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Mythor - 113 - Das Feuer der Zeit

Mythor - 113 - Das Feuer der Zeit

Titel: Mythor - 113 - Das Feuer der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolf Paul
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zurückkehren muß, an den Ort seiner einzigen Niederlage.« Sie machte eine kurze Pause, dann meinte sie lächelnd: »Vielleicht erklärt das auch, warum man dich einen Mann wie Caeryll nannte. Frauen, und nicht nur Hexen, haben einen eigenen Sinn fürs Übernatürliche.«
    »Jetzt sehe ich schon klarer«, sagte Mythor, obwohl seine Gedanken noch immer ein unentwirrbares Durcheinander bildeten. Doch täuschte er Verstehen vor, um sich von Glair lösen zu können.
    Fronja hatte sich zu Robbin und Nadomir gesellt, die Caerylls Karte auf dem Siebenstern ausgebreitet hatten und sie mit Hilfe der DRAGOMAE-Bausteine studierten.
    »Wie sieht es aus?« erkundigte sich Mythor. »Werden wir den Strom ›Gestern und Morgen‹ verlassen können?«
    »Nach dieser Schlappe wird sich Yhr eine Ruhepause gönnen müssen«, meinte Robbin. »Ihre Waffen sind stumpf geworden. Schlimmer kann es für uns nicht mehr kommen. Sie wird uns nichts in den Weg legen, den Strom der Zeit zu verlassen.«
    Mythor wandte sich der Kristallwand zu, in der sich der greise Caeryll spiegelte.
    »Hast du wieder die Kontrolle über Carlumen, Caeryll?« fragte der Sohn des Kometen. »Kannst du die Fliegende Stadt steuern?«
    Das von eisengrauem Haar umrahmte Gesicht wandte sich Mythor zu, oder aber die Spiegelungen der Kristalle erweckten diesen Eindruck.
    »Wir fliegen gen ALLUMEDDON«, sagte Caeryll.
    »Was, bei allen Göttern, verstehst du unter diesem Begriff, Caeryll?« fragte Mythor.
    Aber der einstige Alptraumritter, der einer der drei Meister dieses Ordens gewesen war, gab keine Antwort. Mythor wandte sich an die anderen und fragte:
    »Kann mir einer von euch verraten, was dieser Name besagt? Nadomir, du hast schon einmal erwähnt, daß ALLUMEDDON näher ist als man glaubt.«
    »Das war nur so dahergeredet«, sagte der Königstroll. »Wer oder was, wann oder wo ALLUMEDDON ist, kann ich nicht sagen. Der Name ist Legende, vermutlich so alt wie die Welt selbst.«
    Mythor wandte sich an den Pfader.
    »Robbin?«
    »Man kann die Bedeutung dieses Wortes nicht erklären«, sagte der Pfader. »Es gibt auch gar keine klare Deutung. Entweder man weiß es, oder man weiß es nicht.«
    »Cryton?«
    Der Götterbote zuckte leicht zusammen, als Mythor seinen Namen nannte.
    »ALLUMEDDON steht für eine große Entscheidung«, sagte Cryton bedächtig. »Es heißt auch, daß ALLUMEDDON schon einmal war. Vielleicht ist es eine Waage, die das Gute und das Böse gegeneinander abwägt. Mehr kann ich dazu nicht sagen.«
    »Wäre es möglich, daß dieser Begriff irgendwie im Zusammenhang mit dem Gerücht steht, daß der Lichtbote bald zurückkehren wird?« fragte Mythor, an Fronja gewandt.
    »Sicher wäre auch das möglich«, sagte die Tochter des Kometen.
    Mythor seufzte ergeben. Er hatte das Gefühl, daß seine Gefährten dazu mehr hätten sagen können, daß jedoch keiner gewillt war, zu diesem Thema ausführlich Stellung zu beziehen.
    »Nun gut«, sagte Mythor. »Wir haben auch näherliegende Probleme zu bewältigen. Sehen wir zu, daß wir zuerst damit fertig werden.«
    »Ja, ich habe Hunger«, meinte Gerrek.
    »Wir haben genügend Vorräte an Bord«, erwiderte Sadagar. »Nun, da wieder Ruhe an Bord herrscht, sollten wir darangehen, etwas Ordnung zu schaffen. Ich glaube, in Caerylls Sinn zu sprechen, wenn ich das Kommando über Carlumen an Mythor übergebe.«
    »Das ist ganz in meinem Sinn«, meldete sich Caeryll. »Da man sagt, er sei ein Mann wie ich, soll Mythor die Führung übernehmen. Ihm steht eine gute Mannschaft zur Seite, und auf mich kann er jederzeit zählen.«
    »Fragt sich nur, ob ein zerstreuter Alptraumritter eine große Hilfe ist«, murmelte Sadagar vor sich hin.
    Carlumen näherte sich allmählich dem Ende des Flammentunnels und trieb bald wieder im Meer des Nichts.
    »Wir haben den Strom ›Gestern und Morgen‹ verlassen und befinden uns wieder in unserer Gegenwart«, verkündete Robbin. »Aber wir stehen noch immer im Bann der Yhr.«
    »Seht, da ist das Licht wieder!« rief Gerrek und deutete durch das Bugfenster.
    Mythor eilte hin. Tatsächlich erstrahlte in der eintönigen Düsternis eine Flammensäule, die größer und größer wurde. Mythor konnte sie ganz deutlich als die Neue Flamme von Logghard erkennen.
    »Diesmal kommen wir ihr näher«, sagte er hoffnungsvoll. »Vielleicht gelingt es uns…«
    Er verstummte, als die Flamme urplötzlich erlosch, als hätte die Düsternis sie verschluckt.
    »Laß dich nicht von Yhr narren«, sagte Sadagar an

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