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Mythor - 123 - Duell der Steinmänner

Mythor - 123 - Duell der Steinmänner

Titel: Mythor - 123 - Duell der Steinmänner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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das Schwert haltend. »Wir sind bereit.«
    Skobal fühlte sein Herz schnell und heftig schlagen.

4.
    Skobal zog sich an dem Fels langsam in die Höhe. Er wollte sehen, wie der Kampf verlief.
    Deutlich schallte der Marschtritt der tatasischen Krieger zu ihm herüber. So sicher war sich der Dämonenpriester seiner Macht, daß er gar nicht erst den Versuch unternahm, seinen Angriff zu bemänteln – er rückte geradewegs auf den Platz vor, an dem Mythor und seine Freunde auf ihn warteten.
    »Die sind völlig übergeschnappt!« stieß Ormon hervor. »Laß uns weglaufen, Tansar, ehe es zu spät ist.«
    Tansar hielt seinen Gefährten am Arm fest.
    »Das will ich sehen«, sagte er leise. »Mut hat er, das kann ich nicht leugnen. Aber ob er auch Glück haben wird? Gegen einen Dämonenpriester?«
    »Das sage ich ja«, jammerte Ormon. »Ich habe keine Lust, von den Kriegern abgeschlachtet oder in die Schattenzone verschleppt zu werden. Wir lassen ihnen die Yarls, nehmen uns die beiden schnellsten Tokuane und verschwinden. Wenn die da so dumm sind, sich mit dem Dämonenpriester anzulegen, ist das deren Problem.«
    »Memme«, zischte Tansar.
    Skobal konnte an der Halsgrube den Puls des Yarlfängers sehen. Er ging so schnell und heftig wie sein eigener.
    »Wer wagt es, sich uns in den Weg zu stellen«, schallte eine Stimme herüber.
    »Der Weg ist frei«, antwortete Mythor. Er hatte sich auf Alton gestützt und sah dem Dämonenpriester gelassen entgegen.
    Skobal schauderte, als er die Gewandung des Dämonenpriesters sah und die gräßlichen Holzmasken, die bei aller Scheußlichkeit doch nur ein schwaches Abbild der wahren Häßlichkeit eines Dämonisierten abgaben.
    »Du bist unser Gefangener und wirst mit uns ziehen«, erklärte der Dämonenpriester. »Wenn du den Tatasen auslieferst, kannst du vielleicht in unseren Reihen als Krieger dienen.«
    »Ich kenne größere Vergnügen«, antwortete Mythor. Skobal konnte nur seinen Rücken sehen. Die gleichmäßigen Atemzüge verrieten, daß Mythor zwar ein wenig aufgeregt war, aber keinesfalls furchterfüllt. Skobal fragte sich, woher der Mann diesen Mut nahm. Ihm wurde der Körper kalt, wenn er den Dämonenpriester nur von weitem ansah.
    Tansar und Ormon standen wie festgewurzelt, während der Dämonenpriester näher an Mythor heranrückte.
    »Deiner dreisten Reden halber bist du nun ein Mann des Todes«, sagte er.
    »Das wird sich zeigen«, gab Mythor zurück. »Geh zurück dorthin, woher du gekommen bist.«
    Im Vertrauen auf seine schwarzmagischen Mächte dachte der Dämonisierte nicht an Rückzug. Er machte eine herrische Geste. Die tatasischen Krieger, die ihn begleiteten, rückten mit gefällten Speeren vor. Es waren mindestens zwei Dutzend.
    Skobal konnte sich nicht vorstellen, daß Mythor und seine beiden Freunde mit dieser Übermacht fertig wurden, zumal die beiden Yarlfänger nicht daran dachten, den dreien zu Hilfe zu kommen.
    Dann sah Skobal, wie Mythor einen Satz machte, das Schwert zum Schlag erhoben. Unmittelbar vor der ersten Speerreihe kam er wieder zum Stillstand, und im nächsten Augenblick pfiff die Klinge durch die Luft.
    Die angreifenden Tatasen prallten zurück. Erschreckt starrten sie auf ihre Speere. Mythors Schwert hatte sehr genau getroffen und einigen die Klinge mitten entzweigeschnitten – die Schneide des Gläsernen Schwertes hatte das Metall der Speerblätter so glatt durchschnitten wie ein Bündel Stroh.
    »Oha!« machte der Dämonenpriester. »Er kann Kunststücke!«
    Skobals Knie gaben nach, er sackte auf den Boden. Mit hämmerndem Herzschlag zog er sich wieder in die Höhe.
    Die Zeit für Geplänkel war vorbei, der Kampf war mit voller Wut entbrannt. Gerrek trieb einige der erschreckten Tatasen mit seinem Feueratem vor sich her, eine andere Gruppe wurde von dem wütend schreienden Tobar in die Flucht geschlagen, kehrte aber sofort wieder zurück. Tobar brachte es augenscheinlich nicht fertig, seine Landsleute zu erschlagen – er wollte sie nur zwingen, aus dem Kampf auszuscheiden. Sie dankten ihm diese Rücksichtnahme schlecht, rückten ihm wieder nahe und griffen ihn mit ihren Schwertern und Lanzen an.
    Doch Tobar war zu geschickt, um sich treffen zu lassen.
    Derweil gelang es Gerrek, seine Gegner tatsächlich zu wilder Flucht zu bewegen. Sein Feueratem hatte einigen die Haare von den Schädeln gesengt, und in den Gemütern der Krieger hatte die Lohe wahrscheinlich noch ärgere Folgen hinterlassen, zumal Gerrek mit sich überschlagender Stimme

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