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Mythor - 123 - Duell der Steinmänner

Mythor - 123 - Duell der Steinmänner

Titel: Mythor - 123 - Duell der Steinmänner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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sarkastisch.
    »Aber so zu werfen, daß der andere gerade noch ungeschoren davonkommt, das ist ein Spiel für Männer, da kommt es auf die Breite einer Klinge an.«
    »Und wann wird die Entscheidung fallen?«
    »Wenn einer von beiden trifft – dann hat er verloren.«
    »Verloren?« fragte Mythor fassungslos.
    »Natürlich. Wer trifft, hat den anderen falsch eingeschätzt, wenn auch nur um eine Winzigkeit; er ist dann der schlechtere Kämpfer.«
    »Und wie lange kann das dauern?«
    Aeda lächelte.
    »Sehr lange.«

8.
    »Ich glaube, ich werde dich doch töten«, sagte Sadagar. »Von meiner Hand zu fallen, das wird der einzige Ruhm sein, der jemals deiner absonderlichen Sippe zuteil werden wird.«
    »Pah«, stieß Necron hervor. »Die Liste meiner Ahnen reicht bis zu Garbatar dem Gesalbten. Unsere Familie gilt als eine der blutgierigsten Sippen in ganz Nykerien.«
    »Ah, von Fleischhauern stammst du ab. Das hätte ich wissen sollen.«
    Mythor faßte sich in Geduld. Die beiden Streithähne hatten zwar nur eine begrenzte Menge Raum und jeder nur einen Satz Messer zur Verfügung, aber der Vorrat an höhnischen und mitunter bluttriefenden Reden war schier unerschöpflich.
    Seit mehr als zwei Stunden vollführten die beiden nun schon ein Ritual, dessen Sinn und Zweck immer rätselhafter wurde, während die Prozedur selbst an Verworrenheit zunahm.
    Eines war Mythor aufgefallen. Die Bewegungen der beiden wurden immer schneller, die Folge der Würfe zusehends kürzer. Das gab Mythor die Hoffnung, das Ende des Kampfes doch noch zu erleben, bevor einer der beiden an Altersschwäche dahinschied.
    Der Kampf war schärfer geworden. Die beiden bezogen nun auch die umliegenden Räumlichkeiten des Labyrinths in ihr Verwirrspiel mit ein. Das machte es schwieriger herauszufinden, wer gerade die Oberhand hatte. Im Augenblick sah es danach aus, als würde Necron siegen – seine jugendliche Frische schien Sadagars Erfahrung ein wenig zu übersteigen. An Necrons Jacke fehlten inzwischen zwei Knöpfe, während Sadagar einen aufgeschlitzten Ärmel zu beklagen hatte. So lange es bei solchen Blessuren blieb, war Mythor gewillt, die beiden ihr Spiel treiben zu lassen, auch wenn die Verhältnisse im Land, wo Dämonenpriester ihr Unwesen trieben, für diese Art Kurzweil eigentlich keine Zeit übrig ließen.
    Plötzlich hörte Mythor einen scharfen Laut.
    Er sah hinunter und erkannte Necron, der sich mit der Rechten an den Oberschenkel griff. Sein Gesicht drückte maßloses Erstaunen aus. Offenbar konnte er nicht begreifen, was geschehen war.
    Einen Augenblick später mußte er einen weiten Satz machen, um nicht von einer heranschwirrenden Klinge durchbohrt zu werden.
    »Warte, Halunke, das werde ich dir eintränken!« hörte Mythor den Steinmann zischen. Necrons Gesicht war eine einzige Grimasse der Wut und des Hasses.
    Mythor begriff nicht, was geschehen war. Wieso war Necron nun wütend – nach Aedas Erklärungen hatte er den Kampf doch gewonnen.
    Necron huschte aus Mythors Blickfeld, wenig später erschien dort Sadagar – und er machte den gleichen Eindruck wie Necron. Ein Messer hatte ihn am linken Oberarm verwundet. Die Wunde war deutlich zu sehen. Und es war augenscheinlich, daß der Zweikampf nun tatsächlich zum blutigen Ernst geworden war. Die Mienen der beiden Beteiligten ließen keine Zweifel zu – es ging um Leben und Tod.
    Erst ein paar Augenblicke nachdem Sadagar verschwunden war, erkannte Mythor den Grund für diesen plötzlichen Wutausbruch – es war noch jemand im Labyrinth unterwegs.
    Mythor erkannte Larboo, der zwei der Messer aufgehoben hatte, sich in den dunklen Winkeln herumdrückte und offenkundig nichts anderes im Sinn hatte, als den Kampf der beiden Steinmänner zu blutigem Ernst zu treiben.
    »Sadagar!« rief Mythor. »Gib acht!«
    Aus der Tatsache, daß Larboo auf diesen lauten Ruf nicht reagierte, folgerte Mythor, daß er bei den Kämpfern unten nicht gehört worden war.
    Sofort verließ Mythor seinen Standort. Er wußte, daß er sich beeilen mußte, wenn er ein Unheil abwenden wollte – jetzt, buchstäblich bis aufs Blut gereizt, würde der Kampf der Steinmänner ein ebenso rasches wie gründliches Ende finden.
    Mythor rannte los, den Weg zurück, den er gekommen war. Er traf nach kurzer Zeit auf Aeda. Sie hatte ihn verlassen, um Anweisungen für das Gastmahl geben zu können. Ihre Züge wurden starr, als Mythor sie in wenigen Sätzen über den Sachverhalt aufklärte.
    »Folge mir!« stieß sie hervor. »Dafür

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