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Mythor - 135 - Die Unberührbaren

Mythor - 135 - Die Unberührbaren

Titel: Mythor - 135 - Die Unberührbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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Schlag gerührt.
    »Was hast du mit dem Hexenmeister zu schaffen?« fragte Kutazin. »Bist du einer seiner Gesellen?«
    Necron lächelte überlegen.
    »Wir haben ihn als Geisel genommen«, sagte er, und der herablassende Ton seiner Worte verriet, daß es sich bei dieser Aussage um eine Ungeheuerlichkeit handeln mußte.
    Kutazins Stimme hatte denn auch einen leisen Unterton von Respekt, als er fragte:
    »Ist das wahr?«
    »Wenn ich es sage«, gab Necron zurück.
    Kutazin schüttelte verwirrt den Kopf.
    »Das wüßte ich aber«, murmelte er. Er faßte Necron schärfer ins Auge. »Ihr wart dem Dursttod nahe, als wir euch fanden – das bedeutet, daß ihr einige Tage wenigstens ohne Wasser auf See gewesen sein müßt. Wenn du solange kein Land betreten hast, woher willst du dann wissen, daß jemand sich des Hexenmeisters bemächtigt hat?«
    »Ich weiß es«, erklärte Necron mit unerschütterlicher Ruhe.
    Gaphyr schob sich an Necron heran.
    »Augenkontakt mit Luxon?« fragte er so leise, daß niemand ihn hören konnte. Necron machte ein Zeichen der Bejahung.
    Kutazin und seine Männer wußten nicht recht, was sie von der Sache halten sollten. Necron nutzte diese Spanne der Verwirrung, um Gaphyrs Fesseln zu öffnen. Da beide keinerlei Anstalten zur Flucht machten, kümmerte sich niemand darum.
    »Falls es dich interessiert, Kutazin, dein Freund und Vorbild Kukuar hat weidlich dabei geholfen, den Hexenmeister Aiquos gefangenzusetzen.«
    Kutazin wußte sich keinen Rat mehr. Was er zu hören bekam, hätte klügere Männer als ihn aus der Fassung gebracht.
    »Und was willst du nun von uns?«
    Lächelnd sagte Necron:
    »Steuere Atopequo an. Dort magst du uns an Land setzen und danach unbeschadet deines Weges ziehen.«
    Er sprach, als wäre es seine Sache, Freiheit zu gewähren, und Kutazin war viel zu benommen, um diese vollständige Umkehr der Verhältnisse zu begreifen.
    »Was willst du dort? Gerade noch sollten wir dich nach Onaconz bringen.«
    »Ich habe meinen Entschluß geändert«, erklärte Necron. »Ich will mit Kometake zusammentreffen.«
    »Mit dem Unberührbaren?«
    Necron schien von Luxon außerordentlich brauchbare Informationen bekommen zu haben; die Piraten wichen erschreckt zurück, als Necron den Name Kometake aussprach.
    »Mit Kometake, einem der Söhne Nullums, des Propheten«, bestätigte Necron. »Ich will mit dem Nulleten sprechen.«
    Kutazin starrte durch Necron hindurch, als habe er ein Gespenst vor sich.
    »Ich werde es bedenken«, sagte er. »Geht jetzt.«
*
    »Ich hatte Kontakt zu Luxon«, berichtete Necron leise. Die fünf saßen beieinander, die zwanzig Mann von der Doppelaxt hatte man von ihnen getrennt untergebracht. Odam und seine Krieger waren in einem Lagerraum verstaut worden.
    »Ist er in der Nähe?«
    »Luxon ist in nördlicher Richtung unterwegs«, sagte Necron. »Er will die nördlichste Insel des Horns ansteuern. Das ist Atopequo.«
    »Und was will der dort?«
    Necron wiegte den Kopf.
    »Es ist schwer, über diesen Kontakt genaue Informationen zusammenzubekommen«, sagte er. »Wenn ich Luxons Zeichen richtig gedeutet habe, gibt es im Reich der Zaketer eine Gruppe von Menschen, die die Unberührbaren genannt werden. Sie nennen sich die Söhne des Propheten Nullum, und man hält sie für Weise und Propheten, manche auch als lebendes Orakel. In jedem Fall sind sie recht geheimnisvoll, und wie es heißt, werden sie auch von Magiern und Hexenmeistern geachtet und gefürchtet – in jedem Fall werden sie von ihnen gemieden.«
    »Hört sich alles ein bißchen vage an«, gab Mescal zu bedenken.
    »Jedenfalls ist Luxon mit dem Floß von Giryn unterwegs nach Atopequo. Dort will er den Unberührbaren Kometake treffen – mehr weiß ich auch nicht. Luxon weiß selbst nicht mehr als das Gerücht, Kometake halte sich auf dieser Insel auf.«
    »Und was ist mit Kutazin und Kukuar?«
    Necron hob beide Hände.
    »Freunde«, wehrte er ab. »Ich habe von Luxon ein paar Krümel bekommen und danach einen Kuchen vorgetäuscht. Kukuar ist irgendwie ein Vorbild für Kutazin, jedenfalls hat der Pirat Respekt vor dem Hexer von Quin. Das habe ich ausnutzen wollen.«
    Mescal deutete nach oben. Kutazin schritt an Deck wie ein gefangenes Tier auf und ab. Wenn auch nur ein Teil von dem stimmte, was Necron ihm verkündet hatte, steckte der Pirat in jedem Fall in einer üblen Klemme.
    Necron lächelte.
    »Gleichgültig, was tatsächlich richtig ist – unser Freund dort oben weiß nun, daß er es mit wichtigen Personen

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