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Mythor - 123 - Duell der Steinmänner

Mythor - 123 - Duell der Steinmänner

Titel: Mythor - 123 - Duell der Steinmänner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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Gefährten.
    Der Tokuan bewegte sich zuckend weiter. Das Tier war ebenso angstgeschüttelt wie sein Reiter. Mythor konnte das Beben der Flanken deutlich spüren.
    Mythor klopfte seinem Tokuan den Hals, und er hätte selbst nicht zu sagen vermocht, wen er mit dieser Geste beruhigen wollte – sich selbst oder das erschreckte Tier.
    Die Pechgeschöpfe gaben keinen Laut von sich. Sie richteten sich nur auf, riesenhafte Wesen, die einem Alptraum entstiegen zu sein schienen. Mythor sah gigantische Schädel, von denen, der zähe schwarze Schleim herabtropfte, ungeschlachte Körper, dick von dem Schlamm bedeckt. Pranken und Krallen streckten sich nach ihm aus.
    Immer noch bewegten sich die Tokuane weiter. Sie waren nur ein wenig schneller als die Geschöpfe des Grauens, die ihnen nach dem Leben trachteten – aber diese Alpwesen konnten sich augenscheinlich freier bewegen.
    Mythor wußte, daß er nur geringe Hoffnung hatte, diesen Ritt zu überstehen – die Tokuane mußten sich ungeheuer anstrengen, um noch vorwärts zu kommen, und ob sie in dieser gräßlichen Szene noch die Sicherheit des Tritts hatten, die für einen solchen Ritt lebensnotwendig war, stand ebenfalls nicht fest.
    Mythor zog Alton und führte damit einen Hieb nach jenem Monster, das ihm besonders nahe gekommen war. Der Hieb ging fehl, und fast wäre Mythor vom Rücken seines Tokuans geglitten.
    Er trieb das Tier an. Ächzend schleppte sich der Tokuan weiter. Er rückte an Tansars Tier heran, das noch immer die Spitze bildete. Wieder glänzte das Wetterleuchten über der Szene, Donnerschlag ließ die Luft erzittern, und mit jedem Blitz schien die Zahl der Pechwesen in die Höhe zu schnellen.
    Überall erhob sich bedrohliches Leben aus dem Pechsumpf. Mythor hatte den Verdacht, daß magische Praktiken all jene Wesen künstlich ins Leben zurückriefen, die schon vor unendlichen Zeiten in diesem heimtückischen Sumpf versunken waren. Nun suchten sie Nachfolger für ihr schreckliches Ende.
    Die Schädel schienen auseinanderzuklaffen, mörderische Zahnreihen wurden sichtbar; sie wirkten im Gewitterlicht und inmitten der schwärzlichen Schlammassen besonders furchterregend.
    Und nirgendwo war auch nur die geringste Hilfe in Sicht. Stunden mußten vergehen, ehe die Gruppe das jenseitige Ufer erreichen konnte – entsetzlich lange Stunden, in denen die vier kaum eine Möglichkeit hatten, ihr Leben wirkungsvoll zu verteidigen.
    Wieder setzte Mythor seine Waffe ein, aber er erreichte damit wenig – zwar konnte er die Pranke, die nach ihm faßte, zur Seite schlagen, aber der Hieb zeigte keine Wirkung bei der Schauerkreatur, die Mythor bedrohte. Nur mit Einsatz aller Kräfte konnte Mythor verhindern, daß er aus dem Sattel geworfen wurde und im Schlamm versank.
    Der Tokuan schnaubte und ächzte immer lauter. Die Tiere waren am Ende ihrer Kräfte.
    »Gerrek!« schrie Mythor. »Versuche es mit Feuer!«
    Der Einfall kam im letzten Augenblick, gerade noch rechtzeitig. Die Lohe, die Gerrek seinem Bedränger entgegenschickte, ließ ihn zurückprallen.
    Hastig prüfte Mythor den Wind. Er kam von vorn.
    »Versuche, das Pech in Brand zu setzen!« schrie er Gerrek zu. Der Beuteldrache hatte auf seinem Tokuan zu Mythor aufgeschlossen.
    »Und wenn sich der Wind dreht?« gab Gerrek im gleichen Tonfall zurück.
    »Kann es noch schlimmer kommen?«
    Auf diese Frage wußte Gerrek keine Antwort. Er versuchte sein Glück.
    Es hatte in der letzten Viertelstunde heftig geregnet, und es erwies sich als außerordentlich schwierig, einen Brand zu legen. Aber die schweren Tropfen und nicht zuletzt die Bewegungen der Pechwesen hatten soviel brennbares Material aus den Tiefen des Sumpfes an die Oberfläche gewirbelt, daß Gerrek Nahrung für seinen Feueratem fand. Der Brand loderte auf – und sackte im nächsten Augenblick wieder zusammen.
    »Noch einmal«, rief Mythor.
    Gerrek schickte einen verzweifelten Blick hinüber. Die Fähigkeit des Beuteldrachen war begrenzt, und er hatte sich beim Kampf mit den Pechmonstern bereits stark verausgabt.
    Noch einmal versuchte er sein Glück – und dieses Mal blieb das Feuer erhalten. Langsam breitete es sich aus.
    Ein Teppich kleiner hellgelber Flammen begann sich auf dem Pechsumpf auszubreiten. Erst jetzt waren Einzelheiten der Szene genau auszumachen – die längst entfleischten Schädel von Kreaturen, die vor unglaublich vielen Menschenaltern dieses Land bevölkert haben mochten, riesig groß, bewehrt mit Krallen und Gebissen, jedes einzelne

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