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Mythos Übergewicht: Warum dicke Menschen länger leben. Was das Gewicht mit Stress zu tun hat - überraschende Erkenntnisse der Hirnforschung (German Edition)

Mythos Übergewicht: Warum dicke Menschen länger leben. Was das Gewicht mit Stress zu tun hat - überraschende Erkenntnisse der Hirnforschung (German Edition)

Titel: Mythos Übergewicht: Warum dicke Menschen länger leben. Was das Gewicht mit Stress zu tun hat - überraschende Erkenntnisse der Hirnforschung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Peters
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oder ständig im Kontakt mit seinem Umfeld derartige Gefühle erlebt, befindet sich mit hoher Wahrscheinlichkeit in einem Haifischbecken. Man könnte der Liste der Reaktionsmuster noch hinzufügen, dass mit Sicherheit die Ausschüttung der Stresshormone und damit auch der Cortisolspiegel im Blut einer Person, die häufig so empfindet, erhöht sind. Hier wirken ganz klar starke Stressoren auf diese Person ein. Und wenn wir uns den Abschnitt EMOTIONSGETRIEBENES VERHALTEN noch einmal anschauen, stellen wir fest, dass keine der impulsiven Aktivitäten (vielleicht mit Ausnahme von sich beschweren ), dazu geeignet ist, den Konflikt zu lösen oder als Sieger/Gewinner daraus hervorzugehen. Sie alle verbieten sich geradezu, wenn man zum Beispiel Angestellter in einer Firma ist und seinem Vorgesetzten oder auch seinen Kollegen gegenüber derartige Wutgefühle auslebt. Was also kann ein Mensch in einer derartigen Lage machen, um nicht auf Dauer in toxischen Stress zu geraten? Sipos und Schweiger, beide erfahrene Therapeuten, machen hier folgende Vorschläge:
    WANN IST ES SINNVOLL, ENTGEGENGESETZT ZU HANDELN ODER ÄRGER UND WUT ABZUSCHWÄCHEN?
    Das Ereignis ist tatsächlich zufällig, nicht unter Kontrolle meines Interaktionspartners, von ihm nicht beabsichtigt oder nicht unter seiner oder meiner Kontrolle (etwa rote Ampel), das Setzen von Grenzen und Sanktionen ist im konkreten Fall nicht meine Aufgabe, sondern die von Polizei, Gerichten, Vorgesetzten oder anderen Personen. Die Wut ist eher sekundär, bezieht sich eher auf Tatsachen als auf Probleme, Trauer wäre die angemessene Reaktion
    WIE KANN ICH ENTGEGENGESETZT HANDELN?
    Situation verlassen, Handeln anderen überlassen, dem Gegner Gutes tun, Gutes wünschen (für ihn beten, Mitgefühl-Meditation), lächeln, Schultern fallen lassen, Handflächen öffnen und nach vorne drehen, Hand ausstrecken
    Diese hier vorgeschlagenen Verhaltenstrategien dienen einerseits dazu, für eine Deeskalation zu sorgen. So wird die Gefahr des emotionsgetriebenen Verhaltens abgewendet, was der wütenden Person helfen kann, Kontrolle über sich und die Situation wiederzuerlangen. Diese Strategien ermöglichen aber auch eine neue Perspektive, einen anderen Blick auf das Problem, erweitern das Denken, den Handlungs- und Entscheidungsspielraum. Kontrolliert und handlungsfähig zu sein, bedeutet auch, die Kontrolle über sein Stresssystem wiederzuerlangen.
    Neben Ärger und Wut nennen Sipos und Schweiger zehn weitere Gefühle, die mit toxischem Stress einhergehen können: Scham, Trauer, Schuld, Eifersucht, Misstrauen, Ekel, Einsamkeit, Kränkung, Hoffnungslosigkeit und Niedergeschlagenheit. Die folgende Tabelle zeigt eine Übersicht zu sinnvollen Verhaltensweisen, welche sich direkt aus bestimmten Gefühlen ergeben.
Ich fühle
Ich brauche
Bedürfnisorientiertes Handeln
Andere mit einbeziehen
Ich fühle
Ich brauche
Bedürfnisorientiertes Handeln
Andere mit einbeziehen
Ärger/Wut
Klare Grenzen, Schutz vor Grenzüberschreitungen und Ungerechtigkeit durch andere. Hier führt die Familientherapeutin Laurel Mellin beispielhaft den Fall von Lynn an, deren Schwiegermutter bei jedem Besuch Anweisungen gibt und so tut, als ob sie die Herrin im Haus sei, sie gibt Erziehungsratschläge. Was Lynn braucht: als Mutter respektiert zu werden, auch von der Schwiegermutter.
Den Stress auslösenden Menschen offen kritisieren und ihm Grenzen aufzeigen. Dabei die eigenen Bedürfnisse klar artikulieren:
Lynn: »Mable, würdest du mit mir bitte über eine schwierige Sache sprechen? Ich freue mich über deine Besuche und bin froh, dass du Karens Großmutter bist. Aber oft, wenn du da bist, ärgere ich mich, wenn du mir sagst, wie ich Karen erziehen soll. Du stellst deine Meinung als die einzig richtige dar und meine als falsch. Würdest du bitte deine Meinung in Zukunft als deine Meinung äußern und nicht als Tatsache?« Wenn nötig, die eigene Position wiederholt verdeutlichen, bis eine Veränderung zum Besseren eintritt (in manchen Fällen, wenn Respekt trotz mehrmaliger Versuche nachhaltig verweigert wird, bleibt noch der Abbruch einer Beziehung als Lösung).
Sich Hilfe und Rat holen – bei Freunden, dem Partner, gegebenenfalls um konkrete Unterstützung bitten (vermittelndes Gespräch).
Schuld
Eigene soziale Anpassung, Einhalten sozialer Standards
Sich entschuldigen, Ausgleich anbieten, um Verzeihung bitten, sich unterordnen
Trauer
Trost durch vertraute Menschen, soziale Unterstützung, Auszeit und Schonung für Ruhe und

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