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Mythos

Mythos

Titel: Mythos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus C Schulte von Drach
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bringen.“
    Dave wies auf die Tür. „Bitte schön. Vielleicht rufen diese Monster dir ja einen Krankenwagen?“
    York setzte sich auf einen der Stühle. „Die Shawi erzählen von einem Jäger, der hier in der Region leben soll. Dem Matararo. Einem unsichtbaren Mörder.“
    Dave lachte bitter. „Sich unsichtbar machen? Oh ja, das können sie. Das können sie wirklich“, sagte er. „Warum haben unsere Bauern uns nicht davon erzählt?“
    „Die meisten glauben wohl nicht mehr daran, seit sie christianisiert wurden“, sagte d’Albret. Er hockte sich auf den Rahmen eines der umgestürzten Betten. „Sie halten es heute selbst für ein Märchen. Und hätten Sie es geglaubt?“
    „Nein“, bestätigte Dave. „Da hast du recht. Ich hätte es natürlich auch nicht geglaubt. Aber diese Tiere unsichtbare Jäger zu nennen, ist nur recht und billig.
    „Tiere?“, sagte d’Albret ungläubig.
    Dave machte sich nicht einmal die Mühe zu nicken.
    Das ist natürlich völliger Blödsinn, dachte d’Albret. Jemand hatte mit Bolzen auf sie geschossen. Jemand hatte mit gefiederten Bolzen die Soldaten getötet. Mit künstlich hergestellten Geschossen. Über eine solche Technik verfügten Tiere nicht. Er griff, ohne zu fragen, nach der Flasche mit der klaren Flüssigkeit und einem der Gläser. Erst machten mörderische Indianer mit Bolzen Jagd auf sie, und jetzt saßen sie mit einem Verrückten fest.
    „Okay, das glaubst du nicht“, stellte Dave fest. Seine Augen flatterten immer wieder nervös zur Tür hinüber. „Ich bin ja kein Biologe, ich bin überhaupt kein besonders gebildeter Mensch, wenn es um so Sachen geht, um die ihr Eierköpfe euch kümmert.“
    Er zeigte mit dem Finger auf d’Albret. „Aber ich weiß, dass Affen Werkzeuge herstellen. Die klopfen mit Steinhämmern Nüsse auf und so. Sie fressen sogar bestimmte Blätter, wenn sie Bauchschmerzen haben. Und das bringen sie ihren Kindern dann bei, von Generation zu Generation.“
    Dave hieb mit der Faust auf den Tisch. „Wenn diese Affen auf der Jagd sind, dann verfolgen einige die Beute, die anderen schneiden ihr den Weg ab.“
    Er ging zu den Stockbetten am Boden hinüber und überprüfte einmal mehr, ob die Türblockade stabil war. Dann drehte er sich um. „Ich habe keine Ahnung, warum die Schimpansen es nicht schaffen, nach dem Steinhammer zum Nüsseknacken auch die Steinaxt zum Köpfeknacken zu entwickeln, wie es unsere Vorfahren getan haben. Aber wenn ich ein Tier sehe, das mit einer Armbrust auf mich schießt, dann werde ich mich nicht hinstellen und sagen: ‚He, Tiere können keine Werkzeuge herstellen.‘“
    Er lachte laut bei der Vorstellung. Dann machte er eine einladende Geste zur Tür. „Wenn du willst, dann kannst du gern rausgehen und mit diesen Viechern diskutieren, welchen Platz Gott ihnen in seinem Schöpfungsplan zugewiesen hat.“
    D’Albret hob die Hände. „Schon gut. Hast du denn auch gesehen, ob das tatsächlich Affen sind, und keine Menschen, die sich Felle übergeworfen haben oder so etwas?“
    Dave schüttelte den Kopf. „Du hast mich falsch verstanden, Söhnchen. Ich habe Affen nur als Beispiel zitiert. Es gibt auch Vögel, die Werkzeuge benutzen. Du solltest öfter Discovery Channel gucken.“
    Er nickte zur Tür. „Das da sind keine Affen. Das da ist eine Mischung aus einer riesigen, aufrecht gehenden Eidechse und einem Vogel.“
    D’Albret runzelte die Stirn. Er schaute zu York hinüber. Der zuckte nur mit den Achseln. Sie sr Vhseln. chwiegen eine Weile.
    Dann richtete York sich auf. „Und was machen wir jetzt?“
    „Das ist wohl die Eine-Million-Dollar-Frage. Und wie das so mit diesen Fragen ist: Der alte Dave hat nicht die geringste Ahnung, wie die Antwort lautet.“ Der hagere Drogenhändler schlug die Beine übereinander. „Sonst wäre ich schon lange ganz weit weg.“
    York zeigte auf das Sturmgewehr, das er gegen die Wand gelehnt hatte. „Mit Waffengewalt ist offenbar nichts zu machen“, dachte er laut nach. „Für diese Erfahrung haben schon die armen Kerle im Labor mit ihrem Leben bezahlt.“
    Er schaute Dave an. „Was war denn die Nacht über?“, fragte er. „Waren die da auch hier? Könnte man sich nicht rausschleichen?“
    „Es war ruhig in der Nacht“, antwortete Dave. „Und wir haben abwechselnd sogar einige Stunden geschlafen. Aber ich warte doch lieber ab, bis Verstärkung kommt, bevor ich mich diesen Viechern ausliefere.“
    Carlos, der Hubschrauberpilot, der mit ihm am Tisch saß, stieß einen

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