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Mythor - 123 - Duell der Steinmänner

Mythor - 123 - Duell der Steinmänner

Titel: Mythor - 123 - Duell der Steinmänner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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Tokuanen seid ihr schneller.«
    Die Echsen erwiesen sich als leidlich gutmütige Reittiere. Gerreks Tokuan scheute zwar zuerst, ließ sich dann aber von Gerreks energischer Faust sicher bändigen. Dann konnte der Ritt nach Loonkamp beginnen.
    Tobar hing Gedanken nach. Es bedrückte ihn zu wissen, daß sein Volk derart von Dämonenpriestern geknechtet und unterdrückt wurde. Noch mehr quälte ihn der Schreckensgedanke, daß er in einem der Shrouks, die er in den letzten Wochen des Kampfes tot zurückgelassen hatte, möglicherweise einen alten Freund oder gar einen Verwandten getötet hatte. Tobars Gedanken waren erfüllt von Trauer und grimmigem Haß auf die Unterdrücker seines Volkes. Hätte der Tatase nicht Mythor neben sich gewußt und die Hoffnung auf Niederwerfung der Dämonenherrschaft, wäre er verzagt. So aber war er erfüllt von Zuversicht.
    »Scheußliches Land«, beschwerte sich Gerrek. »Da war es in Vanga schöner.«
    Tobar lächelte zurückhaltend. Mochte sich Gerrek auch beklagen und mit seinem Schicksal hadern, im Zweifelsfall war er der treueste und zuverlässigste Gefährte, den man sich nur denken konnte.
    »Willst du schnell oder langsam ans Ziel?« fragte unterdessen Tansar. »Wovon hängt das ab?«
    »Wir können den Pechsumpf durchreiten. Das geht schnell, ist aber auch sehr gefährlich. Es heißt, daß dort böse Geister lauern.«
    »Wieviel Zeit sparen wir?«
    »Einen ganzen Tag«, meldete Tansar.
    »Dann nehmen wir diesen Weg«, bestimmte Mythor.
    Nach einigen Stunden gleichmäßig ruhigen Rittes kam der Pechsumpf in Sicht – eine weite Fläche, die von einer schwarzen blasenwerfenden Masse bedeckt war. Es blubberte und brodelte, und über dem Pechsumpf lag ein Geruch, der scharf in die Nase stieg und in den Augen brannte.
    »Und du kennst einen Weg hindurch?« fragte Gerrek zweifelnd und deutete auf die heimtückisch schillernde Oberfläche des klebrigen Morasts.
    »Die Tokuane kennen einen Weg, in der Regel«, berichtete Tansar. »Wenn sie ihn verfehlen, sind wir allerdings verloren – wir müßten unweigerlich versinken.«
    Der Himmel begann sich allmählich zu verfinstern. Tansars Blick schweifte umher, auf der Suche nach einem Lagerplatz.
    »Dort vorn sind sie!« rief Gerrek plötzlich. »Ich kann sie sehen, sehr weit entfernt.«
    Der Beuteldrache mußte außerordentlich gute Augen haben, denn Tobars Blick fand am Horizont nichts.
    »Wir folgen ihnen sofort«, entschied Mythor. »Falls das möglich ist.«
    »Im Dunkeln ist es noch gefährlicher«, sagte Tansar. Tobar konnte sehen, daß ihm die Sache immer unheimlicher wurde. »Außerdem zieht ein Unwetter auf.«
    Mythor sah den Yarlfänger an.
    »Kann man es wagen?« fragte er ruhig. Tansar spürte, wie die Frage gemeint war – als Aufforderung, das äußerste noch tragbare Wagnis einzugehen.
    »Du bist hier der Herr«, sagte Tansar und lächelte säuerlich. »Entscheide du – es soll Leute geben, die es schon geschafft haben.«
    »Dann weiter«, bestimmte Mythor.
    Es platschte und gluckste, als der erste Tokuan seinen Fuß in den düsteren Schlamm setzte und sofort einen halben Schritt tief versank. Übler Geruch stieg auf und hüllte die Reiter ein.
    »Brr!« machte Gerrek. »Scheußlich!«
    Tansar war es, der als erster sein Leben der Fühlsicherheit seines Tokuans anvertraute. Es war den Tieren anzumerken, daß sie sich dort nicht gern bewegten. Der Geruch mußte in ihren recht empfindlichen Nasen stechen, und es war ersichtlich, wieviel Kraft es kostete, die Beine aus dem zähen Schlamm herauszuziehen und nach einem halben Schritt wieder versinken zu lassen.
    Mythor spürte, wie seine Füße in diesen widerwärtigen Morast gerieten, und das Gefühl war bemerkenswert scheußlich. Zudem gewahrte er im Rücken einen sich immer mehr verfinsternden Himmel. Es sah nach einem verheerenden Unwetter aus.
    Sadagar hatte es da vergleichsweise gut – er mußte den Pechsumpf bereits zum größten Teil durchquert haben. Wahrscheinlich konnte er sich in kurzer Zeit schon von dem stinkenden Schlamm säubern und seinen Ritt fortsetzen.
    In langsamem Trott schoben sich die Tokuane vorwärts. Sie ließen sich Zeit, jeden Schritt genau zu prüfen, auch ihr Leben hing davon ab, daß sie nicht vom Weg abkamen, daher ließen die Reiter ihre Tiere ruhig gewähren. Jede Eile wäre verderblich gewesen.
    Immer wieder warf Mythor einen Blick zurück.
    Düsterer und schwärzer wurde der Himmel. Es sah aus, als söge ein riesiger Dämon alles Licht aus der

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