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Mythor - 123 - Duell der Steinmänner

Mythor - 123 - Duell der Steinmänner

Titel: Mythor - 123 - Duell der Steinmänner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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gewaltig genug, eine Hundertschaft erprobter Krieger das Fürchten zu lehren.
    Mythor begann zu begreifen, warum die Yarlfänger das Gebiet um Loonkamp nach Kräften mieden – es war tatsächlich eine Gegend des Entsetzens.
    Die kurze Atempause hatte den Tokuanen gutgetan. Sie hatten ein wenig verschnaufen können, das heftig flackernde Feuer trieb die Ungeheuer ein paar Dutzend Schritte weit zurück, und nun konnten sie ihren gefährlichen Weg fortsetzen.
    Doch das bedeutete für Mythor und seine Freunde noch keineswegs das Ende des Kampfes – der Brand, den Gerrek mit letzter Kraft gelegt hatte, schirmte nur den Rücken der vier. Zwischen ihnen und dem rettenden Festland wogte noch immer ein Durcheinander von Hunderten von Pechwesen. Diese gigantische Woge aus schwarzem Schlamm und ihrem gespenstischen Leben wälzte sich noch immer auf Mythor und seine Freunde zu.
    Zudem wurde das Atmen immer schwerer. Die Fläche, die der Brand erfaßt hatte, schwoll an. Das Wasser, das in der letzten Zeit darauf herabgeregnet war, begann zu sieden. Dampfwolken stiegen auf und hüllten die Szenerie immer mehr ein.
    »Bald werden wir die Hand vor Augen nicht mehr erkennen können«, rief Mythor.
    Zu allem Überfluß hatte jetzt auch noch der Wind nachgelassen.
    Es war ein Anblick, der selbst hartgesottene Männer das Grausen lehren konnte:
    Eine sich schier endlos ausdehnende Fläche von schwarzem Schlamm, darauf tanzend ein Meer kleiner gelber Flammen, die immer dichter werdende Schwaden aufsteigen ließen. Dazu die gräßlichen Pechgeschöpfe, die mit ungeschlachten Bewegungen durch den Sumpf wankten – und mitten in diesem Schreckensbild vier Menschen mit ihren matten Tokuanen.
    Selten zuvor hatte Mythor sich so hilflos gefühlt. Aber er dachte nicht daran, mit seinem Schicksal zu hadern und darüber zu vergessen, sein Geschick in die Hand zu nehmen.
    Mythor trieb seinen Tokuan an.
    Die Hitze tat den Tieren außerordentlich gut. Sie stammten von Echsen ab, und die wurden um so lebendiger, je wärmer es war – die schwüle Hitze, die sich über dem Pechsumpf ausbreitete, war genau das Richtige für sie. Ihre Bewegungen wurden geschmeidiger.
    Auch auf die Pechwesen blieb die Hitze nicht ohne Wirkung. Der dunkle Schlamm, der ihre Leiber umhüllte, wurde leichtflüssiger und tropfte nun an ihnen herab. Jetzt war sichtbar, wie die Wesen zu Lebzeiten einmal ausgesehen haben mochten, auch wenn Teile ihrer Körper längst verfault waren – andere Teile hatten sich in dem luftabschließenden Pech sehr gut gehalten. Mythor konnte die Schuppenhaut sehen, die viele dieser Leiber bedeckte.
    Was ihn erschreckte, war die Tatsache, daß das sich ausbreitende Feuer auch den Pechsumpf erhitzte. Die schwarze, klebrig-zähe Masse wurde ebenfalls geschmeidiger – und je leichtflüssiger sie wurde, um so leichter war sie in Brand zu setzen.
    Zu sehen war diese Wirkung daran, daß die Flammen des Flächenbrandes anschwollen. Zunächst knapp handtellerhoch züngelten sie jetzt schon ellenlang.
    »Bald können wir in dem Zeug schwimmen!« rief Gerrek.
    Wenigstens kamen die Tokuane leichter voran.
    Mythor wußte längst nicht mehr, wieviel Zeit verstrichen war. Er hatte völlig die Richtung verloren, überließ es gänzlich seinem Tokuan, den richtigen Weg zu finden.
    Unablässig strebten die Tiere vorwärts. Sie schienen ein sicheres Gespür dafür zu haben, wo sie sich in Sicherheit bringen konnten – jedenfalls hofften das die vier Reiter.
    Die Pechgeschöpfe litten große Not in dem knisternden Flammenmeer. Immer mehr von ihnen tauchten wieder in die trübe Flüssigkeit zurück, der sie entstiegen waren. Andere versuchten wegzulaufen. Die Gruppe, die gerade noch versucht hatte, Mythor und dessen Gefährten anzugreifen, sah sich bei einem raschen Umspringen des Windes ebenfalls vom Feuer umschlossen und suchte das Weite.
    Das Blubbern und Brodeln des immer heißer werdenden Pechs verstärkte sich. Es war ein Geräusch, das Furcht einflößte, es verriet die unmittelbare Gegenwart eines gräßlichen Todes.
    Aber noch lebte die Hoffnung, und Mythor war gewiß, daß er weiterkämpfen würde, bis auch der letzte Hoffnungsfunke in ihm erloschen war. Nur mit dieser fast blindwütigen Entschlossenheit als Antrieb hatte er eine echte Chance.
    Er sah sich um. Die Gruppe war beieinander geblieben. Es schien, als suchten die Tokuane wechselseitig Schutz beieinander.
    »Es kann nicht mehr lange dauern«, rief Tansar. Mythor machte ein fragendes

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