Nach all den Jahrmilliarden
daß sie nach wie vor existierten. Und darüber hinaus …
Eine ganze Zeitlang sprachen wir alle zugleich: lautstark formulierten wir Theorien, stritten uns über kontroverse Standpunkte, brachten schrill Vermutungen und Postulate und Hypothesen und sogar einfache Mutmaßungen hervor. In dem lärmenden Spektakel konnte keiner den anderen verstehen, bis plötzlich eine Stimme alle anderen übertönte:
„Hilfe!“
Wir schwiegen und sahen uns um.
„Wer hat um Hilfe gerufen?“ erkundigte sich Dr. Schein.
„Ich“, sagte Pilazinool kläglich. „Ich habe das Unmögliche geschafft.“
Das hatte er. Während unserer aufgeregten Debatte hatte sich der Shilamakka seiner alten, nervösen Angewohnheit gewidmet, Körperglieder abzuschrauben – und in einer Art letzter und endgültiger Selbstverstümmelung hatte er es diesmal zustande gebracht, alles auf einmal abzuschrauben, Arme und Beine. Frag mich nicht, wie. Ich vermute, er hat den rechten Arm mit dem linken und gleichzeitig den linken mit dem rechten abgeschraubt. Wie immer er es auch bewerkstelligt hatte, er war nun auf einen nackten Torso reduziert, sah kummervoll auf den Haufen abgelegter Gliedmaßen und konnte sich nicht wieder zusammensetzen. Sein Gesicht war derart verblüfft, daß ich fürchtete, er sei in ernsthaften Schwierigkeiten. Doch dann begann Dr. Schein zu lachen, und Mirrik schnaubte, und Kelly nahm einen von Pilazinools Armen auf und befestigte ihn wieder, woraufhin Pilazinool sich verlegen beeilte, den Rest seiner Glieder anzuschrauben.
Genau diese Unterbrechung hatten wir gebraucht. Jetzt waren wir wieder ruhig.
„Dihn Ruuu hat uns aufgefordert, ihn zum Heimatplaneten der Erhabenen zu begleiten“, sagte Dr. Schein gelassen. „Ich bitte um eine Abstimmung. Alle dafür …?“
Rate mal, wie die Abstimmung ausging.
Aber gewisse praktische Schwierigkeiten hinderten uns daran, sofort nach Mirt abzudampfen – so heißt die Heimatwelt der Erhabenen. Wie etwa die Tatsache, daß Mirt achtundsiebzig Lichtjahre von McBurney IV entfernt ist und uns im Augenblick als Transportmittel nur Nick Ludwigs Fähre zur Verfügung steht, die nicht für einen Flug durch den Ultraraum ausgerüstet ist. Wenn wir mit Nicks Fähre morgen nach Mirt abfliegen, kann ich noch meinen hundertsten Geburtstag feiern, bevor wir dort ankommen.
Und deshalb müssen wir die schwere Last auf uns nehmen, so lange zu warten, bis unser Ultraraum-Kreuzer auf dem zuvor arrangierten Kontrollflug hierher zurückkehrt. Das wird in einem Monat der Fall sein. Und dann buchen wir einen Flug nach Mirt – wenn wir das nötige Moos dazu haben.
Aber eigentlich ist das nicht so übel. Dadurch haben wir ausreichend Zeit, McBurney IV zu erforschen, bevor wir zur nächsten Welt der Rätsel abzischen. Es ist ungesund, ein Übermaß an Wundern hinunterzuschlingen; das führt zu Verdauungsstörungen der Phantasie. Auf dieser Welt hätten Wissenschaftler ihr ganzes Leben verbringen können. Doch keine Archäologen, wie ich glaube. Die Geschichte der Erhabenen hat die Hülle der Archäologie längst gesprengt. Was sich hier auf McBurney IV befindet, ist eine Million Mal verwirrender und verblüffender, als es die Inhalte der Asteroidengruft im 1145591-System waren. Und die hatten wir für überwältigend gehalten!
Die Roboter hier haben sich sehr kooperativ verhalten. Dihn Ruuu erklärte ihnen, daß wir hier so lange festsaßen, bis unser Ultraraum-Schiff uns abholte, und sie akzeptierten das. Woraufhin wir zu Ehrengästen und Touristen wurden anstatt zu Gefangenen. Die ganze letzte Woche über haben wir unsere Fähre als Basis
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