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Mythor - 113 - Das Feuer der Zeit

Mythor - 113 - Das Feuer der Zeit

Titel: Mythor - 113 - Das Feuer der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolf Paul
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stong-nil-lumen! «stellte der Kleine Nadomir fest. »Kein Zweifel, daß dieser Steinkreis des Bösen der Schauplatz des Geschehens war.«
    Mythor versuchte, die Erinnerungen zu unterdrücken, die ihn mit Nottr und Thonensen verbanden. Welch seltsame Wege mochten den Magier aus Eislanden, der einst vor der Schlacht im Hochmoor von Dhuannin gewarnt hatte, und den Barbaren wieder zusammengeführt haben? Und beinahe wäre auch er, Mythor, zu ihnen gestoßen – aber das hätte, nach dem Willen Darkons, einer von ihnen nicht überlebt.
    »Taurond hat vergessen, daß er von den Riesen abstammt«, flüsterte Gerrek Mythor zu. »Ich fürchte, daß er damit nicht fertig wird, wenn er sich wieder erinnert.«
    Mythor nickte und wandte sich dem Riesenjungen zu, der sich ängstlich an Gerrek klammerte.
    »Taurond, möchtest du zurück in deine Heimat?« fragte Mythor sanft.
    »Zurück zu Duzella?« fragte der Riesenjunge hoffnungsvoll und machte einen Schritt auf Mythor zu. Doch dann zuckte er wieder zurück. »Aber Duzella mag mich nicht mehr. Sie war zuletzt so seltsam und wollte nicht mehr spielen. War sie krank? Und Burg Maghant ist zerstört. Vater tot. Alles ist so schrecklich. Da sind diese unheimlichen Steine mit den schrecklichen Caer-Priestern. Auch Nottr macht mir Angst… Da will ich nicht mehr hin.«
    »Wahrscheinlich hat seine Zwillingsschwester die Wahrheit über ihre Abstammung erfahren«, raunte der Kleine Nadomir Mythor zu. »Und hat sich darum verändert. Dasselbe wird vermutlich mit Taurond passieren.«
    »Du brauchst nicht mehr zurück«, sagte Mythor. »Wir wissen jetzt, wohin du gehörst, Taurond. Und wir wollen dich zu deinen Leuten bringen. Taurond, hör jetzt gut zu. Wir wollen nur das Beste für dich. Wir wollen, daß es dir gut geht. Du mußt deinen Leuten sagen, daß wir dich gut behandelt und dir nichts Böses getan haben.«
    »Ja«, sagte Taurond verwirrt und blickte sich nach dem Beuteldrachen um. »Wird Gerrek mich begleiten?«
    »Er wird dich führen«, versicherte Mythor, ohne auf die protestierenden Gesten des Beuteldrachen zu achten. »Komm jetzt mit nach oben. Wir werden dir sagen, wann du zu deinem Volk, zu dem du wirklich gehörst, zurückgehen kannst.«
    Sie brachten Taurond an Deck.
*
    Mythor sah, daß die Krieger und Kriegerinnen Kampfstellung eingenommen hatten. Und er erkannte sofort den Grund.
    Die Pflanzenwand hatte sich geteilt, und dahinter war der kahle Kopf eines Riesen zu sehen. Der Schädel war langgestreckt, das Gesicht überaus schmal. Über einer langen, schmalen Nase lag eine niedrige Stirn. Der Mund war verhältnismäßig breit, die Oberlippe stand etwas über, das Kinn war lang und vorspringend.
    Die Lücke in den Pflanzen schloß sich teilweise wieder, so daß nur noch die gutmütig blickenden Augen zu sehen waren. Mythor sah, wie sich Mokkuf von seinem Waffenträger Pfeil und Bogen geben ließ und auf ein Auge des Tauren zielte.
    Mit einigen Sätzen war Mythor bei dem Ibserer und schlug ihm den Bogen aus der Hand. Der Pfeil schwirrte schräg nach unten.
    »Narr!« herrschte Mythor den Ibserer an. »Willst du, daß der Taure uns wegpustet?«
    »Ein blinder Riese ist hilflos wie ein Kind«, sagte Mokkuf würdevoll.
    Mythor kletterte auf die Brüstung und winkte mit den Armen.
    »Wir kommen in Frieden! Wir wollen verhandeln!« rief er in Gorgan und wiederholte die Worte auch in Vanga. Er tat dies, weil er die steinernen Köpfe an der Großen Barriere der Dämmerzone von Vanga als Ebenbilder von Taurengesichtern in Erinnerung hatte.
    »Sagt, was ihr zu sagen habt, bevor ich euch zerquetsche«, erwiderte der Taure in der Sprache des Kriegers Gorgan.
    Mythor verlor unter dem Luftdruck, der seine Worte begleitete, fast den Halt. Aber er konnte einen Sturz von der Brüstung gerade noch verhindern. Er kletterte hinunter, bevor er rief, so laut er konnte:
    »Ich weiß, daß ihr uns für lästige Eindringlinge haltet. Aber wir sind nicht freiwillig hier. Wir sind Schiffbrüchige, die es in das Taurenland verschlagen hat. Die Kreaturen, die die Januffen überfallen haben, sind auch unsere Feinde.«
    »Ihr habt meinen Schlaf gestört«, sagte der Taure. »Ihr habt meine Gefährtin erschreckt. Und ihr habt diesen Baum zerstört, so daß ich seine Zapfen nie wieder ernten kann. Dafür sollt ihr bestraft werden.«
    »Wir sind bereit, den Schaden wieder gutzumachen«, erwiderte Mythor. »Wir können dir etwas geben, das mehr wert ist als die Früchte aller deiner Bäume.«
    »Du machst

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