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Nach all den Jahrmilliarden

Nach all den Jahrmilliarden

Titel: Nach all den Jahrmilliarden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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Sonarsonden und Dichtesensoren zur Verfügung hat. Das macht es aber nicht leichter. Wir wissen, direkt vor uns liegen unglaubliche Schätze aus Relikten der Erhabenen (Zumindest glauben wir, daß wir das wissen.). Doch bis jetzt haben wir sie nicht gefunden.
    Mirrik rackert sich heldenhaft ab, um die restliche Überlagerung abzutragen. Das muß manuell bewerkstelligt werden, denn wir sind zu nah an der vermuteten obersten Schicht der Erhabenen-Fundstelle, als daß wir es riskieren könnten, ein so umfassend wirkendes Hilfsmittel wie einen hydraulischen Hebebaum einzusetzen. Kelly wartet unmittelbar hinter Mirriks gewaltiger linker Schulter, und ab und zu holt sie mit ihrem Bohrkern einige Bodenproben hervor. Der Rest von uns schaufelt Dreck beiseite, wartet ungeduldig, spekuliert, spielt Schach und langweilt sich reichlich.
    Das Wetter ist nicht gerade frühlingshaft. Zum Glück findet zumindest unsere Arbeit unter dem Kunststoffschild statt, doch es schirmt nur die Fundstelle selbst ab. Und jene, die hier tatsächlich beschäftigt sind. Um von den Aufblashütten hierher zu gelangen, müssen wir eine freie Fläche von rund hundert Metern überqueren, mit einer Chance von vier zu eins, daß es regnet, zehn zu eins, daß ein sturmartiger Wind weht, und fünfzig zu eins, daß die Luft so kalt ist, um einem fast das Blut in den Adern gefrieren zu lassen. Wenn es regnet, dann nieselt es nicht nur. Der Wind weht ganz gewiß Tonnen von Staub und feinem Sand heran. Und die Kälte ist von einer Art, die einen nicht einfach nur belästigt, sondern quält. Einigen von uns macht sie nichts aus, wie etwa Pilazinool, auch wenn er enorme Probleme mit Sand in seinen Scharnieren hat. Dr. Horkkk stammt von einem kalten Planeten – man kann sogar im System einer so flammenden Sonne wie Rigel auf kühle Planeten stoßen, wenn sie weit genug vom Zentralgestirn entfernt sind, und er weiß eine frische Brise sehr zu schätzen. Mirrik macht sie nichts aus, weil er eine so dicke Haut hat. Wir anderen fühlen uns ein wenig ungemütlich.
    Die Landschaft ist keine Augenweide. Einige Bäume und Sträucher, nur aufgrund ihrer Eigenschaft, die oberste Bodenschicht festzuhalten, ausgewählt und angepflanzt, nicht um ihrer Schönheit willen. Niedrige Hügel. Krater. Pfützen.
    Vater würde sich ins Fäustchen lachen, wüßte er von meinen düsteren Gedanken, denen ich die ganze Woche über nachgehangen habe. „Geschieht dem naiven Dummkopf ganz recht!“ würde er sagen. „Soll er in seiner Archäologie einsäuern! Soll er mit ihr zusammen verknöchern!“
    Du hast Glück gehabt, Lorie. Du hast die wirklich scheußlichen Familienkonferenzen verpaßt, die sich mit meiner Berufswahl auseinandersetzten. Vater verabscheut es, viel Lärm zu machen, wenn wir dich besuchen. Du hast auch so eine ordentliche Dosis der Auseinandersetzungen mitbekommen, aber es war nicht einmal eine Prise dessen, was zu Hause los war.
    Ich muß sagen, ich war von Vater ziemlich enttäuscht, als er an meinem Wunsch, Archäologe zu werden, herumzumäkeln begann.
    „Such dir einen richtigen Beruf!“ schrie er immer wieder. „Laß dich zum Ultraraum-Piloten ausbilden, wenn du hinauswillst in die Galaxis! Hast du eine Ahnung, wieviel Moos die verdienen? Oder von der Höhe ihrer Pensionen? Vom ganzen Geldausgeben haben sie entzündete Daumen. Oder werde zu einem Juristen für interplanetares Recht, ja, das ist ein Beruf! Die Vergehen und strafbaren Handlungen von Aliens! Das Pfänden von Vermögenswerten auf Welten mit nichtverbaler Kommunikation! Unendliche Möglichkeiten, Tom, unendliche! Weißt du, ich kenne einen Juristen auf Capella XII: Er ist nur auf dem Gebiet von Farbveränderungs-Garnituren und Metamorphkostümen tätig, und er hat ein Auftragspolster von zehn Jahren für sich und seine sechs Angestellten!“
    Solltest du dir dies jemals anhören, Lorie, dann hoffe ich, du weißt die Geschicklichkeit zu schätzen, mit der ich die Stimme unseres Herrn und Meisters nachahme. Ich habe den richtigen Tonfall aus mit herzlicher Väterlichkeit gemischter unaufrichtiger Heuchelei getroffen, nicht wahr? Nein, vergiß das wieder. Eigentlich ist Vater kein Heuchler. Er bleibt nur seinen eigenen Prinzipien treu.
    Wir wissen alle, er ist kein intellektueller Typ, doch zumindest ich habe gespürt, daß er trotz seines intensiven Bemühens, Geld anzuhäufen und einen fleißigen Daumen zu behalten, ein gewisses Interesse auch an subtileren Werten hat. Schließlich besitzt er einen

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