Kriegerinnen besonders, gingen ihre Gedanken stets in die gleiche Richtung.
    Mescal bekam Bemerkungen zu hören, die ihn flüchten ließen. Er traute sich kaum aus seiner Unterkunft heraus.
    Seine männische Zimperlichkeit reizte den Spott der derben Kriegerinnen nur noch mehr.
    Und Lankohr dachte nicht daran, Mescal zu Hilfe zu kommen. Der Aase war gewitzt, konnte mit den Kriegerinnen besser reden - für ihn, den Gnomen interessierte sich natürlich keines der großen sinnlichen Weiber, deshalb ließen sie ihn unbehelligt.
    »Einmal«, wünschte sich Mescal, während er an einem Stück harten Fladenbrot kaute, »einmal möchte ich zurückschlagen, Spott mit Spott vergelten.«
    Lankohr sah gleichsam

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