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Mythor - 123 - Duell der Steinmänner

Mythor - 123 - Duell der Steinmänner

Titel: Mythor - 123 - Duell der Steinmänner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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Freiheitsliebe oder aus Verzweiflung und Angst – sie suchten das Weite. Angesichts dieser Massenflucht mußten die Dämonenpriester sämtliche Krieger damit beschäftigen, die Flüchtenden zu jagen.
    Skobal kam auf die Beine und rannte los. Schon nach zwei Schritten bemerkte er, daß er sich beim Fallen verletzt hatte. Die Beine wollten nicht recht, und wenig später kippte Skobal zur Seite. Er hätte weinen mögen vor Wut.
    Einer der Krieger kam herangerannt. Er warf einen flüchtigen Blick in Skobals Gesicht, auf dem klar zu lesen war, was sich in Skobal abspielte. Der Krieger grinste zufrieden, dann jagte er dem nächsten Flüchtling nach. Offensichtlich hatte er den gleichen Gedanken wie Skobal selbst – er würde nicht weit kommen.
    Skobal robbte dennoch weiter. Er war gewillt, sich selbst nicht aufzugeben.
    Niemand schien auf Skobal zu achten. Die Krieger hatten nur ein Auge auf jene Sklaven, die in weiten Sätzen ihre Freiheit zu erlaufen versuchten. Mochten Furcht und Hoffnung ihnen auch die Glieder stärken, sie waren durch die Strapazen der langen Reise meist so geschwächt, daß sie keine wirkliche Chance hatten, den Kriegern der Dämonenpriester zu entkommen.
    Skobal kauerte sich hinter einen Stein und schnappte erst einmal gierig nach Luft.
    Als er den Blick zurück wandte, konnte er den Yarl sehen – das riesige Tier war, so schien es, in eine Bodenvertiefung eingebrochen und hatte größte Mühe, sich wieder aufzurichten.
    Und dann erkannte Skobal, daß dieser Sturz des Yarls keineswegs auf Torheit oder Zufall zurückzuführen war.
    Fremde erschienen.
    Reiter tauchten auf, vermummte Gestalten auf hochbeinigen Schuppentieren. Ihr Ziel war eindeutig der gestürzte Yarl.
    Skobal hatte keine Lust, mit diesen Leuten zusammenzutreffen. Immerhin boten sie ihm eine willkommene Gelegenheit, seine Flucht unbemerkt fortzusetzen.
    Skobal schleppte sich weiter.
    Während hinter ihm Kampfgetümmel laut wurde, schleppte er sich auf die Felsen zu. Er war am Ende seiner Kräfte, als er endlich eine leidlich sichere Deckung gefunden hatte.
    Skobal blieb mit rasselndem Atem liegen.
    Einen Herzschlag später hörte er ein Geräusch, das leise Kollern eines kleinen Steines. Jemand näherte sich.
    Skobal versuchte, so leise wie möglich zu atmen. Die Schrittgeräusche waren sehr leise. Offenbar schlich sich jemand heran – und dieser Jemand war sicherlich über Entdeckung ebensowenig erfreut wie Skobal. Der Sklave hätte weinen mögen vor Wut – aus einer Mißlichkeit schleppte er sich in die nächste. Die gefährlichen Lagen schienen sich ohne Pause abzuwechseln.
    »Hast du eine Ahnung, was das zu bedeuten hat?« hörte Skobal eine leise Stimme.
    »Ein Transport in die Schattenzone«, antwortete eine zweite Stimme. Beide gehörten zu Männern, stellte Skobal fest. Die beiden waren in seiner Nähe stehengeblieben, sie hatten Skobal noch nicht bemerkt.
    Sobald sich Skobals Atmung etwas beruhigt hatte, schob er den Kopf ein wenig vor. Die Neugierde war in diesem Augenblick ein wenig stärker als die Angst.
    Zunächst erkannte Skobal die Fremden – es waren fünf. Vier Krieger, die überaus seltsame Helme und Rüstungen trugen, dazu ein hagerer Mann in einem schwarzen Gewand. Auffällig an diesem Mann war ein Bund Messer in seinem Gürtel.
    »Dämonenpriester«, sagte der Schwarzgewandete. »Kein Zweifel.«
    Der Anführer der Schlackenhelmkrieger machte eine Geste der Zustimmung.
    »Ich wüßte gerne, wer die anderen sind«, murmelte er.
    Von seinem Standort aus konnte Skobal sehen, wie die Echsenreiter angriffen. Ihr Sturm galt vornehmlich dem vordersten, niedergebrochenen Yarl, und Skobal ahnte, daß es die Echsenreiter gewesen waren, die das Riesentier hatten straucheln lassen – möglicherweise vermittels einer Fallgrube.
    An den Sklaven, die auf den Rücken der Yarls transportiert wurden, waren die Echsenreiter nicht interessiert, das war offensichtlich. Sie kümmerten sich überhaupt nicht um die Davonstürzenden. Die Dämonenkrieger aber griffen sie an – die weiten Umhänge flogen im Reitwind, Schwerter blitzten und klirrten, und die Krieger der Dämonenpriester hatten alle Mühe, sich dieser Angriffe zu erwehren.
    Die Reittiere der Vermummten waren sehr schnell, wenn es geradeaus ging, ansonsten zeigten sie sich ein wenig behäbig, ihre Bewegungen wirkten plump.
    Desungeachtet waren sie erfolgreich. Die Reihen der Verteidiger wichen, gerieten ins Wanken. Mit drei Aufgaben zugleich waren sie überfordert –

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