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Mythor - 123 - Duell der Steinmänner

Mythor - 123 - Duell der Steinmänner

Titel: Mythor - 123 - Duell der Steinmänner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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Gesicht.
    »Eine Erhebung!« rief Tansar. »Gerade groß genug für uns. Mitten im Sumpf!«
    Der Yarlfänger hatte sich nicht getäuscht. Nach kurzer Zeit konnte Mythor am freudigen Züngeln seines Tokuans erkennen, daß das Tier leidlich festen Boden unter den Füßen fühlen konnte. Die Bewegungen wurden rascher und kräftiger.
    »Hier halten wir an«, sagte Tansar ächzend und stieg von seinem Reittier.
    Das Pech stand hier nur noch kniehoch, darunter war fester Boden ertastbar. Mythor atmete tief durch.
    Außer Gefahr waren die vier damit noch lange nicht. Über der Fläche des Pechsumpfs waberte das weit verteilte Feuer, Dampfschwaden zogen über die düstere Oberfläche, und ab und zu sah man schemenhaft die gräßlichen Gestalten der Pechmonster durch den Sumpf waten.
    »Glaubst du nun, daß dieser Landstrich verflucht ist?« fragte Tansar.
    Mythor grinste.
    »Es gibt Anzeichen dafür, in der Tat«, sagte er. Es erleichterte ein wenig, die halb überstandene Gefahr herabzuspielen, die künftige zu verniedlichen. Es half, die stetig hämmernde Angst ein wenig leiser werden zu lassen.
    Mythor war in Schweiß gebadet, und den Gefährten ging es nicht besser.
    »Wir werden hier bei lebendigem Leib gesotten«, beschwerte sich Gerrek. »Diese Hitze kann kein Mensch aushalten.«
    »Bist du ein Mensch? Na also.«
    Diesem sarkastischen Einwand Tobars hatte der Beuteldrache fürs erste nichts entgegenzusetzen, er schwieg beleidigt.
    Tobar wischte sich den Schweiß von der Stirn. Sein Gesicht zeigte ein breites Lächeln. In Mythors Nähe schien ihn keine Gefahr wirklich zu kümmern, sein Vertrauen in die Fähigkeiten des Sohns des Kometen war schier unerschütterlich. »Verlohnt das die Mühe?« fragte Tansar. Er hatte sich auf den Boden gesetzt und seinen Rücken gegen den Leib seines Tokuans gelehnt. »Nur um diesen Mann wiederzufinden?«
    »Es geht um mehr«, antwortete Mythor knapp.
    »Das will ich hoffen«, murmelte Tansar. »Es würde meine Verwandten arg bekümmern, müßten sie erfahren, daß ich mein Leben für eine Narretei geopfert habe.«
    »Noch bist du nicht tot«, erinnerte ihn Tobar.
    »Wir haben erst die halbe Strecke geschafft«, hielt ihm Tansar entgegen.
    »Schon die halbe Strecke«, klärte ihn Tobar auf. »Sieh es einmal so!«
    Dieser Spitzfindigkeit war Tansar nicht gewachsen.
    »Was willst du machen, wenn wir Sadagar wiedergefunden haben?« wollte Tobar von Mythor wissen. Der zuckte mit den Schultern.
    »Ich werde ihn fragen, und ich hoffe, ich bekomme Antworten«, erklärte er. »Zunächst müssen wir diesen Schreckenssumpf hinter uns bringen – und solange wir das nicht geschafft haben, mache ich mir um Sadagar keinerlei Sorgen.«
    »Wir könnten Wasser gebrauchen«, sagte Tansar.
    Was sich in den Schläuchen der Tokuane fand, war ekelhaft warm und schmeckte muffig, aber es löschte wenigstens den ersten Durst. Nahrung fand sich ebenfalls, und die vier nahmen eine karge Mahlzeit ein, bei der wenig gesprochen wurde.
    Immer wieder sah Mythor über die Fläche des Pechsumpfes hinweg. An dem Bild änderte sich nichts – unten das gelbübertanzte Schwarz des Sumpfes, darüber weißlich schimmernd die Schwaden, die von der Hitze des Flächenfeuers zum Tanzen gebracht wurden.
    Wieder wischte sich Tobar den Schweiß von der Stirn.
    »Noch ein paar Stunden, und ich bin völlig ausgedörrt«, ächzte er. »Ich komme mir vor wie in einem Dampfbad.«
    Mythor stand auf.
    »Wir reiten weiter«, entschied er. »Auch wenn wir hier die Glieder ein wenig rasten lassen können – die Hitze wird uns umbringen, wenn wir nicht bald weiterreiten. Vor allem den Tokuanen wird diese Glut immer mehr zur Last.«
    Die Tiere sträubten sich, als sie erneut in den Pechsumpf getrieben wurden. Aber nach ein paar scharfen Kommandos des Yarlfängers gehorchten sie willig.
    Sie hatten viel zu tun. Nicht nur, daß sie ihrer Furcht Herr werden mußten, was angesichts der Szenerie mehr als schwierig war, sie mußten ihren Weg nun auch durch die flackernden Inseln hindurch finden, und das ließ das Fortkommen noch mühsamer werden, als es ohnehin schon war.
    Mythor spürte, wie er immer mehr an Kraft verlor.
    Seine Lider wurden schwerer und schwerer und sanken herab. Sein Verstand umnebelte sich, als habe er einen riesigen Becher Schnaps getrunken, der sich nun heftig auf die Sinne legte.
    Mythor zwinkerte, holte tief Luft und streckte die Glieder. Weiter ging der langsame Ritt, Schritt um Schritt, und am Bild der Landschaft

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