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Mythor - 129 - Fluch über Nykerien

Mythor - 129 - Fluch über Nykerien

Titel: Mythor - 129 - Fluch über Nykerien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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das Ergebnis sehen lassen.
    Dazu kam natürlich, daß ganz Nykerien von der Sache wußte – auch davon, daß Sadagar und ich um die Gunst von Aeda warben.
    Ganz Nykerien hatte seinen Spaß dabei, herauszufinden, wer von uns beiden jeweils Aedas Favorit war – nur wir beide fanden das Spiel so amüsant nicht. Bis zu diesem Tag allerdings hatten wir uns wechselseitig davon abhalten können, die Rivalität als offenen Kampf auszutragen – was für Sadagar sicherlich unangenehm geworden wäre. Er war nicht mehr der Jüngste, auch wenn er sich große Mühe gab, jugendlich zu erscheinen. Ich hatte ihn im Verdacht, auf allerlei magischen Schnickschnack zurückzugreifen, der ihn jünger und elastischer erscheinen lassen sollte. Vielleicht hielt er sich bei Aeda auch nur mit magischen Tränken über Wasser.
    »Wahrhaftig, ihr beide seid einzigartig«, gab Volcar zu. »Fast unschlagbar.«
    »Fast?«
    Ich wußte, ich wagte viel, wenn ich mit dem Herrscher des Landes in diesem Tonfall redete, aber Risiko gehörte zum Gewerbe eines Händlers.
    »Es gibt jemanden, der euch noch schlägt«, ließ sich Volcar vernehmen.
    »Das möchte ich sehen«, sagte Sadagar.
    »Zum einen, bester aller Spieler, habe ich gewettet, daß es keinen Sieger bei euch beiden geben wird. Diese Wetten werden nun fällig.«
    Er klatschte in die Hände. Sklaven erschienen und schleppten nacheinander sieben Fäßchen heran, die den unsrigen glichen und ebenfalls mit Münzen gefüllt waren.
    »Mein Gewinn«, sagte Volcar lachend. Ich sah, wie Sadagar erbleichte.
    »Und außerdem«, fuhr Volcar fort, »werdet ihr euch sicherlich erinnern, wer euch die Beutel gab, mit denen ihr das Spiel eröffnet habt. Richtig, Necron, ich bin es gewesen. Mit meinem Geld habt ihr gewirtschaftet, und folgerichtig gehört der Gewinn nun auch mir – was ihr für eure Zwecke im Lauf des Jahres entnommen habt, sei euch erlassen. Nehmt es als Lohn für eure Arbeit.«
    Nun war die Reihe an mir, bleich zu werden.
    »Bei Catrox!« zischte Aeda neben mir. »Das soll er büßen!«
    Ich deutete einen Kratzfuß an.
    »Wahrhaftig, König Volcar – ich gebe zu, du bist der größte aller Beutelschneider und Spitzbuben des Landes, dessen König du bist.«
    »Schade, daß ihr euch schon geschlagen habt«, sagte Volcar. Er war in jenem Zustand der Trunkenheit, der die Zunge locker und die Gedanken groß macht.
    »Was, wenn nicht?«
    Volcar hob den Pokal und nahm einen tiefen Schluck.
    »Ich hätte euch geschlagen«, prahlte er. »Ihr beide seid wahrhaftig nicht schlecht, aber euch fehlen die Mittel, die ein König einsetzen kann.«
    »Wir nehmen es mit dir auf! Bei Catrox!«
    Ich spürte, wie einige in der Versammlung erstarrten, als Aeda neben mir diesen Ruf ausstieß. Catrox hatte viele Verehrer gefunden in Nykerien, aber in der Regel bekannte man sich nicht öffentlich zu ihm – schon gar nicht am Hofe des Königs, der als getreuer Diener von Tamithon galt, des Vaters der zwölf Schwestern der Tugend. »Wir werden dir das Kostbarste stehlen, das du hast«, sagte Aeda. Ich hätte ihr gerne den Mund zugehalten. Das Weib brachte uns in tödliche Verlegenheit.
    »Wir werden es dir abhandeln oder im Spiel gewinnen«, sagte Aeda.
    »Pah«, sagte Volcar. »Was bedeutet das schon.«
    Er sah uns lauernd an.
    »Ich habe da eine Idee«, sagte er langsam. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen. »Eine prächtige Idee. Ich habe einen Auftrag für euch drei. Wollt ihr ihn annehmen?«
    Ich wechselte einen raschen Blick mit Sadagar.
    Wir hatten schon des öfteren über diese Sache gesprochen, und unsere Ansichten waren annähernd gleich. Sadagar fand es ebenso öde, stets seine Spiele zu gewinnen, wie ich es langweilig fand, glücklichen Handel zu treiben. Geld besaßen wir beide mehr als genug, und Aeda konnten wir mit diesen sattsam bekannten Vorzügen nicht beeindrucken. Einmal abgesehen von dem Problem Aeda, für das sich früher oder später eine endgültige Lösung finden lassen mußte, waren wir entschlossen, Dinge zu tun, die vor uns niemand gewagt hatte.
    »Was haben wir zu tun, was bekommen wir dafür?«
    »Was kann ich euch geben?«
    Ich überlegte nicht lange.
    Ein unerhört boshafter Gedanke hatte mich gepackt.
    »Merke auf, König Volcar, ich mache dir einen Vorschlag – einen, der unser aller würdig ist. Du wirst uns deine Aufgabe nennen, wir werden sie getreulich erfüllen.«
    Sadagar sah mich von der Seite an, die Brauen leicht gewölbt.
    »Und was verlangt ihr dafür?«
    »Wir

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