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Mythor - 113 - Das Feuer der Zeit

Mythor - 113 - Das Feuer der Zeit

Titel: Mythor - 113 - Das Feuer der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolf Paul
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überhaupt nichts tun. Du solltest die Gelegenheit nutzen, dich auszuruhen, Mythor. Die nächste Attacke der Yhr kommt bestimmt, dann solltest du bei Kräften sein.«
    Mythor wollte zuerst nichts davon wissen, doch dann sah er ein, daß es so besser war. Er stieg zum untersten Deck hinunter und suchte seine Koje auf. Er war nicht allein. In einer Hängematte lag Joby und schlief tief. In einer der Kojen sah er Tobar zusammengekauert liegen. Als dieser Mythors Schritte hörte, schreckte er hoch.
    »Laß dich nicht stören«, sagte Mythor zu ihm. »Ich will mich nur auch zur Ruhe begeben.«
    Aber Tobar sah ihn nur aus großen Augen ehrfürchtig an. Er wandte den Blick nicht von ihm, als Mythor sich auf seine Koje setzte, und er beobachtete ihn auch dabei, wie er den Umhang und den Gürtel mit dem Schwert ablegte. Als Mythor sich mit den Stiefeln abquälte, sprang der Tatase auf, kam eilfertig herangeeilt und war ihm beim Ausziehen behilflich.
    »Danke«, sagte Mythor, aber Tobar blieb vor ihm knien. Mythor seufzte und sagte: »Ich möchte nicht, daß du dich mir gegenüber wie ein Sklave benimmst, Tobar.«
    »Du bist der Sohn des Kometen«, sagte der Tatase, als erkläre das seine Handlungsweise.
    »Wenn schon«, sagte Mythor. »Ich bin dennoch nicht mehr als du. Wir sind gleichgestellt. Ich betrachte dich als Kampfgefährten, als Freund.«
    Tobar schüttelte entschieden den Kopf.
    »Ich kenne die Lehren über den Lichtboten«, sagte Tobar. »Ich habe eine besondere Gabe, und die sagt mir, daß die Rückkehr des Lichtboten bevorsteht. Er wird dem Sohn des Kometen bald nachfolgen. Du bist ihm nur vorausgegangen, Mythor.«
    »Davon weiß ich nichts«, sagte Mythor müde. »Tobar, laß uns nun ruhen.«
    Der Tatase, von dem Mythor nur wußte, daß er aus einem Land stammte, das Tata hieß und irgendwo auf der Nordwelt lag, ergriff seine Hände und wollte sie küssen. Mythor entzog sie ihm und sagte streng:
    »Jetzt ist es genug, Tobar. Wenn du mich nicht als deinesgleichen anerkennen willst, solltest du mir lieber aus dem Weg gehen.«
    »Verzeih, Mythor«, sagte Tobar mit gesenktem Blick. »Aber ich habe eine strenge Erziehung genossen. Selbst in den Folterkammern der Dämonendiener konnte ich sie nicht verleugnen – so stießen sie mich schließlich in die Schattenzone.«
    Mythor wollte gerne glauben, daß der kleine Tatase viel durchgemacht hatte, darum sagte er:
    »Schon gut. Unterhalten wir uns ein andermal darüber.«
    »Ich will dir nur noch eines sagen, Mythor.« Tobar wollte wieder nach seinen Händen greifen, zuckte aber unter seinem zornigen Blick zurück. »In meiner Heimat Tata gibt es ein Tor der Dämonen, hinter dem die Horden der Finsternis lauern. Der Tag ist nicht mehr fern, da die Dämonenheere durch dieses Tor nach Gorgan vordringen werden. Glaube mir, Mythor, ich weiß, was ich sage. Wenn du die Lichtwelt retten willst, dann mußt du dieses Tor zerstören!«
    »Sobald wir Carlumen in unserem Besitz haben, können wir uns über dieses Thema unterhalten«, sagte Mythor.
    Er war zu müde für eine weitere Unterhaltung und legte sich zurück. Aber kaum lag er, fühlte er sich hellwach. Sein Geist war viel zu aufgewühlt, als daß er Ruhe finden konnte.
    Aus der angrenzenden Koje waren regelmäßige Atemzüge zu hören. Er hatte gar nicht gemerkt, daß sie belegt war und wollte darum nachsehen, wer dort lag.
    Fronja!
    Ihm wurde ganz warm ums Herz, als er die Tochter des Kometen entspannt vor sich liegen sah. Nun waren sie schon über hundert Tage zusammen, ohne daß sie sich auch nur einmal nahe gewesen wären. Er beugte sich über sie, um sie zu küssen.
    Aber da erwachte sie und sagte:
    »Rühr mich bitte nicht an, Mythor! Du solltest Manns genug sein, dich gegen einen Liebeszauber zu wehren.«
    Er stand wie geohrfeigt da und konnte nur hilflos den Kopf schütteln. Wie konnte er ihr nur klarmachen, daß er nicht der Bildmagie irgendeiner Hexe gehorchte, sondern einzig und allein seinen Gefühlen. Mit Worten würde er bei Fronja nichts erreichen, darum faßte er einen Entschluß.
    »Ich bitte dich, mir bei nächster Gelegenheit zu helfen, Ambes Zauber loszuwerden, Fronja«, sagte er.
    Er kehrte in seine Koje zurück. Wider Erwarten kam sein Geist zur Ruhe, und er schlief bald darauf ein.
*
    »Mythor!« Die Stimme war hell und sanft, aber auch beharrlich. »Mythor, wach auf. Ein Licht. Wir sehen ein Licht!«
    Mythor fuhr in seiner Koje hoch und blickte schlaftrunken um sich. Er sah das Sommersprossengesicht

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