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Mythor - 123 - Duell der Steinmänner

Mythor - 123 - Duell der Steinmänner

Titel: Mythor - 123 - Duell der Steinmänner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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Schwarzgekleideten schien das noch mehr zu verwundern als Skobal. SeineErregung war überdeutlich zu sehen.
    Er schlug den Umhang der Frau zur Seite. Darunter kam ein wohlgeformter Frauenkörper zum Vorschein.
    Skobal öffnete weit die Augen.
    Die Frau trug die gleichen Kleider wie der Mann, der sie aus dem Sattel geholt hatte – ein enges Gewand aus schwarzem Samt, und dazu einen Gürtel, in dem ein Dutzend Wurfmesser staken.
    Den Fremden – Necron hieß er, wie Skobal sich erinnerte – schien das über die Maßen zu erstaunen. Skobal konnte sehen, wie seine Augen förmlich verglasten.
    »Aeda!« brachte Necron noch über die Lippen, dann erstarrte er gleichsam. Seine Augen blickten in namenlose Weiten.
    Was mit ihm geschah, vermochte Skobal nicht zu erkennen – es sah aber sehr nach Magie aus. Der Frau aber genügte diese Verwirrung – sie erwachte, und sie hatte kaum die Augen aufgeschlagen, als sie auch schon auf die Füße sprang. In der Zeit eines Herzschlags hatte sie einen Stein aufgehoben, und abermals ein Augenzwinkern später war es Necron, der betäubt auf dem Boden lag.
    Skobal begriff nun gar nichts mehr.

2.
    »Fesselt ihn«, stieß die Frau hervor. »Und dann verschwindet!«
    Die Echsenreiter gehorchten aufs Wort. Irritiert durch das lange Säumen ihrer Anführerin, waren sie zurückgekehrt – just in dem Augenblick, den Skobal dazu nutzen wollte, sich aus dem Staub zu machen, bevor er in diesem verwirrenden Spiel alle gegen jeden erneut die Rolle eines Sklaven abzugeben hatte.
    Jetzt hockte er eingekeilt zwischen den Felsen, konnte alles hervorragend beobachten und flehte seine Hausgötter an, ihn nicht im Stich zu lassen in dieser Not.
    Der Mann Necron lag nach ein paar Augenblicken mit ledernen Riemen gefesselt am Boden, dann suchten die Echsenkrieger geeignete Verstecke. Die rothaarige Frau verschwand hinter einem Felsen in unmittelbarer Nähe Skobals. Ihr Haar glänzte und verströmte einen feinen Duft, der zu Skobal hinüberwehte.
    Skobal hätte nichts dagegen gehabt, auf engem Raum mit dieser Frau zusammenzusein – aber nur mit einer entschieden verminderten Bewaffnung. Das Gesicht Aedas drückte deutlich aus, daß sie diese Waffen nicht nur als Zierrat herumtrug, sondern durchaus damit umgehen konnte. Frauen dieser Geistesart waren nicht recht nach Skobals Geschmack.
    Skobal hielt den Kopf in Bodennähe, um nicht gesehen werden zu können. Aus den Augenwinkeln heraus konnte er wahrnehmen, daß nach kurzer Zeit die Gefährten Necrons erschienen, an den seltsamen Schlackenhelmen unschwer zu erkennen.
    Die vier hatten Necrons reglosen Körper noch nicht ganz erreicht, als auch schon die Echsenreiter aus ihren Verstecken sprangen. In der Zeit eines Herzschlags hatten sie die vier Fremden umringt, in ihren Händen blitzten stoßbereite Schwerter.
    »Gebt auf!« sagte die Frau. Sie hatte sich wieder vermummt, und das dichte rote Mundtuch veränderte ihre Stimme so, daß ein Zuhörer daran nicht erkennen konnte, ob es sich um ein Weib oder einen jungen Mann handelte.
    Skobal ahnte, daß Aeda aus ihrem Geschlecht ein großes Geheimnis gemacht hatte – und er konnte sich leicht ausrechnen, was mit einem Mitwisser dieses Geheimnisses angestellt wurde, wenn er Aeda oder ihren Kriegern über den Weg lief.
    Die vier Umringten zeigten sich keineswegs bereit zur Übergabe, im Gegenteil. Sie zogen sofort ihre Schwerter. Sehr bald aber mußten sie einsehen, daß Widerstand sinnlos war – eine Gruppe Echsenreiter erschien, und damit war die Übermacht so groß, daß für die Umkreisten keinerlei Aussicht auf Erfolg bestand.
    »Bindet sie und nehmt sie mit«, bestimmte Aeda. »Und macht rasch, bevor uns die Krieger des Dämonenpriesters erreichen können.«
    Skobal duckte sich.
    Die Echsenreiter verloren keine Zeit. Rasch fesselten sie die vier und schafften sie auf ihre Reittiere. Skobal sah, wie sie davongeführt wurden.
    Aeda blieb noch für kurze Zeit zurück und hielt Ausschau nach den Yarl-Kriegern, die nach dem Dämonenpriester suchten.
    »Es wird Zeit«, sagte die Frau.
    Der Krieger neben ihr wandte den Kopf und sah sie an.
    »Der Bewußtlose sieht dir sehr ähnlich, Aeda«, sagte der Krieger halblaut.
    »Ich weiß, Larboo«, antwortete Aeda, während sie sich auf ihr Reittier schwang. »Er stammt wie ich aus Nykerien!«
    Die nächsten Worte konnte Skobal nicht mehr hören, die beiden Reiter entfernten sich rasch.
    Es wurde Zeit, diesen gefährlichen Platz zu verlassen, bevor es zu spät war.

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