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Mythor - 113 - Das Feuer der Zeit

Mythor - 113 - Das Feuer der Zeit

Titel: Mythor - 113 - Das Feuer der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolf Paul
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verschiedenen Familien verschanzen mußten, um sich der kleinen Plagegeister zu erwehren, die die Dämonen eingeschleppt hatten.
    Erst als das Böse in die Welt kam, brach das Unheil über das Paradies herein.
    Es hieß, daß ein Dämon viele aus dem Volk entführt hatte, um sie für sich an einem anderen, fremden Ort Bauwerke errichten zu lassen. Und an diesem Ort lebten jene Däumlinge, die im Aussehen dem Volk gar nicht so unähnlich waren, doch dafür nur den Bruchteil ihrer Größe hatten.
    Diese Schädlinge, die sich selbst »Menschen« nannten, kamen durch jenes Tor in die Welt, durch das die Finstermacht Männer und Frauen aus dem Geschlecht der Tauren entführte. Und das war der Anfang vom Niedergang eines stolzen Volkes.
    Irgendwann in naher Zukunft würde es keine Tauren mehr geben.
    Bescono wurde aus seinen Gedanken geschreckt, als Hedeika seinen Arm drückte.
    »Nach dem Verhalten der Januffen zu schließen, sind wir gleich da«, raunte sie. »Da vorne ist etwas. Es sieht aus wie ein großes Tier. Vielleicht ein Vogel, der sich im Geäst verfangen hat.«
    »Du bleibst hier«, beschloß Bescono und löste sich von seiner Gefährtin. Er ging allein weiter.
    Der Laubengang wurde wieder schmaler, und er wurde so niedrig, daß Bescono sich bücken mußte, um sich den Kopf nicht an dem Geäst anzuschlagen.
    Durch das Laubwerk sah er jetzt einen gehörnten Kopf, der halb so hoch wie ein Taure war und taurenlang. Er hatte ein solches Tier noch nie gesehen.
    Die alten Legenden fielen ihm wieder ein, und er fragte sich, ob sich nicht vielleicht wieder ein Tor der Dämonen geöffnet hatte, um dieses Scheusal in die Taurenwelt zu entlassen.
    Bei näherer Betrachtung stellte Bescono jedoch fest, daß sich der Kopf nicht rührte, ja, daß er gar nicht einmal zu einem Tier gehörte, sondern Teil eines Dinges war!
    Das Ding war fünf Taurengrößen lang und über zwei hoch. Es schien tot zu sein – auf seiner Oberfläche bewegte sich etwas.
    Wieder wurde Bescono an Legenden erinnert, die von Schiffen der Menschen zu berichten wußten, die sich wie Fische durch Wasser und wie Vögel durch die Luft bewegen konnten.
    Allmählich kam er zu der Überzeugung, daß dieses Ding – ohne Zweifel ein Schiff – tatsächlich durch ein Tor der Dämonen auf seine Plantage gekommen war. Vielleicht waren sogar Menschen an Bord, jene winzigen Plagegeister, die darum so gefährlich waren, weil sie sich so rasch vermehrten.
    Bescono überlegte, ob er diesen Teil der Baumkultur einfach in Schutt und Asche legen sollte. Aber abgesehen davon, daß er damit einen Teil der Ernte verlieren würde, würden dem Feuer auch viele seiner Sklaven zum Opfer fallen.
    Vorsichtig schob er sich näher an das Ding.
    Plötzlich hob ein Gekreische an. Er entdeckte einige verschiedengestaltige Schädlinge – alles jedoch keine Menschen –, die eine Handvoll Januffen aufgestöbert hatten und sie in einen Kampf verstrickten.
    Bescono griff mit vorsichtiger Hand in das Geschehen ein, um nur ja keinen seiner Sklaven zu verletzen, und säuberte das Blattwerk von Schädlingen. Eines der Tiere, das mehrere Beine hatte und recht kräftige Beißwerkzeuge, verkrallte sich in seiner Handfläche. Er zerdrückte es in der Faust.
    Danach wurde es wieder ruhig. Die Sklaven zogen sich in sichere Entfernung zurück. Einige kamen zu ihm und bedeuteten ihm gestikulierend und grimassenschneidend, das Ding, das sich im Geäst verfangen hatte, zu zerstören.
    Bescono verscheuchte sie. Seine Neugierde war geweckt. Er spähte durch eine Lücke im Blattwerk auf den gehörnten Bug des Schiffes.
    Und da sah er einen Menschen!
    Er zielte mit einem spitzen Ding nach Besconos Auge. Bevor er die Nadel jedoch abschießen konnte, tauchte ein zweiter Mensch auf und hinderte ihn daran.
    Der zweite Mensch machte mit den Armen Zeichen.
    Bescono hatte mit der Faust schon ausgeholt, um das Schiff zu zertrümmern. Jetzt zögerte er jedoch.
    Der Mensch rief irgend etwas mit piepsender Stimme. Er konnte sprechen, und er sprach in der alten Sprache, in der die Legenden über die Dämonen und die Menschenplage erzählt wurden.
    Bescono konnte verstehen, was er rief:
    »Wir kommen in Frieden! Wir wollen verhandeln!«
    Der Taure rang mit sich um eine Entscheidung. Er hoffte nur, daß der Unterhändler ihn nicht hinhalten wollte, während die anderen Plagegeister sich inzwischen unbemerkt davonmachten.
    Aber da die Januffen ruhig blieben, schien ein solcher Verdacht unbegründet.
    »Sagt, was ihr zu

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